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Schulchan aruch

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Als Schulchan aruch (hebräisch שולחן ערוך d.h. „zugerichtete Tafel” oder „gedeckter Tisch”) bezeichnet das Judentum eine eigens überarbeitete Zusammenfassung religiöser Schriften und Gebote (Mitzwot), die ihre geistigen Lehrherren, die Rabbiner, dem eigenen Volk im Namen ihres Gottes zur strikten Beachtung vorgaben. Alles beruht darin auf Elementen aus der Thora sowie den Talmud-Kompendien, die es in den Varianten „Jerusalemer” und „Babylonischer Talmud” gibt.

Weitere ältere Werke bilden auch Quellen des jüdischen Rechts, Nebenquellen später wurden Tosephtha (Zusätze zur Mischna), Siphra (Kommentar zu Leviticus), Siphre (Kommentar zu Numeri und Deuteronomium). Der Schulchan aruch bildet somit eine für den täglichen Gebrauch weltweit bei allen Juden anerkannte schriftliche Rechtsvorschrift, bei der in ihrer Entstehung (Genese) auch kleinere Varianten (siehe Wilnaer Ausgabe) auftraten, was aber neuerdings nicht mehr stattfindet.

Der Schulchan aruch wurde verfasst von Joseph Karo (1488-1577), Rabbiner in Safed, der bereits einen Kommentar zu den „Arba'a turim” des Jakob ben Ascher verfasst hatte. An dem Schulchan, welcher die Quintessenz aus diesem größeren Werk bildet, arbeitete er über 20 Jahre. Die erste Ausgabe erschien in Venedig 1565.

Schulchan aruch, also der „gedeckte Tisch”, zerfällt, wie die „Arba'a turim”, in vier Abteilungen:

I. Orach chajjim, d.h. „Weg zum Leben” (Vgl. Psalm 16, 11). Diese Abteilung enthält die gesetzlichen Bestimmungen über das tägliche häusliche wie synagogale Leben des Juden, das ganze Jahr hindurch. Dieselbe zerfällt in siebenundzwanzig Kapitel mit 697 Paragraphen, von denen wieder ein jeder mehrere Teile hat.

II. Jore de'a, d.h. „er lehrt Kenntnis” bzw. „Lehrer der Erkenntnis” (Vgl. Jesaja 28, 9). In 35 Kapiteln mit 403 Paragraphen wird gehandelt von jüdischen Speise- und Reinigungsgesetzen und vielen anderen religiösen Vorschriften bis zu den Trauergesetzen.

III. Eben ha'ezer, d.h. „Stein der Hilfe” (Vgl. Samuel 4, 1; 5, 1; 7, 12) behandelt in 5 Kapiteln mit 178 Paragraphen die Ehegesetze.

IV. Choschen ha-mischpat, d.h. „Brustschild des Rechts” (Vgl. Exodus 28, 15, 30) enthält in 29 Kapiteln mit 427 Paragraphen das gesamte Zivil- und Kriminalrecht.

Da in manchen untergeordneten Punkten sich Differenzen zwischen den rechtskräftigen Gewohnheiten der Sephardim und Aschkenasim ausgebildet hatten, schrieb Moses Isserles, der von 1550 bis zu seinem Tod 1572 als Rabbiner in Krakau amtierte und ebenfalls einen Kommentar zu den „Arba'a turim” unter dem Titel Darkhe Mosche verfasst hatte, Zusätze und Berichtigungen zu allen vier Teilen des Schulchan, welche bei den abendländischen Juden ganz dasselbe Ansehen wie Karos Worte erhielten.

Bald nach der Vorrede des Karo aber auch der des Isserles begann die Kommentierung der Schulchan-Abteilungen, wobei die ältesten von Schülern des Isserles stammen, wie Sefer me'iroth 'enajim (Sma), Erklärung zum Choschen ha-mischpat; Chelqath mechoqeq, Erklärung zu Eben ha'ezer. Danach dann Ture zahab, ein Kommentar zu allen Teilen und Siphthe kohen (Schach) zu Jore de'a und Choschen ha-mischpat. Dann Magen Abraham, Erklärung zu Orach chajjim und als 6. Beth Samuel zu Eben ha'ezer. Danach kamen unzählige weitere Kommentare bis zur Gegenwart hinzu. Unter den aschkenasischen Juden hat der zusammenfassende Kizzur Schulchan Aruch von Rabbiner Schlomo Ganzfried (1804-1886) aus Ungarn besondere Geltung erhalten, unter den orientalischen Juden der Ben Ish Chai von Josef Chaim (1832-1909) aus Bagdad, der ebenfalls eine Zusammenfassung des Schulchan Aruch darstellt.

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