Schafe
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Schafe | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Ovis | ||||||||||
Linnaeus, 1758 | ||||||||||
Die Schafe (Ovis) sind eine Gattung der Ziegenartigen. Sie sind mit den Ziegen dicht verwandt und werden manchmal mit diesen in einer gemeinsamen Gattung vereint. Neben dem Hausschaf gehören in die Gattung eine Reihe wilder Schafe, unter anderem das Mufflon und das Dickhornschaf.
Die Arten sind:
- Wildschaf (Ovis gmelini)
- Urial (Ovis vignei)
- Argali (Ovis ammon)
- Schneeschaf (Ovis nivicola)
- Dall-Schaf (Ovis dalli)
- Dickhornschaf (Ovis canadensis)
Schafe sind neben dem Hund wahrscheinlich die älteste Haustierrasse, die vom Menschen gezüchtet wurde, Schätzungen zufolge vor 6000–8000 Jahren. Das Hausschaf stammt nach Meinung der Mehrzahl der Fachleute vom Wildschaf ab. An Wildschafen findet man in Europa die Mufflonbestände von Korsika und Sardinien sowie eingebürgerte Bestände an verschiedenen Orten. Das Mufflon ist eine Unterart des Wildschafs. Die verschiedenen Arten der wilden Schafe unterscheiden sich teilweise im Chromosomensatz. So haben Argalis 56 Chromsomen, während die meisten anderen Schafe nur 54 haben. Diese Angaben beziehen sich auf den diploiden Chromosomensatz.
Das männliche Tier nennt man „Bock“ oder „Widder“, das weibliche wird als „Mutterschaf“, „Au“, „Aue“ oder „Zibbe“ bezeichnet. Jungschafe werden Lämmer genannt. Die Tragzeit der Schafe beträgt ca. 5 Monate (durchschnittlich 150 Tage). Schafe haben eine Lebenserwartung von ca. 10–12 Jahren, manche können sogar noch älter werden!
Eine Schafherde sollte aus mindestens vier Tieren bestehen, da Schafe Herdentiere sind und alleine wenig Chancen zum überleben haben.
Es gibt noch zwei Sonderbegriffe:
Wanderschäfer / Wanderschafe
Damals holten sich die Landwirte sich die Schäfer samt Schafe auf ihren Acker, damit die Tiere ihren hochwertigen Dünger in dem so genannten Pferch über Nacht verbreiten konnten. Die Schäfer und ihre Hunde bekamen dafür eine Unterkunft und was zum Essen. Je nach dem wie groß der Acker war, zog der Schäfer nach zwei bis fünf Tagen weiter zum nächsten Landwirt.
Blätter, junge Triebe und auch die Rinde bestimmter Baumarten werden von den Schafen mit Vorliebe gefressen. Das führt dazu, dass die Sträucher und Bäume mit der Zeit absterben und seltene Pflanzen wieder Licht und Nährstoffe zum Wachsen bekommen. Die harten Klauen der Schafe führen zu einer gezielten Oberflächenverdichtung, die für Deichgebiete lebensnotwendig ist, da diese Bollwerke immer wieder durch Nagetierbauten unterhöhlt werden.Durch die Schafhaltung sind ökologisch wertvolle Landschaftsformen entstanden und bisher erhalten worden.
Umherziehende Schafherden tragen enorm zur Artenvielfalt bei,indem sie in der Wolle der Schafe Pollen, Samen und kleine Insekten wie auf einer Autobahn über weite Strecken transportieren und dadurch kleine, in sich geschlossene Biotop-Populationen miteinander verbinden.
In Deutschland gibt es noch einige große Wanderschafherden. Eine Herde besteht aus ca. 300-1500 Mutterschafen-, manchmal auch darüber!
[Bearbeiten] Weblinks
Wanderschäferei mit großem Bilderarchiv
Commons: Schafe – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wiktionary: Schaf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Bilder von wilden Schafen
- www.wissenschaft.de: Wie Viren Lämmern auf die Welt helfen - Forscher finden Retrovirus, der für die Trächtigkeit von Schafen unverzichtbar ist