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Sanron-shū

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Die Sanron-shū (jap. 三論宗; dt. etwa „Schule der drei śāstra“) ist eine im 7. Jahrhundert aus der chinesischen Sanlun hervorgegangene japanische Form der Philosophenschule der Madhyamaka des Mahayana-Buddhismus. Der Name bezieht sich auf den Kanon der Schule, der aus den drei Erörterungen (chin. 三論, Sānlùn, W.-G. San-lun) besteht.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der eigenen Überlieferung nach wurde die Sanron-shū im Jahr 625 durch den koreanischen Mönch Hye-kuan (um 600; jap. Ekan), ein Schüler von Ji Cang (549–623; jap. Kichizō) in Japan begründet, weswegen er als ihr erster Patriarch gilt. Tatsächlich waren Sanron-Lehren aber schon zuvor durch Hye-cha (um 600; jap. Eji) und Hye-chong (um 600; jap. Esō) in Japan verbreitet worden.

Hye-kuan wurde bereits im Jahr seiner Ankunft in Japan der ein Jahr zuvor erschaffene Titel eines Sōjō verliehen, der das höchste buddhistische Amt im damaligen Japan überhaupt bezeichnete. Verknüpft damit war die Aufgabe, rechte Lehre und Disziplin im Mönchswesen sicherzustellen.

Hye-kuans Schüler, die Mönchsgelehrten (sōgakusha) Fukuryō und Chizō, führten nach ihm im 7. Jahrhundert die Sanron-shū fort. Chizō lehrte nach einer Reise nach China am Hōryū-ji und wurde 673 ebenfalls zum Sōjō ernannt. Er gilt als der zweite Patriarch der Schule.

Dritter Patriarch wurde der Mönchsgelehrte Dōji (675–744), ein Schüler Chizōs, der nach einem Aufenthalt in China von 702 bis 718 den Daian-ji in Nara zum Zentrum der Schule machte und kurzfristig wieder den Einfluß der Sanron-shū stärkte, der im Zuge der Erstarkung der Hossō-shū bereits im Schwinden begriffen war.

[Bearbeiten] Schriften

Die eingangs erwähnten drei Erörterungen sind:

  • Chūron (skt. Madhyamaka-śastrā; dt. etwa „Diskurs zum Mittleren Weg“), ein Kommentar zu Nagarjunas Mūla-madhyamaka-kārikā, entstanden im 4. Jahrhundert. Die Autorschaft ist umstritten.
  • Jūnimon-ron (skt. Dvādaśa-nikāya-śāstra; dt. etwa „Diskurs zu den Zwölf Zugängen“), ein Text von Nagarjuna selbst.
  • Hyaku-ron (skt. Śata-śastrā; dt. etwa „Diskurs in hundert Strophen“), ein Text von Nagarjunas Schüler Āryadeva (ca. 3. Jh.; jap. Daiba).

Alle Texte sind Übersetzungen der chinesischen Übersetzungen der Sanskrit-Originale, angefertigt von Kumārajīva (344–413; jap. Kumarajū), einem indischen Mönch und Gelehrten, der Unmengen buddhistischer Schriften übersetzt hatte.

Die ältesten, noch erhaltenen Schriften, die von Vertretern der Sanron-shū verfaßt wurden, stammen aus dem 8. Jahrhundert, darunter von Chikō (ein Schüler Chizōs) das Hannya-shin-gyō-justu-gi, ein Kommentar zum Hannya-shin-gyō und von Anchō (763–814; Schüler von Zengi (729–812), seinerseits Schüler von Dōji) das Chūgan-ron-sho-ki bzw. Chūron-sho-ki (nicht zu verwechseln mit einer gleichnamigen aber nur namentlich bekannten Schrift von Chikō), einem Kommentar zum Chūron.

[Bearbeiten] Lehre

Die Sanron-shū radikalisierte die von Nagarjuna explizierte Logik des Tetralemma und wandte dies ohne Einschränkung auf alle in ihr erörterten Aussagen an, die somit als unbestimmbar und daher sinngemäß leer (jap. ) seien, was auch auf die Lehre der Sanron-shū selber zuträfe, sowie eben diese Behauptung usw. ad infinitum. Indem ohne Ausnahme alle Aussagen dem „Mittleren Weg achtfacher Negation“ (jap. happu-chūdō) unterzogen werden, sollen selbstwidersprüchliche monistische oder dualistische Positionen vermieden und die Erleuchtung, d.h. der Eintritt ins Nirvana erreicht werden.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Gregor Paul: Philosophie in Japan : von den Anfängen bis zur Heian-Zeit ; eine kritische Untersuchung. Iudicium, München 1993. ISBN 3-89129-426-3.
Andere Sprachen

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