Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Rosemarie Nave-Herz - Wikipedia

Rosemarie Nave-Herz

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Rosemarie Nave-Herz (* 29. März 1935 in Berlin) ist eine deutsche Soziologin, die vor allem im Bereich der Familiensoziologie forscht und publiziert. Langjährig wirkte sie auch im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Nach Studium in Köln (1955 - 59) und Promotion zum Dr. rer. pol. in Berlin (1963), besetzte sie 1974 einen Lehrstuhl für Soziologie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Emeritierung 2003). Dieser war der erste in der Bundesrepublik Deutschland, in dessen Denomination „Familiensoziologie“ explizit mit aufgenommen wurde. Im Jahr 2000 wurde ihr für die Erneuerung der familiensoziologischen Forschung in Deutschland und das internationale Ansehen, das sie dieser Forschungsrichtung verschafft hat, das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

[Bearbeiten] Werkprobe

Ihr Definitionsversuch von Familie wählt ein möglichst hohes Abstraktionsniveau, um nicht durch eine zu enge Definition gerade das auszublenden, was man untersuchen will. So würden neu entstandene Familienformen von vornherein ausgeklammert. Es geht also darum, durch welche Kriterien sich die Familie von anderen Lebensformen unterscheidet und zwar in allen Kulturen und zu allen Zeiten.

Sie schlägt drei konstitutive Merkmale von "Familie vor:

  1. Die "Familie" hat eine biologisch-soziale Doppelnatur. Entsprechend hat sie eine biologische Reproduktions- und Sozialisationsfunktion (Kinder zu bekommen und primär zu erziehen), neben anderen Funktionen, die kulturell variabel sind, z.B. die soziale Platzierung der Kinder.
  2. Sie entwickelt ein besonderes Kooperations- und Solidaritätsverhältnis. Denn in allen Gesellschaften wird der Familie eine ganz spezifische Rollenstruktur mit nur für sie geltenden Rollendefinitionen und Bezeichnungen (Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Schwester - vgl. Verwandtschaft) zugewiesen, die Anzahl der Rollen und die Erwartungen an sie sind von der einzelnen Gesellschaft bzw. Kultur abhängig).
  3. Die "Familie" differenziert die Generationen voneinander. Nur die Generationendifferenzierung (Eltern gegenüber Kindern (auch Großelten, Enkeln) ist hier das Kriterium. Innerhalb der Kernfamilie lebt zumal die zeugende und die nachkommende Generation zusammen, es können aber auch weitere Generationen einbeschlossen sein. Doch bilden auch alleinerziehende Mütter oder Väter sowie nicht eheliche Lebensgemeinschaften mit Kindern Familiensysteme, und es müssen nicht beide Geschlechter vorkommen, damit es eine "Familie" ist.

Unter dieser weiten Definition sind eine Vielzahl von Familienformen vorstellbar. Es ergeben sich 14 Familientypen durch

  • unterschiedliche Rollenzusammensetzung (Eltern-, Mutter-, Vaterfamilien)
  • Familienbildungsprozesse (Geburt, Adoption, Scheidung, Verwitwung, Wiederheirat, Pflegschaft)

Die Pluralität der Familientypen prägt sich besonders in Deinstitutionalisierungsprozessen aus: Die Ehe ist nicht mehr so verbindlich, was die Instabilität der Familien erhöht. Die 'Normalfamilie' geht quantitativ und anteilsmäßig zurück. Damit verlieren sich in nicht unbedenklichem Ausmaß stützende Traditionen. Anderseits führt die Individualisierungs zur Auflösung fester und nicht immer zu begrüßender Verbindlichkeitent. Indirekt wird somit die Chance erhöht, zwischen verschiedenen Formen gemeinschaftlichen Zusammenlebens zu wählen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Nave-Herz, Rosemarie: Familie heute. Wandel der Familienstrukturen und Folgen für die Erziehung. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2. überarb. u. erg. Aufl. 2002
  • Nave-Herz, Rosemarie: Ehe- und Familiensoziologie. Eine Einführung in Geschichte, theoretische Ansätze und empirische Befunde. Weinheim, München: Juventa Verlag 2004

[Bearbeiten] Weblinks

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