Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Sen no Rikyu - Wikipedia

Sen no Rikyu

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Person der Sengoku-Epoche, für den Film aus dem Jahr 1989 siehe Der Tod eines Teemeisters.
Sen no Rikyu, Porträt von Hasegawa Tōhaku (1539–1610)
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Sen no Rikyu, Porträt von Hasegawa Tōhaku (1539–1610)

Sen no Rikyu (jap. 千利休; * 1522 Sakai, Präfektur Osaka, † 21. April 1591) ist eine bedeutende Person der Sengoku-Epoche, die wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der japanischen Teezeremonie hatte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bedeutung

Rikyu verband Aspekte des täglichen Lebens mit höchsten spirituellen und philosophischen Ansprüchen zu dem „einen einzigartigen Lebensweg“, der bis in die Gegenwart als "Teeweg" übermittelt wurde.

Rikyu war ein Mann mit einfachem Geschmack und einem kultivierten, disziplinierten Lebensstil. Er definierte den Begriff wabi cha (Tee des stillen Geschmacks, s.u.), der für Einfachheit, Bäuerlichkeit und andere bescheidene Eigenschaften in der Teezeremonie steht. Wabi cha betont die Geltung dieser Ideale, nachdem die Teezeremonie bereits ein Jahrhundert zuvor durch Ikkyu revolutioniert worden war.

Rikyu's außergewöhnlicher Sinn für Schönheit prägte auch wesentlich die Raku-Keramik, die Japanische Architektur, das Design sowie unzählige Künste und Kunsthandwerke, die mit der Welt des Tees verbunden sind.

[Bearbeiten] Lebensweg

Sein Geburtsname war Yoshiro, später hieß er dann Soueki. 1585 stufte ihn der Kaiser Ogimachi als Koji ein, dem niedrigsten Rang der buddhistischen Hierarchie. Diesen Rang erhielten fromme Buddhisten, die noch keine Priester waren. Seitdem ist er als "Sen no Rikyu Koji" bekannt.

Yoshiro begann bereits in jungen Jahren, die Teezeremonie zu studieren. Sein erster Lehrer, Kitamuki Dochin, unterrichtete ihn im traditionellen Stil der Teezeremonie, der für den Shoin (Empfangsraum) passend war. Später lernte er von Takeno Jo-o den neuen Stil des kleinen, strohgedeckten Teehauses.

Yoshiro praktizierte den Zen-Buddhismus wie auch Shuko und Jo-o im Daitoku-ji. Dieser Tempel im Nordwesten Kyotos hatte eine lange, tiefe Verbindung zur Teezeremonie. Danach ändere er seinen Namen in Sen Soueki, den Familiennamen seines Großvaters Sen-ami.

Bereits in dieser Zeit schuf Rikyu ein Gedicht: "Obwohl viele Menschen Tee trinken - wenn Du den Weg des Tees nicht kennst, wird der Tee Dich austrinken."

Ein anderes, bekanntes Zitat von Rikyu lautet: "Der Weg des Tees ist nichts als dies: Zuerst kochst Du Wasser, dann machst Du den Tee und trinkst ihn." Ein inneres Verständnis für die Bedeutung und Poesie dieser Aussage kann wohl erst nach langem Üben des Teeweges erfahren werden.

Seit seinem 58. Lebensjahr diente er dem Daimyo Oda Nobunaga als Teemeister. Nach dessen Tod wurde er oberster Teemeister von Toyotomi Hideyoshi, dem faktischen Nachfolger von Nobunaga. Hideyoshi setzte Nobunaga's Eroberungspolitik fort und vereinigte Japan nach zehn Jahren der Bürgerkriege. Formal war Rikyu nur für den Tee verantwortlich. Aufgrund des häufigen persönlichen Kontaktes, den er während der Zeremonie zum Regenten hatte, erlangte er jedoch auch in anderen Dingen großen Einfluss auf Hideyoshi.

Nach einer Teezeremonie, die Hideyoshi 1585 am Kaiserlichen Palast ausrichtete, wurde Rikyu von Kaiser Ogimachiden der buddhistische Titel eines Koji verliehen. Hiermit wurde ihm eine Führungsrolle unter den Ausübenden der Teezeremonie in Japan zugesprochen.

Zu dieser Zeit kam die Teezeremonie Chanoyu in Kontakt mit christlichen Missionaren, die nach Sakai und Kyoto kamen und sich mit Rikyu und anderen Lehrern des Teeweges anfreundeten. Unter den 7 Hauptschülern von Rikyu waren drei Christen: Furuta Oribe, Takayama Ukon und Gamou Ujisato.

[Bearbeiten] Wabi-cha

In den späteren Lebensjahren begründete und praktizierte Rikyu das Ideal des Wabi-cha. Mit feinem Gespür wählte er aus Alltagsgegenständen die Dinge für den Gebrauch im Teeraum aus. Diese Abwendung von importierten chinesischen Utensilien, die bereits von Jo-o begonnen wurde, setzte Rikyu fort. Seine bereits damals als hervorragend angesehene Auswahl gilt bis heute als Standard.

Es war Rikyu, der damals den koreanischen Fliesenmacher Chojiro instruierte, eine neue Art Teeschalen herzustellen, die heute als Raku bekannt sind.

Rikyu's innovatives Architekturdesign und der beispielhafte Gebrauch des Raumes sind in seinem Teehaus Taian bei Myokian in der Nähe von Kyoto zu sehen. Die ganze Welt Rikyos wird hier in einem zwei Tatami großen Raum gezeigt. Wegen seiner kulturellen Bedeutung wurde dieses Teehaus von der japanischen Regierung zu einem Nationalen Kulturgut Japans erklärt.

Als sich Rikyu der Vollendung seines Lebenswerkes näherte, wurde die Große Teeversammlung am Kitano-Schrein im Oktober 1587 in Nordwest-Kyoto einberufen. Zu dieser Zeit waren sich Hideyoshi und Rikyu sehr nahe. Hideyoshi verkündete daher, dass jeder, egal ob reich oder arm, von hoher oder niederer Geburt, einen Topf für Wasser und einen Topf für Tee mitbringen und der Versammlung beiwohnen solle. Über 1000 Menschen aus allen Schichten versammelten sich daraufhin am Schrein. Hideyoshi errichtete ein massiv goldenes Teehaus, während Rikyu die von ihm bevorzugte strohgedeckte Hütte nutzte. So waren beide Extreme des Tees in Kitano präsent.

[Bearbeiten] Daitoku-ji Tempel und Tod

Aus einem Grund, der bis heute umstritten ist, fiel Rikyu aus Hideyoshi's Gunst. Einer Auffassung nach ärgerte die Errichtung von Rikyu's Statue am Tor des Daitoku-ji, die von Rikyu unterstützt worden war, Hideyoshi so sehr, dass er Rikyu befahl, Seppuku zu begehen. Einer anderen Auffassung nach widersprach Rikyu dem Regenten in seinen Kriegsplänen. Dies war im Jahre 1591 und Rikyu bereits 71 Jahre alt. Nach dem Abschied von seiner Familie und seinen Schülern verfasste er seine Todesgedichte in Chinesisch und Japanisch.

"Ich hebe das Schwert,
Dies mein Schwert,
Lang in meinem Besitz
Die Zeit ist am Ende gekommen.
himmelwärts werfe ich es hinauf!"
(frei nach einer Übersetzung von Suzuki Daisetsu)

Nach Rikyu's Tod bereute Hideyoshi seine Tat und er bedauerte den Verlust einer so bedeutenden Person.

[Bearbeiten] Siehe auch

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