S3 ViRGE
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Der S3 ViRGE (Abkürzung für "Virtual Reality Graphics Engine") Grafikprozessor war einer der ersten 2D/3D-Beschleuniger für den Massenmarkt.
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[Bearbeiten] 2D
1995 von S3 Inc. auf den Markt gebracht, markiert der ViRGE einen neuen Meilenstein für 2D-Beschleunigung: Ausgestattet mit EDO-DRAM und aggressiven 1-cycle Timing wurde der ViRGE/325 zum schnellsten 2D-Beschleuniger der damaligen Zeit. Da der Chip außerdem pinkompatibel mit einem älteren Mitglied der S3 Trio Familie war, erlaubte eine einfache und billige Markteinführung von entsprechenden Karten.
[Bearbeiten] 3D
Während der Chip insofern revolutionär war, dass es nun einen erschwinglichen 3D-Beschleuniger mit hervorragender 2D-Qualität gab, erntete er relativ schnell den zweifelhaftel Titel, der erste "graphics decelerator" (in etwa "Grafikbremser", als Wortspiel zu "Accelerator" = "Beschleuniger") der Welt zu sein, da die 3D-Beschleunigung erbärmlich war. Obwohl der ViRGE einfache 3D-Szenen schneller berechnen konnte als das Prozessor-basierte Software-Rendering, führte das Aktivieren von Features wie bilineare Filterung oder Z-korrigiertem Nebel zu einem Geschwindigkeitseinbruch, so dass Software-Rendering wieder schneller war. Weiterhin waren die 3D-Features des ViRGE sehr begrenzt. Ironischerweise war die 3D-Beschleunigung des auf teuerem VRAM-basierenden ViRGE/VX (988) wegen niedriger Taktraten sogar noch langsamer als beim ViRGE/325.
[Bearbeiten] API-Unterstützung
Zusammen mit der ViRGE Familie versuchte S3 S3D als Standard-API für 3D-Spiele zu etablieren. Und trotz der fehlenden 3D-leistung kamen wohl aufgrund des Namens S3 einige S3D-Spiele auf den Markt: Terminal Velocity, Descent 2 und später Tomb Raider. Obwohl der ViRGE durchaus eine akzeptable Geschwindigkeit in diesen angepassten Spielen bot, änderten sich die Rahmenbedingungen Ende 1996 drastisch durch die Einführung des 3dfx Voodoo Graphics und Rendition Verité und die steigende Bedeutung von DirectX. Beide Chips boten eine deutlich bessere 3D-Beschleunigung bei einem ähnlichen Preis. So wurden alle Chancen, dass S3D sich fest etablieren konnte, vernichtet. Ein weiterer negativer Aspekt war die Tatsache, dass ViRGE jegliche Art von OpenGL-Unterstützung fehlte. Das bedeutet das der Chip für die extrem populäre Quake-Engine unbrauchbar war.
[Bearbeiten] Varianten
Zwischen dem Erscheinen 1995 und dem endgültigen Aus im Jahr 2000, erhielt die ViRGE-Familie diverse Upgrades. Der ViRGE/DX verbesserte die Geschwindigkeit des originalen ViRGE/325. Der ViRGE/GX erhielt Unterstützung für den moderneren SDRAM/SGRAM. Der ViRGE/GX2 war einer der Grafikchips mit Unterstützung für den Accelerated Graphics Port (AGP)
Der ViRGE wurde 1998 weitestgehend durch den Savage 3D ersetzt. Trotzdem blieb ein Derivat des ViRGE, Trio3D, sogar noch nach dem Aus des Savage3D in Produktion.
[Bearbeiten] Modelldaten
Chip | Veröffentlichung | Fertigungsprozess | Transistorenzahl | Kerntakt | TMUs | Speichertakt | Speicher-Interface | Speicher-Größe | Schnittstelle | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
ViRGE/325 | 1995 | 50 MHz | EDO-DRAM | 2 MB | PCI | |||||
ViRGE/VX | VRAM | 2 MB | PCI | |||||||
ViRGE/DX | 66 MHz | EDO-DRAM | 2 MB | PCI | ||||||
ViRGE/GX | 66 MHz | SDRAM/SGRAM | 4 MB | PCI | ||||||
ViRGE/GX2 | 66 MHz | SDRAM/SGRAM | 4 MB | AGP 1.0 | ||||||
ViRGE/MX | SDRAM/SGRAM | AGP 1.0 | ||||||||
Trio3D | SDRAM/SGRAM | AGP 1.0 |