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Schellack

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Schellack, Tafellack, Plattlack oder Lacca in tabulis ist eine harzige Substanz, die aus Gummilack gewonnen wird. Gummilack selbst wird aus Ausscheidungen der Lackschildlaus kerria lacca(Familie Coccidae) nach ihrem Stich in manche Pflanzen gewonnen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gewinnung

Hauptsächlich in Süd- und Südostasien und hier speziell in Indien und Thailand wurde früher Schellack in großen Mengen hergestellt. Die Jahresproduktion belief sich auf etwa 50.000 Tonnen. Um ein Kilogramm Schellack zu ernten, benötigt man rund 300.000 Lackschildläuse.

Auf Bäumen wie z. B. Pappelfeigen lebende Lackschildläuse ernähren sich von den Pflanzensäften, indem sie den Baum anstechen und diesen als harzartige Substanz wieder ausscheiden, das die Laus umschließt. Die jungen Läuse entwickeln sich geschützt in dieser Harzblase und bohren sich nach einiger Zeit durch das Harz.
Diese Harzabscheidung ist das Ausgangsprodukt für die Schellackgewinnung.

Die harzig umkrusteten Zweige werden abgeschnitten, gesammelt und das Harz vom Holz getrennt. Der Rohstoff wird gemahlen und gewaschen und in der Sonne getrocknet.

Nach Meyers (1888) wurde der Schellack in Indien erhalten, indem der rohe oder durch Auswaschen mit Wasser vom Farbstoff befreite Gummilack in Säcken auf etwa 140 °C erhitzt wird und das abfließende Harz auf Pisangblättern oder Tonröhren in einer dünnen Schicht erstarrt.

Der Schellack kam in kleinen, dünnen, eckigen, tafelartigen Bruchstückchen, aber auch in Form von Kuchen (Kuchenlack) oder Klumpen (Klumpenlack) in den Handel. Eine weitere Form waren meist runde, einige Linien dicke, wenig durchscheinende, braunrote, sehr glatte Tafeln von reiner Masse (Blut-, Knopfschellack).

Schellack kann gebleicht werden, indem man ihn in Sodalösung löst, mit Chlorkalk gemischt dem direkten Sonnenlicht aussetzt, durch Salzsäure fällt und gut auswäscht.

[Bearbeiten] Eigenschaften

Schellack "Astra"
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Schellack "Astra"

Das rein natürliche Granulat ist biologisch abbaubar und physiologisch unbedenklich. Durch verschiedene Verarbeitungsverfahren lässt sich die Helligkeit der Farbe des Lackes variieren. Für besondere Anwendungen wird außerdem der natürliche Wachsgehalt von 3 bis 5% fast vollständig herausgefiltert.

Schellack ist in der Kälte und bei Zimmertemperatur sehr spröde und brüchig, ziemlich hart, geruch- und geschmacklos. Er schmilzt beim Erhitzen und verbreitet bei höherer Temperatur einen nicht unangenehmen Geruch. Er brennt mit hell leuchtender Flamme. Schellack ist unlöslich in Wasser, quillt aber bei Kontakt mit Wasser und ist daher nicht wasserfest. Er ist löslich in Ethanol (bis auf das beigemengte Wachs), Borax, Ammoniak und Alkali-Carbonaten und in einer Mischung von 1 Teil Wasser und 10 Teilen Aceton.

Er ist je nach Sorte farblos, gelb bis bernsteinfarbig und nimmt beim Kneten und Ausziehen einen seidenartigen Glanz an.

[Bearbeiten] Verwendung

[Bearbeiten] Frühere Verwendungen

[Bearbeiten] Heutige Verwendungen

Schellack ist in zahlreichen Anwendungen eine natürliche Alternative zu synthetischen Harzen. In vielen Bereichen hat er sich bis heute behauptet, oder sogar Anteile zurückgewonnen. In der Farben- und Lackindustrie werden jährlich über 5.000 t Farben auf Schellack-Basis produziert (VdL 2003). Hervorzuheben ist außerdem die Unbedenklichkeit in Nahrungsmitteln und Pharmazeutika.

Schellack bietet sich als (ökologischer) Ersatz für erdölhaltige Lacke in der Holzverarbeitung an und ist dementsprechend als Streichlack oder als Politur im Handel erhältlich. Er ist gesundheitlich in der Verarbeitung und im Gebrauch nicht gefährlich. Der Einsatz als Politur ist arbeitsaufwendig; als Streichlack lässt er sich dagegen wie andere Lacke verarbeiten.


[Bearbeiten] siehe auch

Akaroidharz (Erdschellack), Kolophonium

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