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Rupert Brooke

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Rupert Brooke (1913)
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Rupert Brooke (1913)

Rupert Chawner Brooke (* 3. August 1887 in Rugby, Warwickshire, England; † 23. April 1915 vor Lemnos, Ägäis) war ein englischer Poet.

Er war das zweite überlebende Kind eines Lehrers an der berühmten Schule von Rugby; nachdem er bis zu seinem zehnten Lebensjahr von einer Gouvernante erzogen worden war, wurde er 1898 in Hillbrow und im September 1901 schließlich in Rugby eingeschult. Bereits in dieser Zeit machte er Bekanntschaft mit James Strachey und Duncan Grant, mit denen ihn lange Freundschaften verbanden.

1906 bis 1909 studierte er am King's College, in Cambridge. 1908 wurde er in die Cambridge Apostles aufgenommen und ein Mitglied (später Präsident) der Fabian Society. Außerdem gründete er mit Hugh Dalton einen Debattierklub namens „Carbonari“. Während des Studiums entdeckte er seine große Liebe zur englischen Literatur und vernachlässigte seine eigentlichen Studien – die der Altphilologie – zunehmend, sodass er nur einen Second Class Degree erhielt, mit Gedichten jedoch mehrere Preise gewann.

Zu dieser Zeit besaß er einen großen Freundes- und Bekanntenkreis (Virginia Woolf, Gerald Shove, George Mallory, Maynard und Geoffrey Keynes, u.v.m.) und genoss hohes Ansehen bei Schriftstellern wie Henry James. Manche seiner Freunde bewunderten sein Talent, andere wiederum waren mehr von seinem Äußeren beeindruckt, das ihm den Beinamen eines „jungen Apollo“ eintrug. William Butler Yeats bezeichnete Brooke als den „bestaussehenden Mann in England“.

Zu Beginn des Jahres 1911 verbrachte er drei Monate in München, wo er bei der Familie von Paul Ewald lebte, Bekanntschaft mit dem Kreis um Stefan George schloss und mit dem Gedanken spielte, die Werke Frank Wedekinds ins Englische zu übersetzen.

Nach seiner Rückkehr beschäftigte er sich vor allem mit seiner Dissertation über John Webster, die ihm eine Professur am King’s College einbringen sollte. Gegen Ende des Jahres wurde sein erster und einziger Gedichtband – Poems – veröffentlicht, der später zu einem großen Erfolg wurde. Silvester wollte er mit mehreren Freunden in Dorset verbringen; als ihm seine gute Freundin Katherine Cox anvertraute, dass sie sich in den Maler Henry Lamb verliebt hatte, erlitt er einen Nervenzusammenbruch, beschuldigte die Mitglieder der Bloomsbury Group gegen ihn „konspiriert“ zu haben, distanzierte sich von ihnen und stilisierte vor allem Lytton Strachey, der diese „Affäre“ angeblich eingefädelt hatte, zu seiner großen Hassfigur.

Man schickte ihn nach Cannes, wo er zunehmen und sich von seinem „Wahnsinn“, wie er ihn selbst bezeichnete, kurieren sollte. In seiner ohnehin instabilen Gemütslage erreichten ihn Nachrichten aus Cambridge, dass die Professur an einen anderen gegangen war. Nach einem Monat arrangierte er ein Treffen mit Katherine Cox in München, das sich als desaströs erwies und Brookes Nervenzusammenbruch nur noch verschlimmerte. Daraufhin kehrte Brooke nach England zurück, nur um vor Ende des Jahres noch zwei Mal nach Berlin zu reisen, wo er unter anderem das kurze Theaterstück Lithuania verfasste. Er wurde langsam paranoid, seine Abneigungen gegen „Schmutz“ und das Altern nahmen zu – sein Verhalten pendelte zwischen dem eines enttäuschten Kindes und eines überheblichen Egozentrikers. Darüber hinaus war er sehr darauf bedacht, so gut wie alle „alten“ Freundschaften abzubrechen und sich einen neuen Freundeskreis aufzubauen: die Schauspielerin Cathleen Nesbitt und den Kreis der Georgian Poets um Edward Marsh, mit denen er im Dezember 1912 die erste Anthology of Georgian Poetry (ein sehr großer Erfolg) veröffentlichte. Darüber hinaus war er das wichtigste Mitglied der Dymock Poets.

Brookes vollendete Lyrik gewann ihm viele begeisterte Verehrer und Anhänger; selbst Winston Churchill bekundete Interesse an dem jungen Dichter, der im Frühjahr 1913 auch endlich Professor am King's College, wurde. Bald darauf reiste durch Kanada und die USA um Reisetagebücher für die „Westminster Gazette“ zu schreiben und verbrachte 1914 mehrere Monate in der Südsee.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges trat er in die Armee ein und nahm im Oktober 1914 an der Antwerpen-Expedition teil, geriet aber nie wirklich in Kampfhandlungen. Im Februar 1915 ging er mit der britischen Mediterranean Expeditionary Force ins Mittelmeer, erkrankte nach mehreren Impfungen jedoch schwer und starb am 23. April 1915 an Bord eines französischen Schiffes auf dem Weg nach Gallipoli. Noch am selben Tag wurde er gegen 23 Uhr in einem Olivenhain auf der Insel Skyros beigesetzt. Sein Grab befindet sich noch heute dort.

Obwohl er Edward Marsh zu seinem Nachlassverwalter bestimmt hatte, wurde Geoffrey Keynes von Brookes Mutter dazu ernannt. Keynes trug viel dazu bei, die patriotische goldene Patina auf Brookes Namen zu erhalten, indem er unter anderem ausgewählte Briefe und Gedichte nicht veröffentlichte bzw. zensierte.

Brookes Werke thematisieren meist seine Beziehungen zu seinen Freunden und zeichnen sich durch Furcht und Ekel vor dem Altern aus; hymnisch wird darin hingegen ein früher Tod gefeiert und der Vision eines Peter Pan gehuldigt. Dining-Room Tea und The Old Vicarage, Grantchester sind bekannte Werke, besonders berühmt aber machten ihn zwei seiner „Kriegssonette“ (Peace und The Soldier ), die bewirkten, dass man Brooke lange für einen naiven, patriotischen Dichter mittelmäßiger Begabung hielt. Erst seit kurzer Zeit wird sein Gesamtwerk origineller Poesie wieder angemessen gewürdigt.

[Bearbeiten] Weblinks

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