Siegfried Bing
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Siegfried Bing (außerhalb Deutschlands mehr unter seinem jüdischen Namen‚ Samuel Bing bekannt) (* 1838 in Hamburg; † 1905 in Vaucresson, Frankreich) war ein deutsch-französischer Kunstsammler und -händler.
Aus einer international tätigen Hamburger Kaufmannsfamilie stammend, war Siegfried Bing einer der bedeutendsten Sammler und Händler von asiatischen Kunstobjekten. Er gilt als Begründer des Japonismus in Europa.
In Paris war er seit 1854 in den Familienunternehmen Bing et Renner, das auch eine Keramikmanufaktur betrieb, und ab 1863 Leuiller fils et Bing tätig, 1876 wurde er in Frankreich eingebürgert. 1868 heiratete er seine Cousine 2. Grades Johanna Bair (1847-1882), deren Bruder Martin Michael Bair 1870 Teilhaber des ersten deutschen Handelshauses in Tokio wurde. Um diese Zeit begeisterte sich Bing auch zunehmend für japanische Kuriositäten und Keramiken, die er durch Leullier fils ab 1875 importierte. Doch erst seine große "Einkaufsreise" der Jahre 1880 und 1881, die ihn nach Indien, China und Japan führte, und die Errichtung einer Einkaufsniederlassung in Yokohama unter seinem Bruder August Bing (1852-1918) machte ihn zum führenden Importeur ostasiatischer Kunst. Durch die Sicherung der Bezugsquellen hatte er nun Gelegenheit, renommierte Museen in Europa und den USA mit japanischen und chinesischen Kunstgewerbe-Produkten zu beliefern. Von 1888 bis 1891 gab er auch die monatliche Zeitschrift Le Japon artistique: documents d'art et d'industrie heraus.
1895 änderte sich der Schwerpunkt seiner Arbeit. Er gründet in Paris eine Galerie mit den Namen L'Art Nouveau, eine Bezeichnung zugleich der Künstlerbewegung, die in ihren vielfältigen Strömungen Weltbedeutung erlangen sollte. Bei der Pariser Weltausstellung 1900 eröffnete er einen eigenen Pavillon Art Nouveau Bing.
Einen Großteil des Nachlasses von Siegfried Bing ließ sein Sohn und einziger Erbe Marcel Bing 1909 versteigern.
Eines der Hauptverdienste von Bing lag darin, dass er Europa und Amerika mit ostasiatischer Kunst bekannt machte und somit das Bild Ostasiens in diesen Ländern entscheidend mitprägte.
[Bearbeiten] Literatur
- L'Art nouveau - la Maison Bing (Ausstellungskatalog). Stuttgart: Belser 2004. ISBN 3-7630-2441-7
- Miyajima Hisao: S. Bing’s visit to Japan. In: Bulletin of the Study of Japonisme . (1982), S. 29-33
- Johanna Heinen, Magisterarbeit (maîtrise) "Kunstgeschichte" an der Ecole Normale Supérieure Paris (ENS), Univ. Paris 1 Sorbonne-Panthéon Juni 2005: S. Bing und die Kunstvermittler deutsch-jüdischer Herkunft für eine moderne französische Kunst Ende des 19. und Anfang des 20.Jh.s [1]
[Bearbeiten] Weblinks
- Biographie (auf englisch)
- Ausstellung L’ART NOUVEAU LA MAISON BING
Personendaten | |
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NAME | Bing, Siegfried |
ALTERNATIVNAMEN | Bing, Samuel |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-französischer Kunsthändler |
GEBURTSDATUM | 1838 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 1905 |
STERBEORT | Vaucresson |