Schloss Spangenberg

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Das Jagdschloss Spangenberg, früher eine Burg, danach eine Festung und schließlich Gefängnis, ist eine gotische Burganlage auf dem Schlossberg in Spangenberg im Pfieffetal in Hessen.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Ritter von Treffurt legten an der wichtigen Handelsstrasse durch die langen Hessen 1210 bis 1237 die Burg Feste Spangenbergk an. 1350 ging das Eigentum von Burg, Stadt und Amt für 8000 Mark in lötrigem Silber an den Landgrafen Heinrich II. von Hessen über. Dessen Sohn Otto der Schütz residierte von 1350 bis zu seinem Tode 1366 auf der Burg. Sie wurde zum Jagdschloss erweitert und ausgebaut, und Otto pflegte das edle Waidwerk mit Meute und Pferd, Hilfthorn, Armbrust und Saufeder. Seine Liebesgeschichte mit Elsbeth von Cleve wurde in der epischen Dichtung "Otto der Schütz' von Gottfried Kinkel literarisch verarbeitet.

Schloss Spangenberg

1402 wurde auf dem Jagdschloss Landgraf Ludwig der Friedfertige geboren. Unter Landgraf Philipp dem Großmütigen erreichte 1540 die Jagd ihren Höhepunkt. Von 1540 bis 1566 lebte Philipp zeitweise mit seiner Nebenfrau Margarete von der Saale, die am 6. Juli 1566 in Spangenberg starb, auf dem Jagdschloss. Hans Wilhelm Kirchhof schrieb von 1584 bis 1602 auf dem Schloss seine siebenbändige Anekdoten- und Geschichtssammling "Wendunmut".

Von 1567 bis 1592 bauten zuerst Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel und dann 1631 Landgraf Moritz der Gelehrte das Schloss weiter aus, so dass die nunmehrige Festung im Dreißigjährigen Krieg nicht eingenommen werden konnte. 1758 besetzten im Siebenjährigen Krieg französische Truppen unter Führung von General Crillon die Festung.

Ab 1866 wurde die Burg als kurhessisches Staatsgefängnis genutzt. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 wurden dort 415 französische Kriegsgefangene inhaftiert. Am 20. Oktober 1907 zog die Preußische Forstschule in die Gebäude ein. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude als Internierungslager für englische Offiziere genutzt. Am 1. April 1945 wurden durch amerikanischen Brandgranatenbeschuss die Gebäude stark zerstört und brannten bis auf die Umfassungsmauern ab.

Der Heimatverein Spangenberg und das Land Hessen bauten dann unter Mitwirkung von Reg. Baurat Dr. Georg Textor das Jagdschloss wieder auf. Im Kranichsteinflügel wurde ein Jagdmuseum eingerichtet. Heute wird das Schloss als Restaurant und Hotel genutzt.

[Bearbeiten] Aufbau

Aus dem 13. Jahrhundert stammten der Unterbau des Burgtors und der rundbogige Keller. Dieser ist vom Bergfried überbaut und führt in den rechtwinkligen Binnenhof. Die Gebäude im Binnenhof stammen aus dem 13. bis 17. Jahrhundert. Auf der Burg gibt es einen 128 m tiefen Brunnen. Der trockene Graben mit spätgotischem Zwinger stammt aus dem 16. Jahrhundert. Aus dem 19. Jahrhundert ist das Wachhäuschen.

Der Kunstpfad Ars Natura führt an dem Jagdschloss vorbei.