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Ruthild Hahne

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Ruthild Hahne (* 19. Dezember 1910; † 1. September 2001) war eine deutsche Bildhauerin, die ihre Hauptschaffensphase in den ersten Jahren der DDR hatte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biographie

[Bearbeiten] Ausbildung und Zeit des Nationalsozialismus

Ruthild Hahne kam als Tochter einer Kaufmannsfamilie zur Welt. Nach dem Besuch des Neuköllner Lyzeums machte sie eine Ausbildung zur orthopädischen Turnlehrerin und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf. Obwohl sie in bürgerlichen Verhältnissen aufgewachsen war, hatte sie bereits früh Kontakte zur Arbeiterbewegung und zur KPD. Dabei lernte sie 1930 den Chef der Roten Tänzer Jean Weidt kennen, der sie zum in dieser Gruppe praktizierten Ausdruckstanz bringt. Kurze Zeit später begann sie, Bildhauerei an der Hochschule der Bildenden Künste zu studieren, wo sie Meisterschülerin von Wilhelm Gerstel war und in Monumentalplastik von Arno Breker unterrichtet wurde. Das Jahr 1941 verbrachte sie als Stipendiatin an der Villa Massimo in Rom. Während dieser Zeit entstanden an den klassischen Formen orientierte Kleinplastiken und Kinderporträts.

Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten kam sie in Kontakt mit Wolfgang Thiess und verliebte sich in ihn. Dieser war im Kreis der Widerstandsorganisation Rote Kapelle aktiv und auf Grund ihrer politischen Sozialisation unterstützte Ruthild Hahne ihn bei seinen Aktivitäten. Unter anderem wurde in ihrer Wohnung in Berlin-Wilmersdorf an der illegalen Zeitung „Die innere Front“ gearbeitet. Nach der Aufdeckung der Gruppe in den Jahren 1942/43 wird Wolfgang Thiess zum Tode verurteilt und hingerichtet. Gegen Ruthild Hahne wurde eine vierjährige Zuchthausstrafe verhängt. Im Zug der Wirren der letzten Kriegsmonate des Zweiten Weltkriegs gelang es ihr, aus dem Gefängnis zu fliehen. Sie schlug sich zur Ostfront durch und wechselte auf die sowjetische Seite.

[Bearbeiten] Wirken als Bildhauerin in der DDR

Atelierhaus von Ruth Hahne in der Berliner Straße 201
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Atelierhaus von Ruth Hahne in der Berliner Straße 201
Ausschnitt aus einem Modell des Thälmanndenkmals
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Ausschnitt aus einem Modell des Thälmanndenkmals

1946/47 war sie Mitbegründerin der „Hochschule für Angewandte Kunst“ (der heutigen Kunsthochschule Berlin-Weißensee), an der sie auch einige Jahre als Dozentin arbeitete. Künstlerisch konzentrierte sie sich auf die Schaffung von Porträtplastiken, neben mehreren Kinderporträts besonders von Politikern der kommunistischen Bewegung wie Lenin, Karl Liebknecht und Wilhelm Pieck.

Bei einer Ausschreibung zur Schaffung eines Thälmann-Denkmals für den jetzt so benannten Thälmannplatz (vorher Wilhelmplatz) in Berlin-Mitte konnte sie sich gegen 182 Konkurrenten durchsetzen. Aus praktischen und finanziellen Überlegungen sowie aus politischer Überzeugung zog sie 1953 von West- nach Ostberlin in die neu entstehende Straße 201 in Berlin-Pankow in ihr eigenes Atelierhaus um, das dann nach dem 17. Juni 1953 gegen ihren Willen in kommunales Eigentum überführt wurde. Im Gegensatz zu den sonstigen Typenhäusern dieser Straße hatte sie sich einen eigenen Architekten dafür ausgesucht und bei der Gestaltung mitgewirkt. Im nahe gelegenen Atelier im Pankower Bürgerpark entstanden zunächst verkleinerte Modelle des geplanten Denkmals. Dieses besteht aus zwei Strömen von Menschen, die die Arbeiterparteien KPD und SPD symbolisieren sollen, an deren Spitze Ernst Thälmann, eine Hand zur Faust geballt, steht. 1958 wurde ein Teilgips des geplanten Denkmals auf der „IV. Deutschen Kunstausstellung“ der DDR gezeigt. Mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 geriet der vorgesehene Standort am Thälmannplatz ins Sperrgebiet und eine Aufstellung des Denkmals war so nicht mehr möglich. Auch stand die DDR-Führung nicht mehr hinter der 1951 unter starker Einflussnahme entwickelten Denkmalskonzeption von Ruthild Hahne. 1965 musste sie ihre Arbeit am Thälmann-Denkmal, ihrem zentralen Lebenswerk, beenden. Ein Teil der geschaffenen Modelle wurde vernichtet, andere, so Thälmann als Frontfigur sowie die nachfolgende Gruppe „Arbeiter und Baeuerin“ im Maßstab 1:2 sind heute noch in ihrem Haus Nr. 1 in der Straße 201 in einem von ihrem Sohn geführten privaten Museum zu sehen. Das Berliner Märkische Museum bewahrt zwei Reliefteile im Maßstab 1:4 auf.

Nach 1965 arbeitete sie weiter als Bildhauerin und schuf noch eine Reihe von Porträt- und Kleinplastiken. Erst 1985, im Alter von 75 Jahren, hatte sie ihre erste Personalausstellung.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ruthild Hahne - Geschichte einer Bildhauerin, Katalog, herausgegeben vom Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e. V., ISBN 3-9802288-8-6

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Ruthild Hahne – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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