Sächsische Fehde
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Als Sächsische Fehde wird die Auseinandersetzung zwischen dem ostfriesischen Grafen Edzard I. und Georg von Sachsen in den Jahren 1514 - 1517 bezeichnet. Die Kriegshandlungen fanden überwiegend auf ostfriesischem Boden statt und zertstörten ganze Landstriche.
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[Bearbeiten] Beginn der Fehde
Herzog Georg von Sachsen wurde von Kaiser Maximilian I. (HRR) 1514 zum Erbstatter aller friesischen Lande ernannt. Dies wurde von der Stadt Groningen abgelehnt. In dieser Situation versuchte Graf Edzard seinen Herrschaftsbereich auf die Provinz Groningen auszudehnen und übernahm die Schutzherrschaft in der Stadt. Daraufhin fielen 24 deutsche Herzöge und Grafen mit ihren Truppen in die friesischen Lande ein und verwüsteten sie zu großen Teilen und Edzard I. kam durch eine Verfügung des Kaisers in Reichsacht.
[Bearbeiten] Verlauf
[Bearbeiten] 1514
Dem Grafen Johann von Oldenburg (Land) bot sich nun die Gelegenheit, seiner Grafschaft einen Zugang zum Meer zu verschaffen. 1514 griff er die Butjadinger Friesen an und besiegte sie endgültig in der Schlacht bei Langwarden. Heinrich I. (Braunschweig-Wolfenbüttel) fällt mit einem Heer von 20.000 Mann in Ostfriesland ein und belagert die nur durch wenige Bauern und Soldaten verteidigten Festung Leerort. Dort wird er am 23. Juni 1514 durch einen gezielten Kanonenschuss getötet. Die dadurch führerlos gewordene Truppe zieht sich aus Ostfriesland zurück.
Der Graf von Oldenburg nimmt zusammen mit Hero Omken die Burg von Groß-Sander ein. Hero Omken zieht weiter und zerstört alle drei Burgen in Dornum. Auch die Festung Stickhausen geht verloren. Edzard muss sich zurückziehen und lässt zur Deckung seines Rückzugs das Kloster Meerhusen in Brand setzen. Aurich wird belagert und infolge der Kämpfe und Brandschatzungen zerstört. An einer weiteren Front berauben Landknechte der "Schwarzen Garde" das Kloster Dünebroek. Darauf folgt die Zerstörung von Burmönken, Tjüchen, Leerhafe und Rispel. Die Friedeburg kapituliert. Die Burg von Altgödens wird zerstört und die Burg von Kniphausen eingenommen. Daraufhin wendet sich die "Schwarzen Garde" Oldersum zu. Am 14. Juni 1514 kommt es zu einem Gefecht. Unter der Führung der Juncker Ulrich von Dornum und Hicko von Oldersum gelingt die Verteidigung des Fleckens. Auch ein zweiter Versuch, die Ortschaft einzunehmen, scheitert am 16. August 1514.
[Bearbeiten] 1515 - 1516
Im Jahre 1515 wendet sich das Blatt zugunsten Edzard I.. Die Burg Groß Sander wird von ihm zurückerobert, während sein Gefolgsmann Fulf von Kniphausen die Festungsanlage Gutzwarden in Butjadingen einnehmen kann. Georg von Sachsen verkauft seine Statthalterschaft an den späteren deutschen Kaiser Herzog Karl von Burgund. Der Konflikt zieht sich jedoch noch bis 1517 hin und 1516 geht die Schanze bei Detern verloren.
[Bearbeiten] 1517
Zu beginn des Jahres 1517 gelingt es Edzard I., die Friedeburg zurückzuerobern. Karl V. tritt seine Herrschaft in den Niederlanden an. Der spätere Kaiser löst ihn aus der Reichsacht und belehnt ihn mit Ostfriesland, womit die sächsische Fehde beendet ist.
[Bearbeiten] Auswirkungen
Edzard sah sich gezwungen Groningen zu räumen und seine Expansionspläne zu beenden. Im Innern war er nun damit beschäftigt, die Häuptlinge zu befrieden. Außenpolitisch kam es am 3. Dezember 1517 zum Zeteler Frieden zwischen Herzog Heinrich von Braunschweig-Lüneburg und Graf Johann V. von Oldenburg und dem Grafen Edzard von Ostfriesland, wobei die friesische Wehde (Zetel, Driefel und Schweinebrück) endgültig zu Oldenburg kamen. Die Jeveraner huldigten Edzard und es wurde vereinbart, das Jeverland mit der Grafschaft Ostfriesland zu vereinigen. Sein Sohn Enno II. sollte zu diesem Zweck Maria von Jever heiraten. Er verlor das Jeverland auf immer für Ostfriesland, indem er die Heiratsversprechen seines Vaters nicht einhielt.
Aurich war während der Wirren der sächsischen Fehde völlig zerstört worden. Die Stadt wurde nun planmäßig wiederaufgebaut. Dabei wurde die Stellung Aurichs als bedeutender Viehmarkt berücksichtigt, in dem man diesen vom heutigen Schlossplatz auf den neu geschaffenen (für eine Stadt der Größe Aurichs ungewöhnlich großen) Marktplatz verlegte, welcher durch Stadterweiterungen noch heute den Mittelpunkt der Altstadt bildet.
Die Auseinandersetzungen mit Hero Omken gehen noch bis zu dessen Tod im Jahre 1522 weiter. Edzard versucht, die vom Kaiser zugesicherten Ansprüche auf das Harlingerland durchzusetzen und fällt raubend in das Harlingerland ein, was durch gut ausgebaute Befestigungsanlagen von Wittmund und Esens jedoch nur von mäßigem Erfolg gekrönt war.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- H. F. W. Perizonius: "Geschichte Ostfrieslands" ISBN 3-7963-0068-5
- Franz Kurowski, Das Volk am Meer - Die dramatische Geschichte der Friesen, Türmer-Verlag.
