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Sabiha Gökçen

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Sabiha Gökçen mit Mustafa Kemal Atatürk
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Sabiha Gökçen mit Mustafa Kemal Atatürk

Sabiha Gökçen (*21. März 1913 in Bursa; † 22. März 2001 in Ankara), war die erste türkische Pilotin und die erste Kampfpilotin der Welt. Sie war eines der acht Adoptivkinder von Mustafa Kemal Atatürk. In jüngster Vergangenheit wurde ihr armenische Abstammung zugeschrieben, dies gilt jedoch als widerlegt.

Tatsächlich war sie die Tochter des Vilayet-Hauptschreibers Hafız Mustafa İzzet, der von Abdülhamid II. ins Exil geschickt wurde. Sabiha verlor ihren Vater in ihrer Grundschulzeit, konnte jedoch durch die Unterstützung ihrer Geschwister ihre Ausbildung fortführen. Im Alter von 12 Jahren traf sie Atatürk, der 1925 auf Besuch in Bursa war. Sie erzählte ihm, dass sie eine höhere Schule besuchen wolle. Nachdem Atatürk von ihren elenden Lebensumständen erfahren hatte, adoptierte er sie und ermöglichte ihr den Besuch der Çankaya Primary School in Ankara und später des Üsküdar American Girls' College in Istanbul.

Atatürk gab ihr am 19. Dezember 1934 den Nachnamen „gök", was „Himmel" auf türkisch bedeutet. Erst mit Gesetz vom 21. Juni 1934 sind Familiennamen in der Türkei eingeführt worden.

Sabiha Gökçen besuchte das Istanbuler Üsküdar-Mädchenkollegium und begann 1935 Ihre Pilotenausbildung an der türkische Zivilflugschule in Ankara. Am Ende ihre Flugausbildung wurde sie zusammen mit sieben männlichen Flugzeugführern zur Weiterbildung in die Sowjetunion beordert. 1936 trat sie der türkische Luftwaffe in der Militärflugschule Eskisehir bei. Mit dem Diplom Nummer 372 wurde sie als Militärpilotin anerkannt.

Ihre ersten Einsätze flog Sabiha Gökçen im Sommer 1937/Frühjahr 1938 während der Niederschlagung der Kurdenaufstände in Dersim, der nach seinem Anführer Said Riza-Rebellion benannt wurde. Sie unterstützte den Vormarsch der türkischen Bodentruppen, indem sie die Stellungen der Kurden bombardierte. Sabiha Gökçen beschreibt diesen Einsatz in einem von ihr geschriebenen Buch „Mein Leben auf den Spuren Atatürks", das der türkische Luftfahrtverein zum Anlass des 100. Geburtstages des Staatsgründers herausgab.

Doch war sie nicht nur Bomberpilotin, sondern lernte im Rahmen ihrer militärischen fliegerischen Ausbildung auch das Fallschirmspringen. Ihr Einsatz als Fallschirmjägerin war nicht vorgesehen, doch war zur damaligen Zeit, in der Flugzeuge noch keine Schleudersitze hatten der Absprung mit dem Fallschirm die einzige Möglichkeit, sich aus abstürzenden Maschinen zu retten.

In Atatürks handschriftlichem Testament von 1938 erhielt Sabiha Gökçen 600 TL aus den Dividenden der von Atatürk gehaltenen Aktien (Gesamtwert 2800 TL). Zusätzlich bekam sie soviel Geld zugeteilt, dass sie sich ein Haus kaufen konnte.

Im Jahre 1951 nahm sie auch am Korea-Krieg teil. Sie war Mitglied des 1. Luftwaffenregiments in Eskişehir. Für besondere Tapferkeit vor dem Feinde, die sie bei ihren zahlreichen Einsätzen immer wieder unter Beweis stellte, wurde ihr der höchste Fliegerorden verliehen und sie wurde in den Rang eines Majors befördert.

Sabiha Gökçen hatte die Leitung der Kampfpilotenausbildung der türkischen Luftwaffe inne. Sie war noch bis 1955 im aktiven Militärdienst tätig. Danach flog sie bis 1964 in einer Kunstflugstaffel, in der sie ihre außergewöhnlichen fliegerischen Fähigkeiten demonstrierte. Insgesamt 22 verschiedene Flugzeugtypen, sowohl Propellermaschinen als auch Jets, flog Sabiha Gökçen im Laufe ihrer Fliegerkarriere.

Postum wurde der neue Istanbuler Flughafen im asiatischen Teil der Stadt nach ihr benannt: Flughafen Istanbul (Sabiha Gökçen).

Die Ausbildung von Atatürks Adoptivtochter zur Flugzeugführerin hatte vielschichtige Gründe. Einerseits konnte er damit seinen Landsleuten das Lehrmuster einer modernen türkischen Frau zeigen, der gleichberechtigt jede Berufswahl offenstehen. Andererseits setzte er Sabiha Gökçen in ihrer Funktion als Militärpilotin für die nationalistischen Propaganda der noch jungen türkischen Republik ein.


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