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Rotes Moor

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Der Moorweiher des Roten Moores in der Rhön
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Der Moorweiher des Roten Moores in der Rhön

Das Rote Moor ist ein Hochmoor in der hessischen Rhön. Es ist ein Naturschutzgebiet und gehört zum Biosphärenreservat Rhön.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Nördlicher Bereich des Großen Roten Moores. Im Hintergrund der Heidelstein
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Nördlicher Bereich des Großen Roten Moores. Im Hintergrund der Heidelstein

Das Rote Moor ist nach dem Schwarzen Moor mit etwa 50 Hektar das zweitgrößte Hochmoor in Hessen. Es liegt in der Hohen Rhön, etwa fünf Kilometer südöstlich der Wasserkuppe an der Bundesstraße 278 zwischen der Gemeinde Ehrenberg (Ortsteil Wüstensachsen) auf hessischer Seite und der Stadt Bischofsheim an der Rhön auf bayerischer Seite.

[Bearbeiten] Geografische Lage

Das Moor erstreckt sich etwa 1,2 km in Nord-Süd-Richtung und 1 km in West-Ost-Richtung. Die tiefste Stelle am südlichen Ende des Moores liegt auf 804 m ü. NN und steigt im Norden bis auf etwa 830 m ü. NN an. Begrenzt wird das Moor durch die umgebenden Berge, im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, mit dem Mathesberg (831,8 m ü. NN), dem Ottilienstein (846,4 m ü. NN), dem Heidelstein (925,7 m ü. NN), dem Kesselstein (799,2 m ü. NN), dem Mostberg (807,4 m ü. NN) und dem Feldberg (815,2 m ü. NN).

Der Abfluss am tiefsten Punkt des Moores heißt Moorwasser. Der Bach fließt Richtung Süden in den Schwarzbach, der bei Bischofsheim in die Brend mündet. Innerhalb des Moores trennt das Moorwasser das südöstlich gelegene Kleine Rote Moor vom nordwestlich gelegenen Großen Roten Moor. Vor dem Abfluss, am künstlichen Damm, dehnt sich heute ein kleiner Moorweiher aus.

[Bearbeiten] Flora

Sumpfdotterblumen im letzten Schnee des Frühjahres 2005
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Sumpfdotterblumen im letzten Schnee des Frühjahres 2005

Typische Pflanzengesellschaften sind hier Karpatenbirkenwälder, Kleinseggensümpfe, Trollblumenfeuchtwiesen und Borstgrasrasen. Vom Aussterben bedrohte Pflanzen sind die Moosbeere, die Krähenbeere, das Wollgras und das Purpur-Reitgras.

[Bearbeiten] Fauna

Neben den typischen Tieren, die in der Hohen Rhön vorhanden sind, gibt es hier die vom Aussterben bedrohten Tiere Birkhuhn, Bekassine und Wiesenpieper.

[Bearbeiten] Geschichte

Ab Ende des 18. Jahrhunderts war das Brennholz für die Bevölkerung knapp geworden. Man beschloss so 1799 den Abbau von Torf als Brennmaterial und des tonigen Untergrundes zum Ziegelbrennen. Die Flächen sollten nach erfolgtem Abbau für die Landwirtschaft genutzt werden. Erste Abbauversuche gab es nach dem Bau einer kleinen Torftrockenhütte erst 1809. Ab 1820 wurde dann Brenntorf im Kleinen Roten Moor gewonnen und ab 1837 auch Badetorf für den Kurort Bad Bocklet abgebaut. Dieser Badetorf wurde später auch nach Bad Brückenau, Bad Kissingen, Bad Neustadt, Bad Salzschlirf und bis Würzburg und Bad Homburg geliefert. Der Torfschlamm soll besonders bei Rheumaleiden geholfen haben. Anfang der 1930er Jahre kam der Torfstich im Kleinen Moor zum Erliegen. Es dürften bis dahin 90.000 m³ frischer Torf, die etwa 13.000 t Brenntorf entsprechen, herausgeholt worden sein. Dabei wurde die ursprünglich rund 7 ha große Moorfläche auf nur noch 1,7 ha abgetorft.

Ab 1886 kamen erfahrene Torfstecher aus Norddeutschland, die durch ein noch heute sichtbares Grabensystem das Große Rote Moor entwässerten. So wurde der großflächige Abbau ermöglicht. Bis 1951 wurden so 11,6 ha Torf gestochen. Die Torfmenge belief sich dabei schätzungsweise auf 220.000 m³. Ab 1960 setzte man für den Abbau von jährlich 20.000 m³ einen Greifbagger ein und baggerte so eine Fläche von 8,8 ha ab. Im September 1984, nach 175 Jahren Torfabbau, wobei insgesamt 700.000 m³ Torf abgefahren worden waren, wurde der Betrieb eingestellt. Das Land Hessen wurde durch Landtausch Besitzer der Moorfläche.

Das Rote Moor wurde 1978 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es begannen Renaturierungsmaßnahmen. So wurden durch einen künstlichen Damm im Süden des Moores die abgetorften Flächen und das verbliebene Hochmoor wieder vernässt. Weiterhin wurde der 140 ha große Fichtenwald entfernt und die Umwandlung in Extensivgrünland oder in natürliche Laubwälder eingeleitet.

[Bearbeiten] Wüstung Mohrdorf

Ab etwa 1534 gab es in unmittelbarer Nähe zum Moor ein Dorf Namens Mohr. Es lag am westlichen Hang des Ottiliensteins. Es gehörte zur Herrschaft Gersfeld und hatte im Jahre 1634 36 Häuser. In diesem Jahr, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde das Dorf durch kroatische Truppen zerstört. Es wurde nicht wieder aufgebaut, der letzte Schultheiß von Mohr hieß Lorenz Laudenbach. 1811 fand man noch die Ruinen von 31 ehemaligen Höfen und die Dorflinde stand noch im Jahre 1816. 1969 wurden einige Hausgrundrisse freigelegt und der Dorfbrunnen wurde neu gefasst. An dem Brunnen steht heute im Wald in der Nähe der Bundesstraße 278 eine Informationstafel, die auf die Wüstung aufmerksam macht.

[Bearbeiten] Moorlehrpfad

Das Rote Moor ist durch einen drei Kilometer langen Moorlehrpfad, wobei 1,2 Kilometer über einen Bohlensteg führen, touristisch erschlossen. Im nördlichen Teil des Großen Roten Moors führt der Lehrpfad an einem Aussichtsturm vorbei.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

  • Stiftung Hessischer Naturschutz (Hrsg.): Naturschutzgebiet Rotes Moor im Biosphärenreservat Rhön. 1997, ISBN 3-89051-172-4.

Koordinaten: 50° 28' 0" N, 9° 58' 50" O

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