Seladon
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Seladon ist ein nach seiner "seladongrünen" (graugrünen) Glasur benanntes chinesisches Steinzeug (Verwendung der Glasur nicht nur für Steinzeug, sondern auch für Porzellan gebräuchlich) des 9. bis 15. Jahrhunderts, das im Mittelalter vereinzelt auch nach Europa gelangte. Es ist meist mit Reliefs verziert. Die grünliche oder bläuliche Glasur lässt bei frühen Stücken den Scherben durchscheinen; bei späteren Exemplaren ist die Glasur grasgrün oder dunkelolivgrün. Die typische Glasur der Mingzeit (ab 1368) ist schmutziggrün und undurchscheinend.
Ende des 13. Jahrhunderts wurde diese Form der Keramikherstellung in den Süden nach Thailand exportiert, als König Ramkhamhaeng von Sukhothai selbst die einschlägigen Techniken von einer Reise nach China mitbrachte. Die Keramikindustrie von Sukhothai und Si Satchanalai hat sich bis heute erhalten.
Der Name stammt vom Helden des Romans "L'Astrée" von Honoré d'Urfé aus dem Jahre 1610. Das mattgrüne Gewand des Schäfers Seladon war eine Zeit lang Mode und prägte so den Namen der Farbe. Bis ins 19. Jahrhundert war der Ausdruck "zärtlich wie Seladon" sprichwörtlich vergleichbar mit "schön wie Adonis" oder "stark wie Herkules".