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Schloss Biebrich

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Biebricher Schloss von der Rheinseite
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Biebricher Schloss von der Rheinseite

Das Schloss Biebrich ist die barocke Residenz der ehemaligen Fürsten von Nassau. Es steht am Rheinufer in Wiesbaden-Biebrich.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Biebricher Schloss von der Parkseite aus gesehen
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Biebricher Schloss von der Parkseite aus gesehen

Fürst Georg August Samuel von Nassau-Idstein ließ sein 1701 begonnenes Gartenhaus durch Julius Ludwig Rothweil bis 1703 zu einem Wohnschlösschen ausbauen, in den Folgejahren weiter östlich ein identisches Gegenstück errichten und ab 1708 beide Bauteile durch einen Mittelbau mit Rotunde verbinden. Fürst Georg August beauftragte damit 1707 Johann Maximilian von Welsch, der eine barocke Gesamtkonzeption der Schlossanlage mit Garten und Orangerie entwickelte.

Fürstin Charlotte Amalie von Nassau-Dillenburg erwarb das Schloss 1729 aus dem Nachlass von Fürst Georg August. Ihr Sohn, Fürst Karl, ließ den Bau ab 1730 durch Friedrich-Joachim Stengel als Dreiflügelanlage vollenden: 1737 wurde zunächst der Ostflügel anstelle eines früheren eingeschossigen Marstalls errichtet und 1744 schließlich der im Winter beheizbare Westflügel fertig gestellt. Daraufhin verlegte Fürst Karl die Residenz aus dem hinteren Taunus von Usingen nach Biebrich an den Rhein. Bis zur Fertigstellung des Stadtschlosses 1841 in Wiesbaden war Schloss Biebrich Hauptresidenz der nassauischen Fürsten und Herzöge. Danach diente es bis 1866 nur noch als Sommerresidenz.

Der Landschaftsgarten, welcher sich an das Schloss anschließt, wurde 1817 bis 1823 nach Plänen von Friedrich Ludwig von Sckell angelegt. Der heutige Schlosspark am Ufer des Rheins beherbergt verschiedene freilebende Papageienarten, vor allem Halsbandsittiche und Große Alexandersittiche.

Nach der preußischen Annexion 1866 blieb das Schloss zunächst im Privatbesitz von Herzog Adolph von Nassau-Weilburg. Zwei Jahre später veräußerte er die 1844 bis 1848 errichteten Gewächshäuser mit dem wertvollen Baum- und Pflanzenbestand. Sie bildeten den Grundstock des Palmengartens in Frankfurt am Main.

Seit 1890 wurde das Schloss von der Luxemburgischen Finanzkammer verwaltet und 1934 an den preußischen Staat verkauft. Die Büchersammlung von Herzog Adolph wurde, nachdem Adolf Großherzog von Luxemburg geworden war, 1934 nach Schloss Berg in Luxemburg transportiert und besitzt mittlerweile 30.000 Bände.

1945 wurde der Ostflügel bis auf seine Außenmauern zerstört und erst 1982 in veränderter Form, spiegelbildlich zum Westflügel, wiederaufgebaut.

[Bearbeiten] Heutige Nutzung

Das Schloss, das im Eigentum des Landes Hessen steht, wird vom Hessischen Immobilienmanagement verwaltet. Es dient als repräsentative Kulisse für Empfänge der Landesregierung und als städtisches Standesamt. Außerdem sind mehrere Behörden im Schloss untergebracht, darunter die Hauptdienststelle des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen.

Seit dem Wiederaufbau des Ostflügels 1982 befindet sich dort die staatliche Filmbewertungsstelle Wiesbaden, eine Einrichtung der Bundesländer, dessen Vorführsaal als Veranstaltungsort für "Filme im Schloss" genutzt wird.

Seit 1929 findet jährlich an Pfingsten das Internationale Reitturnier im Schlosspark statt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Eckhard Olschewski: Die Schlösser in Saarbrücken und Biebrich - Zwei Residenzen des Grafenhauses Nassau-Saarbrücken, Verlag für Geisteswissenschaften, ISBN 3897391864
  • Baedeker Wiesbaden Rheingau, Karl Baedeker GmbH, Ostfildern-Kemnat, 2001, ISBN 3879540764
  • Gottfried Kiesow: Das verkannte Jahrhundert. Der Historismus am Beispiel Wiesbaden, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2005, ISBN 3936942536
  • Bernd Modrow, Claudia Gröschel: Fürstliches Vergnügen. 400 Jahre Gartenkultur in Hessen, Verlag Schnell + Steiner, Regensburg 2002, ISBN 3-7954-1487-3
  • Rolf Faber (Hrsg., im Auftrag der Arbeitsgemeinschft 1100 Jahre Biebrich): Biebrich am Rhein 874 - 1974, Chronik, Verlag H. G. Seyfried, Wiesbaden 1974
  • Manfred Handke, Bernd Modrow, Martina Nath-Esser (Verf.), Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen (Hrsg:): Parkpflegewerk für den Schloßpark Biebrich in Wiesbaden: Grundsätze zur Pflege, Wiederherstellung u. langfristigen Erhaltung d. histor. Parkanlage als Kulturdenkmal. (Edition der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen: Monographien; 1), Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, Bad Homburg v. d. Höhe 1987
  • Sonja Geurts: Schloß und Schloßpark Biebrich. Landschaftspark nach Entwürfen von Friedrich Ludwig von Sckell mit Schloß und Mosburg. (Edition der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen: Broschüren Historische Baudenkmäler, Parks und Gärten in Hessen; 8), Schnell u. Steiner, Regensburg, 2000. ISBN 978-3-7954-1311-8

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 50° 2' 15" N, 8° 14' 3" O

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