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Simon IV. von Montfort

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Simon IV. (* 1160, † 25. Juni 1218 vor Toulouse) Herr von Montfort-l'Amaury und Rochefort war einer der Anführer des Albigenserkreuzzugs. Er wurde durch Erbschaft der 5. Earl of Leicester und aufgrund seiner Eroberungen im Kreuzzug Vizegraf von Béziers und Carcassonne, Herzog von Narbonne und Graf von Toulouse.

Er war der Sohn von Simon III. von Montfort und Amicia von Beaumont, folgte seinem Vater als Herr von Montfort 1181. 1190 heiratete er Alix von Montmorency, Tochter von Burchard III.

1199 hörte er als Teilnehmer an einem Turnier in Ecry-sur-Aisne die Kreuzzugspredigt des Fulko von Neuilly und nahm als Begleiter von Theobald III. Graf von Champagne das Kreuz. Der Vierte Kreuzzug (1202 - 1204), an dem er teilnahm, stand bald unter venezianischer Kontrolle, die ihn nach Zara an der Adria umleiteten, obwohl Papst Innozenz III. die Kreuzfahrer ausdrücklich davor gewarnt hatte, Christen angzugreifen. Simon versuchte, die Bewohner Zaras davon zu überzeugen, dass die Stadt nicht geplündert würde, jedoch trat das Gegenteil ein. Simon nahm an der Plünderung nicht teil und verließ statt dessen den Kreuzzug, der nach Konstantinopel weiterzog, dem größten Handelsrivalen Venedigs, und dort das Lateinische Kaiserreich errichtete.

Seine Mutter Amicia de Beaumont war die älteste Tochter von Robert de Beaumont, 3. Earl of Leicester. Nachdem ihr Bruder Robert de Beaumont, 4. Earl of Leicester 1204 ohne Nachkommen gestorben war, erbte sie die Hälfte seines Besitzes sowie den Anspruch auf die Grafschaft Leicester und auf das Amt des Lord High Steward, einer damals bedeutenden Position am Hof des Königs, das Simon 1206 zuerkannt wurde. Die Teilung des Erbes wurde Anfang 1207 durchgeführt, bei der Amicia und Simon der Titel eines Earls von Leicester zufiel. Im Februar jedoch nahm König Johann das Land in Besitz und konfiszierte dessen Einkünfte. 1215 wurde alles an Simons Neffen Ranulph de Meschines, 4. Earl of Chester weitergegeben.

Simon war auch Teilnehmer am Albigenserkreuzzug, der von Papst Innozenz III. 1208 ausgerufen worden war und sich primär gegen Raymond VI., Graf von Toulouse, richtete. Nach dem Fall von Carcassonne im Jahr 1209 wurde er von den versammelten Kreuzrittern zum Nachfolger des eingekerkerten Raymond-Roger Trencavel und damit zum "Vicomte" (Freiherr, "Vizegraf") von Beziers und Carcassonne gewählt. Damit wurde er zum militärischen Anführer des Kreuzzugs und behielt diese Funktion bis zu seinem Tod 1218 bei. Seine Rolle in den darauffolgenden Feldzügen ist umstritten, viele der Vorwürfe gegen ihn halten jedoch einem genauen Quellenstudium nicht stand. So geht zum Beispiel das Zitat "Tötet sie alle, Gott wird die Seinen erkennen", welches ihm regelmäßig fälschlicherweise zugeschrieben wird, nicht auf ihn, sondern auf den geistlichen Führer des Kreuzzugs, Abt Arnald-Amaury, zurück. Die mancherorts verwendete Bezeichnung des Albigenserkreuzzugs als Genozid ist nicht aufrechtzuerhalten. Vielmehr handelte es sich dabei um einen brutal geführten Eroberungsfeldzug primär nordfranzösischer (langue d'oil) Ritter gegen südfranzösische Gebiete (langue d'oc) unter einem passenden religiösen Vorwand. Abgesehen von der langen Dauer der Auseinandersetzungen bieten die Gräueltaten beider Seiten in diesem Krieg jedoch das gleiche traurige Bild, wie es für die mittelalterliche Kriegsführung typisch war. Allenfalls lassen sich im Widerstand der Südfranzosen (die keineswegs alle Albigenser waren) in späteren Phasen des Kreuzzugs frühnationalistische Züge erkennen. Simon war noch immer in die Kämpfe mit den Wideständlern des Languedoc beschäftigt als 1217 ein Aufstand in der Provence ausbrach, in dessen Verlauf Raymonds Sohn, Raymond VII. Toulouse zurückeroberte. Simon belagerte daraufhin die Stadt, und wurde am 25. Juni 1218 bei einem Ausfall der Belagerten getötet. Er wurde im Kloster von Haute-Bruyère begraben.

Simon hinterließ drei Söhne: der älteste, Amaury VII. von Montfort, erhielt die französischen Besitzungen, sein jüngerer Bruder Simon V. von Montfort erbte die Grafschaft Leicester und das Amt des Lord High Steward und spielte später in England eine wichtige Rolle während des Regierungszeit des Königs Heinrich III. Der dritte Sohn, Guido, starb bei der Belagerung von Castelnaudary im Jahr 1220. Seine Tochter Petronilla wurde Äbtissin der Zisterzienserabtei Saint-Antoine, seine Tochter Amicia gründet das Kloster in Montargis, wo sie 1252 starb.


[Bearbeiten] Quellen

  • Maddicott, J.R. Simon de Montfort, 1996
  • Sumption, Jonathan. The Albigensian Crusade, 2000

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