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Scrabble

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Scrabble
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Scrabble

Scrabble® ist ein Brettspiel für zwei bis vier Personen, bei dem die Spieler aus zufällig gezogenen Buchstaben Wörter legen und dabei die verschiedenen Bonusfelder auf dem Spielbrett nutzen müssen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

1931 erfand der amerikanische Architekt Alfred Butts die Urform des Spiels, das er zunächst "Lexico" nannte. Laut Firmengeschichte war es Butts Ziel, ein Spiel zu schaffen, das zur Hälfte von den Fähigkeiten der Spieler und zur anderen Hälfte durch Glück beeinflußt wird.
Die Grundregeln des Spiels waren bereits in der Urfassung "Lexico" dem heutigen "Scrabble" vergleichbar (unterschiedliche "Buchstabenwerte", ungleichmäßige Verteilung des Buchstabenvorkommens, etc.), es wurde jedoch nicht auf einem Brett gespielt, sondern Punkte wurde ausschließlich anhand der Länge und Buchstabenzusammensetzung der Worte vergeben.
Der Legende nach soll sich Butts bei der Frage, wie oft welche Buchstaben vorkommen müssen, an einer von ihm vorgenommenen statistischen Auswertung der Buchstabenhäufigkeit einer Titelseite der New York Times orientiert haben.
Kommerziell war "Lexico" kein Erfolg. Butts erhielt kein Patent auf seine Erfindung und verkaufte nur rund 200 selbstgefertigte Exemplare. Inspiriert durch die gerade aufgekommenen Kreuzworträtsel entschloss sich Butts 1938, "Lexico" um ein eigenes Spielfeld zu erweitern und es in "Criss-Crosswords" umzubenennen. In den folgenden Jahren änderte er Details am Spielfeld ebenso wie an den Regeln, ohne jedoch das Spielprinzip im Wesentlichen zu verändern. Doch auch dies versprach keinen kommerziellen Erfolg - kein Hersteller kaufte das Spiel und Butts legte die weitere Entwicklung bis 1948 auf Eis.
Der Siegeszug des Spiels begann mit James Brunot, einem Anwalt und "Criss-Crosswords"-Spieler der ersten Stunde, der die Herstellungs- und Vertriebsrechte an dem Spiel gegen Zahlung einer Provision pro verkauftem Spiel im Jahr 1948 von Butts übernahm. Es war Brunot der dem Spiel seinen heutigen Namen gab und die Marke "Scrabble" am 16. Dezember 1948 beim Markenamt anmeldete.
In den Jahren von 1948 bis 1952 stellte Brunot das Spiel in eigener Regie her und verkaufte bis zu 90000 Exemplare im Jahr. 1953 lizensierte Brunot die Herstellung an den amerikanischen Spielehersteller "Selchow and Righter".
Vermutlich ab 1955 wurde Scrabble auch in Deutschland verkauft, nachdem es bereits in den USA, Großbritannien und Australien hohe Popularität erlangt hat.
Brunot starb im Oktober 1984, Butts im April 1993.

[Bearbeiten] Spielmaterial

Zum Scrabblespiel gehören das Spielbrett und die Buchstabensteine, die aus einem Stoffsäckchen gezogen und auf ein Plastikbänkchen gelegt werden.

Scrabble-Spielbrett hellblau: doppelter Buchstabenwert dunkelblau: dreifacher Buchstabenwert rosa: doppelter Wortwert rot: dreifacher Wortwert
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Scrabble-Spielbrett
hellblau: doppelter Buchstabenwert
dunkelblau: dreifacher Buchstabenwert
rosa: doppelter Wortwert
rot: dreifacher Wortwert

[Bearbeiten] Spielbrett

Auf dem Scrabble-Spielbrett finden sich 225 (15x15) Spielfelder, von denen 60 Bonusfelder sind: 24x doppelter Buchstabenwert (hellblaue Felder), 16x doppelter Wortwert (rosafarbene Felder), 12x dreifacher Buchstabenwert (dunkelblaue Felder), 8x dreifacher Wortwert (rote Felder). Hinzu kommt der Stern in der Mitte des Spielbretts, der ebenfalls den Wert eines Wortes verdoppelt.
Der Untergrund des Spielplans ist in der Regel dunkelgrün gehalten

[Bearbeiten] Buchstabensteinchen

In der deutschen Version wird Scrabble mit 102 Steinchen gespielt (100 mit Buchstaben bedruckt und 2 ohne Aufschrift). Die einzelnen Buchstaben kommen unterschiedlich häufig vor und werden unterschiedlich gewertet. Häufigkeit und Punktwert richten sich dabei wesentlich nach der Häufigkeit des Buchstabens in der Sprache, z.B. in der deutschen Version:

1 Punkt: E (15x), N (9x), S (7x), I (6x), R (6x), T (6x), U (6x), A (5x), D (4x)
2 Punkte: H (4x), G (3x), L (3x), O (3x)
3 Punkte: M (4x), B (2x), W (1x), Z (1x)
4 Punkte: C (2x), F (2x), K (2x), P (1x)
6 Punkte: Ä (1x), J (1x), Ü (1x), V (1x)
8 Punkte: Ö (1x), X (1x)
10 Punkte: Q (1x), Y (1x)

Hinzu kommen 2 Blankosteine, die als Joker für jeden beliebigen Buchstaben gelegt werden können, aber keinen Punkt bringen. []

[Bearbeiten] Spielregeln

Die Scrabble-Regeln lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

[Bearbeiten] Spielablauf

  • Zu Beginn des Spiels wird durch Ziehen eines Buchstabens die Reihenfolge bestimmt. Wessen Buchstabe im Alphabet an vorderster Stelle steht, beginnt zu legen. Danach geht es im Uhrzeigersinn weiter.
  • Die Spieler ziehen nun nacheinander in der Reihenfolge sieben Buchstaben aus dem Beutel und legen sie so auf ihre jeweilige Ablagebank, dass die Mitspieler sie nicht sehen können. Ziel ist es nun, mit den gezogenen Buchstaben ein Wort zu legen, das möglichst viele Punkte einbringt. Dabei muss der erste Spieler sein Wort in jedem Fall auf den Stern in der Spielfeldmitte legen. Die Wörter müssen einen Sinn ergeben. Möglich sind auch grammatische Ableitungen (z.B. Feldes, legte, schönes).
  • Nachdem das erste Wort gelegt wurde, füllt der Spieler sein Bänkchen wieder bis auf sieben Buchstaben auf. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe und versucht ebenfalls, mit seinen Buchstaben eine hohe Punktzahl zu erreichen. Im Scrabble kann generell ein neues Wort gelegt oder ein bestehendes Wort durch Anhängen von Buchstaben erweitert werden, allerdings muss immer an einen Buchstaben des bestehenden "Wortgerüsts" angelegt werden. Es wird immer die Punktzahl des gesamten neuen Wortes bzw. aller neu entstandenen Wörter berechnet. Ausgenommen hiervon sind bereits belegte Bonusfelder. Für das Ablegen aller sieben Buchstaben gibt es 50 Bonuspunkte.
  • Sind alle Spieler einmal an der Reihe gewesen, ist die 1. Runde abgeschlossen, und die 2. Runde beginnt in der gleichen Reihenfolge. Falls ein Spieler mal nicht legen kann bzw. legen möchte, kann er auch passen und entweder keinen oder bis zu sieben Buchstaben austauschen. Es müssen jedoch noch mindestens sieben Buchstaben im Buchstabenvorrat vorhanden sein. Er darf dann erst wieder in der folgenden Runde ein neues Wort legen.
  • Das Spiel ist beendet, wenn keine Buchstaben mehr im Säckchen sind und ein Spieler keine Buchstaben mehr auf dem Bänkchen hat bzw. alle Spieler einmal gepasst haben. Der Punktewert der auf dem Bänkchen verbliebenen Buchstaben wird abgezogen und demjenigen Spieler, der das Spiel durch Aufbrauchen des Buchstabenvorrates beendete, gutgeschrieben. Sieger ist der Spieler mit den meisten Punkten.

[Bearbeiten] Was nicht erlaubt ist

  • Kein Wort darf diagonal gelegt werden - nur waagerecht und senkrecht.
  • Eigennamen von Personen und geografischen Objekten dürfen nicht gelegt werden: Karl, Anne, Schmidt, Kowalski, Berlin, Hamburg, Schweiz, Uruguay, Rhein usw. sind verboten. Gesetzt werden dürfen hingegen Namen, die im allgemeinen Sprachgebrauch noch eine andere Bedeutung haben, z.B. HORST (Raubvogelnest), MÜLLER (Beruf) oder SEINE (Possessivpronomen).
  • Markenbezeichnungen (Opel, Audi, Persil,...) dürfen auch nicht gelegt werden. Darunter fällt beispielsweise auch FÖN, welches ein eingetragenes Warenzeichen ist, auch wenn im allgemeinen Sprachgebrauch damit kein Produkt eines bestimmten Herstellers gemeint ist. Zulässig wird das Legen von FÖN wieder über die Bildung des Imperativs vom Verb fönen samt E-Tilgung.
  • Abkürzungen sind verboten (UKW, WC, TNT...). Kurzwörter, die als ein Wort gesprochen werden, dürfen aber gelegt werden (Moped, Trafo, Kilo). AIDS und RADAR sind beispielsweise keine Kurzwörter sondern unzulässige Abkürzungen.
  • Für zusammengesetzte Substantive gibt es keine verbindlichen Regeln. Substantive, die nicht eindeutig und selbstverständlich sind bzw. nicht in einem Wörterbuch verzeichnet sind, sollten nach Möglichkeit nicht gelegt werden - so könnte z.B. Schneckenhaus oder Pfeffermühle gelegt werden, Würmerhaus oder Schwanzhund jedoch nach Möglichkeit nicht. Man sollte sich über die Vorgehensweise hierzu vor Spielbeginn mit seinen Mitspielern verständigen oder die konkretisierten Scrabble-Regeln zu Rate ziehen (siehe Weblinks).

[Bearbeiten] Variante

Beim Simultan-Scrabble[1] werden für alle Mitspieler die gleichen Buchstaben gezogen und jeder notiert auf einem Zettel, welches Wort er auf den Plan legen würde, wenn er in dieser Situation an der Reihe wäre. Nach einer für alle gültigen Bedenkzeit, zum Beispiel drei Minuten, bekommt jeder Mitspieler die Punkte für sein Wort. Auf dem Plan wird das beste Wort gelegt, die nicht verlegten Buchstaben werden wieder auf sieben Stück aufgefüllt und die nächste Runde beginnt. Zum Schluss gewinnt der Mitspieler mit der höchsten Punktsumme.

Strategisches Denken ist bei dieser Variante nicht sinnvoll. Es gilt hier jeweils den Scrabble-Zug zu finden, der die meisten Punkte einbringt.

Vorteile:

  • Es können beliebig viele Personen mitspielen.
  • Das Buchstabenglück ist ausgeschaltet - für jeden Mitspieler gelten immer die gleichen Voraussetzungen.
  • Keine Wartezeit, bis man an der Reihe ist - alle Mitspieler denken gleichzeitig.

"Nachteile":

  • Ein schlechtes Abschneiden kann nicht auf das Pech beim Buchstabenziehen geschoben werden.
  • Das Umstellen der Buchstaben (also das Denken mit den Fingern) ist nicht möglich - es sei denn man verfügt über je einen Satz Steine pro Spieler und scheut nicht den Aufwand, jede Runde die Auslosung für alle herauszusuchen.

Diese Variante wird im Postspiel, im Internet (zum Beispiel Simultan-Scrabble) und seit 2000 jeden Sommer in der Zeit [2] gespielt. Die Bedenkzeit bei diesen Fernpartien liegt zwischen einer und drei Wochen, und es beteiligen sich zwischen zehn und (bei der Zeit) mehrere tausend Mitspieler an einer Partie.

[Bearbeiten] Film und Literatur

  • Eine Kultszene zum Thema Scrabble findet sich im Loriot-Film Ödipussi. Paul Winkelmann alias Loriot verbringt mit seiner Mutter und deren Damenkränzchen einen Spieleabend, bei dem Scrabble gespielt wird. Eine der alten Damen verlängert das Wort Hund zu dem Wort Hundnase. Als sie jedoch von ihren Mitspielern darauf hingewiesen wird, dass es korrekt "Hundenase" heißen müsste, nimmt sie das Wort vom Spielbrett und legt stattdessen das Wort "Schwanzhund", was jedoch nur zu noch größeren Diskussionen führt.
  • Auch im Roman Per Anhalter durch die Galaxis wird Scrabble gespielt. Während sein Freund Zaphod Beeblebrox spurlos verschwunden ist, heißt es, dass Arthur Dent sorgenvoll auf das Bord vor sich blickte. Ein paar Zeilen weiter erfährt der Leser jedoch, dass ihn keineswegs die Sorge um Zaphod plagt, sondern er vielmehr mit Tricia McMillan in einer Partie Scrabble versunken ist. Wenig später ermittelt er mit Hilfe eines Scrabblespiels die Frage, die zur Antwort auf den Sinn des Lebens gehört (Antwort 42; Frage: "Wieviel ist neun multipliziert mit sechs?")
  • In der Fernsehserie Die Simpsons legt Bart Simpson aus übriggebliebenen Buchstaben das Wort "K-W-Y-J-I-B-O". Auf die Frage, was das sei, antwortet er mit einem Blick auf Homer "Ein fetter, dummer, glatzköpfiger nordamerikanischer Affe. Ohne Kinn."
  • In dem Film Black Hawk Down wird während eines Routinefluges diskutiert, ob "Limo" (englische Kurzform von Limousine) nach den Scrabble-Regeln als Wort gilt.
  • Eine Scrabble-Szene findet sich auch bei Calvin & Hobbes (1. Album, "Jetzt geht's rund"): Calvin legt stolz "es". Die 2 Punkte, die er dafür erhält, machen ihn wenig zufrieden - und er flucht lautstark. "Man lernt wirklich neue Wörter", kommentiert Hobbes. Er selbst legt anschließend "Zyklothymie" auf 3-fachen Wortwert (150 Punkte). Calvin kontert mit "in" (3 Punkte). Hobbes erweitert mit "Nukleoplasma" (40 Punkte). Am Ende pfeffert Calvin das Spiel natürlich empört in die Ecke.

[Bearbeiten] Anmerkung

Scrabble® ist ein eingetragenes Warenzeichen.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Scrabble-Spielregeln
  2. Der ZEIT-Scrabble-Sommer

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