Sanftmut
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Der Begriff Sanftmut wird im täglichen Zusammenleben der Menschen verwendet und beschreibt eine milde, sanfte Wesensart. Sie gilt in manchen Philosophien und Religionen als erstrebenswerter Zustand des Seins. Dem Sanftmütigen ist das Zornmütige entgegengesetzt.
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[Bearbeiten] Sprachliche Herkunft (Etymologie)
Aus der Ursprache bedeutet die Nachsilbe „–mut“ soviel wie Gesinnung, Sinn, Geist. Sanftmut hätte insofern die Bedeutung der „sanften Gesinnung“ anderen gegenüber. Im Mittelhochdeutschen liegt der Wortstamm sanft bei senfte -> sachte (dt.) und im Englischen bei soft.
Stammverwandtschaft (mhd.) mit „sammeln“ (Grundbedeutung: friedliches Zusammenleben und gutes Zusammenpassen). Damit hat auch die spätere Bedeutung „sänftigen“ oder „besänftigen“ zu tun. Im Hebräischen ist der verwandte Wortstamm ani oder anaw [anaf] mit der Grundbedeutung antworten, d.h. willig sein zu antworten.
[Bearbeiten] Historische Herkunft
- Der Gegensatz zur Sanftmut bei Homer, lautet in den Übersetzungen losfahrender Zorn, Gewalttätigkeit und rohe Selbstbehauptung.
- Aristoteles sah die Sanftmut in der Mitte zwischen den Extremen Jähzorn und Unempfindlichkeit.
- In der Nikomachischen Ethik im Kapitel 11. Die Sanftmut nebst deren Mangel und Übermaß (Quelle: [1]), wird die Sanftmut unter ethischen Aspekten diskutiert.
- Friedrich II., Kurfürst von Sachsen, Pfalzgraf von Sachsen, Herzog in Sachsen, des Heiligen Römischen Reichs Erzmarschall, Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meißen, Graf zu Brehna, Burggraf zu Magdeburg (1412-1464) wurde als in der Bevölkerung als "der Sanftmütige" bezeichnet (Quelle:[2]).
- Ebenso ward Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig IV. aus der Pfalz als "der Sanftmütige" betrachtet (Quelle: [3])
[Bearbeiten] Sanftmut im religiösen Zusammenhang
[Bearbeiten] Christentum
In der Bergpredigt gibt Jesus bezüglich der Sanftmut folgenden Hinweis: Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben. (Math. 5,5) Matthäus hat das Evangelium in der damaligen Weltsprache Griechisch verfasst. Das griechische Wort prayss [praüss] (Sanftmut) beinhaltet: Mild, milde (tröstende) Worte, milde (heilende) Pflanzen, bei Tieren: zutraulich.
In dem Brief des Paulus an die Galater (Kap. 5, Vers 22f) wird die Sanftmut als Teil der Frucht des Heiligen Geistes angeführt.
Die katholische kongolesische Nonne Maria Clemente Nengapeta Anuarite gilt als die Sanftmütige Heilige und war eine Märtyrerin (1939 - 1964) (Quelle:[4]).
[Bearbeiten] Buddhismus
Im Buddhismus wird die Sanftmut mit „großem Erbarmen“ umschrieben. Das Mitgefühl und der ernsthafte Wunsch, dass Wesen von ihren Leiden frei sein mögen bestimmen den Charakter der Sanftmut. Der Sanftmütige gerät nicht in unkontrollierten Zorn, sondern gibt durch seine ruhige Haltung ein besänftigendes Vorbild.
[Bearbeiten] Ägyptologie
Bastet galt in frühen Zeiten als die Göttin der Schlacht. Später gab sie diese Funktion an die Löwengöttin Sachmet ab und galt fortan als die sanftmütige Göttin des Mondes. Sie wurde im neuen Reich als Katze dargestellt.
