Shirley Scott
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Shirley Scott (* 14. März 1934 in Philadelphia; † ibd. 10. März 2002) war eine US-amerikanische Jazzorganistin.
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[Bearbeiten] Leben
In ihrer Geburtsstadt Philadelphia begann Shirley Scott Klavier und Trompete zu spielen. Mitte der 50er Jahre spielte sie Klavier in der Clubszene der Stadt, oft zusammen mit dem jungen John Coltrane.
Count Basies Tenorist Eddie "Lockjaw" Davis hörte sie dort und bat sie, sich seiner Band anzuschließen. Sie nahmen gemeinsam zahlreiche Schallplatten auf und veröffentlichten in den späten 50er Jahren unter anderem die populäre Cookbook-Serie für das Plattenlabel Prestige Records.
1958 begann Shirley Scott ihre Solo-Karriere, in deren Verlauf sie 23 Alben für Prestige (1958-64), 10 für Impulse (1963-68), drei für Atlantic (1968-70), drei für Cadet (1971-73), eins 1974 für Strata East, zwei für Muse (1989-91) und drei für Candid (1991-92) aufnahm.
1961 heiratete sie den Tenorsaxophonisten Stanley Turrentine. Gemeinsam spielten sie eine Vielzahl von Aufnahmen ein - für Blue Note, Prestige, Impulse und Atlantic. Die Aufnahmen dieser Zeit gelten heute als Klassiker des Soul Jazz. Die Ehe wurde 1972 wieder geschieden.
Ihren Lebensabend verbrachte Shirley Scott in Philadelphia. Sie trat noch gelegentlich vor Ort auf, meist am Klavier, und war Musical Director von Bill Cosbys kurzlebiger 1992er Show You Bet Your Life. Die letzten fünf Jahre bis zu ihrem Tode im Jahre 2002 lebte sie zurückgezogen und hatte keine Auftritte mehr.
[Bearbeiten] Melodik
Shirley Scott hat eine eindeutige Spritual- und Gospelphrasierung, obwohl viele ihrer Stücke Bluestitel sind, ein Beispiel dazu ist H. Silvers Señor Blues. Die Melodie führt sie oft als subtile Einzelstimme. Dabei kann man beobachten, daß sich ihr Improvisationsstil meist eng an die Melodievorlage eines Stückes hält und diese eigentlich meist nur verzierend umspielt, aber eigentlich keine eigenständig neuen Melodien schafft. Als Gegensatz dazu ist ihr riffartig, bläsersatzähnlicher „locked hand“-Stil freier in der Erfindung neuer Wendungen, die aber kaum zu ganzen Melodien ausgebaut werden, sondern eher elementartig stückig zusammenhängen, und mit oft tonalitätsfremden Dissonanzen in den Mittelstimmen angereichert werden. Ihr ganzes Spiel hat aber nicht den kompositorischen Aufbau des Swingstiles. Deswegen klafft eine gewisse Lücke zwischen ihrer einstimmigen Melodieimprovisation und ihrer expressiveren Akkordimprovisation.
[Bearbeiten] Expressivität
Für ihrer improvisatorischen Prasen benutzt sie in Intervallen parallel geführte Slides und Crushed Notes. Das erinnert dann an Shouts (Rufe) und Cries (Schreie) aus der Spiritual- und Gospeltradition. Sie benutzt dafür oft als Abschluss fallende Glissandi. Auf der Hammond-Orgel nutzt sie innerhalb eines Stückes abwechselnde Registrierungen.
[Bearbeiten] Rhythmik und Begleitung
Shirley Scott orientiert sich immer an der Struktur eines Stückes, während sie darüber improvisiert. Sie tupft ein, zwei oder drei Akkorde als sparsame Begleitung, hat einen zweihändigen „locked-hand“-Stil, der meist keine offensichtlichen Oktavparallelen zeigt und sehr an einen mittelengen Big-Band-Trompetensatz erinnert, aber den weicheren Ansatz der Saxophone hat. Sie spielt kaum legato und benutzt nicht das Pedal der Orgel.
[Bearbeiten] Interpretation
Eine ihrer großen Stärken ist der Charakter, den sie Repertoirestücken zu geben weiß. Das Stück Slaughter on Fifth Avenue interpretiert sie in unheimlicher, dramatischer, filmreifer Stimmung. Autumn Leaves interpretiert sie in einer sorglosen Verspieltheit.
Besonders auf ihrer Platte „Sweet Soul“ kann man den Einfluss eines prägenden Zeitgeistes heraushören. Die Jazzmusik als amerikanische Kultur - immer in Verbindung mit Unterhaltung, Entertainment, Industrie und Kommerz (Tin Pan Alley) - verursacht bei Shirley Scott einen ständigen Grenzgang zwischen diesen divergierenden Elementen.
[Bearbeiten] Diskografie
Ihre Platten sind in Deutschland schwer erhältlich.
- Shirley Scott plays Horace Silver, Prestige, (Moon Rays, Sister Sadie, The Preacher, Strollin', Señor Blues)
- Workin', Prestige (Autumn Leaves, Slaughter on Fifth Avenue)
- Sweet Soul, Prestige
- For Members Only, 1963 , Shirely Scott Trio: Great Scott, 1964 , impulse, 1989, Mit dem Oliver Nelson Orchestra
Cookbook 's mit Eddie "Lockjaw" Davis, der hörerfreundlich Melodien spielt
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- Jaws, Prestige 7154
- Jaws in Orbit, Prestige
- In the Kitchen, Prestige 7660
- Queen of the Organ, impulse, mit Stanley Turrentine
- Dedication series Vol III, impulse (Doppel-Lp, die zweite davon ist Queen of the Organ)
- Blues Everywhere, candid, 1992, Shirley am Klavier im Trio
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Scott, Shirley |
KURZBESCHREIBUNG | Jazzorganistin |
GEBURTSDATUM | 14. März 1934 |
GEBURTSORT | Philadelphia |
STERBEDATUM | 10. März 2002 |
STERBEORT | Philadelphia |