Schloss Vincennes
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Das Schloss Vincennes ist der am besten erhaltene französische Festungsbau und dank der Höhe seines Bergfrieds das höchste befestigte mittelalterliche Gebäude Europas.
Im Jahre 1804 wurde Louis Antoine Henri de Condé, Herzog von Enghien, auf Befehl Napoléon Bonapartes, im Wassergraben des Schlosses hingerichtet. Am 15. Oktober 1917 wurde Mata Hari als angebliche deutsche Spionin standrechtlich im Festungsgraben erschossen.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Wald von Vincennes war ein beliebtes Jagdgebiet von Ludwig VII. Gegen 1150 errichtete er mitten im Wald einen Jagdpavillon. Im 13. Jahrhundert ließen Ludwig IX. (der Heilige) und Philipp II. August einen königlichen Herrschaftssitz errichten. Um 1244 ließ Ludwig IX. die Heiligenreliquien der Dornenkrone Christi in der köngiglichen Residenz aufbewahren, bevor man sie in die Sainte-Chapelle von Paris brachte. Ein Fragment blieb jedoch in Vincennes, für das man eigens eine Schlosskapelle aus Eichenholz erbaute. Diese Kapelle existiert noch heute.
Um 1337 beschloss Philippe VI. von Valois die Konstruktion eines Bergfrieds im westlichen Teil des Anwesens. Der im Jahre 1373 fertig gestellte Bergfried sollte als Residenz den Königen Johann II. (der Gute) und seinem ältesten Sohn, Karl V., dienen. Im 17. Jahrhundert fügte De Vau, Architekt des Sonnenkönigs, Ludwig XIV., zwei Flügel hinzu, die so genannten Pavillons "du Roi". Das Schloss wurde so zum dritten königlichen Wohnsitz. Als Vincennes vom königlichen Hof aufgegeben wurde, diente es als Staatsgefängnis, in dem u. a. der Marquis de Sade und der Graf Mirabeau gefangen gesetzt wurden.
Seit 1988 werden umfangreiche Renovierungsarbeiten durch das Kultur- und Verteidigungsministerium vorgenommen. Die Schlosskappelle "Sainte Chapelle" wurde bereits aufwändig restauriert.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Château de Vincennes – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 48° 50' 34" N, 2° 26' 9" E