Rotund
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Schlossruine Rotund (auch: Burg Rotund) bei Taufers im Münstertal in Südtirol (Italien) liegt auf ca. 1500 m über NN und zählt zu den höchstgelegenen Burgen Tirols.
Die gegen drei Seiten hin auf einem steil abfallenden Hügel gelegene Burg konnte nur von der Nordseite her über einen 15 bis 20 m tiefen Sattel über eine Zugbrücke erreicht werden. Der runde, heute noch sichtbare Bergfried, ist an der höchsten Stelle des Burgbereiches angelegt und mag bei der Namensgebung - rotundus - entscheidend gewesen sein. Erst 1957 ließ die Sopraintendenza delle Belle Arti ein Eisenband um den gespaltenen Turm legen, da dieser abstürzen zu drohte.
Die Ruine ist frei zugänglich, es besteht jedoch Einsturzgefahr!
[Bearbeiten] Geschichte
Die Anlage wurde um 900 von den Bischöfen von Chur gebaut und von diesen auch zunächst als Residenz genutzt. 1150 geben diese die Burg als Lehen an die Edlen von Rotund. Das Adelsgeschlecht der Rotunder stirbt 1288 und die Burg geht an die Freiherrn von Reichenberg. Im Jahre 1310 wurde das Schloss an Heinrich von Reichenberg verkauft. Die Reichenberger verkauften die Burg 1381 an den tiroler Landesherren. Diese geben sie als Lehen an die Freiherrn von Schlandersberg.
Im Krieg gegen den aufständischen Adel von Herzog Friedrich mit der leeren Tasche werden 1417 die Burgen Rotund und Reichenberg erobert.
Im 15. Jahrhundert wurde die Burg erneuert und ein Eckrondell angebaut. Mitte des 16. Jahrhundert kam die Berg in den Besitz der Freiherrn von Hendl.
Der letzte Schlossherr war Baron von Heydorf.
Heute ist Burg Rotund im Besitz der Gemeinde Taufers im Münstertal.
[Bearbeiten] Literatur
- Gemeinde Taufers i.M. (Hrsg.): Taufers im Münstertal im Wandel der Zeit, 2. Auflage 2006, Verfasser: Dr. Serafin Heinrich Schgör
- Thomas Bitterli-Waldvogel: Südtiroler Burgenkarte, Bozen, 1995.
- Marcello Caminiti: Die Burgen Südtirols, Calliano, 1957
- Roberto Donati: Schlösser des Trentino und Südtirols, Narni, 1977.
- Helmut Dumler: Wanderungen zu Burgen und Schlössern in Südtirol, München, 1991, ISBN 3-7654-2415-3
- Helga Graziadei: Burgenland Südtirol, Lana, 1998.
