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Schloss Seehof

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Schloss Seehof, Zustand Oktober 2004
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Schloss Seehof, Zustand Oktober 2004

Schloss Seehof ist die ehemalige Sommerresidenz der Bamberger Fürstbischöfe. Das etwa 5 Kilometer östlich von Bamberg gelegene Schloss gehört heute zur Gemeinde Memmelsdorf. Es wird von einem großen Garten umschlossen, der ehemals im Stil des Rokoko gestaltet war. Die Fläche der Anlage umfasst etwa 21 Hektar. In der unmittelbaren Umgebung wird Teichwirtschaft zur Karpfenzucht betrieben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Schloss Seehof mit See
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Schloss Seehof mit See

Bereits im 15. Jahrhundert wurde am Platz der heutigen Anlage ein Jagdhaus errichtet. Das heutige, vierflügelige Schlossgebäude mit den markanten, eckständigen Türmen entstand im Auftrag des Bamberger Fürstbischofs Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg. Der Plan stammte von Antonio Petrini, der Bau wurde 1687 begonnen und 1696 abgeschlossen. Nach dem Auftraggeber wird das Schloss auch Marquardsburg genannt.

Dem Schloss wurde von Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn die Gartenanlage in ihrer heutigen Größe hinzugefügt und mit Fontänen, Brunnen, Bosketten und einem Heckentheater ausgestattet. Der Höhepunkt der Gartenkunst wurde unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim erreicht, der zwischen 1757 und 1779 unter anderem ein nicht mehr erhaltenes Labyrinth schuf, Wasserspiele bauen ließ und für reichen skulpturalen Schmuck sorgte. Die Figuren wurden vom Bamberger Hofbildhauer Ferdinand Tietz ausgeführt, der auch für den Garten in Veitshöchheim tätig war.

Lage der Gemeinde Memmelsdorf, Landkreis Bamberg
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Lage der Gemeinde Memmelsdorf, Landkreis Bamberg

Schloss und Garten kamen nach der Säkularisation in Privatbesitz und verwahrlosten in den folgenden 150 Jahren. Die Einrichtungsgestände wurden nach und nach veräußert, der kunstvolle Garten sich selbst überlassen, die Kaskade verfüllt und alle Skulpturen an andere Standorte verbracht. 1975 erwarb der Freistaat Bayern die Liegenschaft. Nach einer umfangreichen Sanierung des Hauptgebäudes, die bis in die 1990er Jahre andauerte, sind nun neun Schauräume innerhalb des Schlosses der Öffentlichkeit zugänglich.

Die Gesamtanlage stellt sich heute als rechteckiger Garten dar, der in sechs, durch Wege getrennte Rechtecke gegliedert ist. Das Schloss liegt zentral, die Wege sind als Alleen ausgeführt. Die ursprüngliche Gartenausgestaltung ist nicht mehr erkennbar, die meisten Flächen sind mit Rasen belegt, in den mittleren Rechtecken findet sich lockerer Baumbestand, in einem weiteren ein Boskettbereich.

[Bearbeiten] Kaskade, Wasserleitung und Tunnel

Adam Friedrich von Seinsheim veranlasste den Bau einer repräsentativen Kaskade, die Planungen dafür begannen 1761, Baubeginn war 1764 und die Inbetriebnahme 1771. Die Planung führte Johann Michael Fischer aus, die künstlerische Gestaltung übernahm Ferdinand Tietz. Um eine hinreichende Wasserversorgung mit ausreichender Fallhöhe für das Schloss und die Wasserkünste im Garten zu gewährleisten, wurde zuerst eine Wasserleitung und später ein Tunnel angelegt. Es wurden mehrere Quellen genutzt; die Wasserleitung, die teilweise als Druckleitung ausgelegt war, hatte eine Länge von etwa sechs Kilometern. 1764 wurde mit dem Bau eines begehbaren Tunnels durch den Schammelsberg begonnen. Die Ausführung erfolgte in bergmännischem Vortrieb im Gegenortverfahren unter Zuhilfenahme eines Orientierungsschachtes. Der Tunnel führt durch den anstehenden Fels, an anderen Stellen war eine Gewölbeausmauerung notwendig. Die Wasserführung erfolgte in einer gedeckten Rinne auf der Tunnelsohle. Der Tunnel hat eine Länge von 640 Metern. Die wiederhergestellte Kaskade wurde 1995 wieder in Betrieb genommen.

[Bearbeiten] Verwaltung

Nach Erwerb des Schlosses durch den Freistaat Bayern wird das Gebäude heute vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) genutzt und von der Bayerischen Schlösserverwaltung verwaltet.

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Anfang Juni: Frühling im Schloss Seehof (Kammermusikfestival)
  • Anfang August: Sommerserenaden Schloss Seehof (Kammermusikfestival)

[Bearbeiten] Literatur

  • Klaus Grewe: Die Kaskade von Schloss Seehof in Memmelsdorf und ihre aufwendige Wasserleitung. - In: Wasser im Barock. Mainz 2004. (Geschichte der Wasserversorgung; Bd. 6), S. 133-147.
  • Landbauamt Bamberg (Hg.): Die Kaskade im Park des Schlosses Seehof. Wiederherstellung 1983-1995; Bamberg 1995.
  • Michael Petzet/Emil Bauer: Schloß Seehof. Sommeresidenz der Bamberger Fürstbischöfe; Verlag Fränkischer Tag; Bamberg 1995; ISBN 3-928648-17-9.
  • Bayerische Schlösserverwaltung (Hg.in): Schloss und Park Seehof; Amtlicher Führer; München 2005; ISBN 3-932982-60-6.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 49° 55' 37" N 10° 56' 52" O

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