Ritonavir
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Steckbrief | |
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Name (INN) | Ritonavir |
Wirkungsgruppe | Protease-Inhibitor |
Handelsnamen | Norvir® |
Klassifikation | |
ATC-Code | J05AE03 |
CAS-Nummer | 155213-67-5 |
Rezeptpflicht: Ja Generikum: Nein |
Fachinformation (Ritonavir) | ||||
Chemische Eigenschaften | ||||
IUPAC-Name: |
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Summenformel | ||||
Molmasse | --- | |||
Pharmakologische Eigenschaften | ||||
Verabreichung | oral | |||
Halbwertszeit | --- | |||
Metabolisation | --- | |||
Elimination |
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Nierenanpassung | ||||
Schwangerschaft |
Ritonavir (Handelsname: Norvir®)ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Protease-Inhibitoren und wird zur Therapie von HIV-Infektionen und AIDS eingesetzt. Im Zuge einer sogenannten „highly active antiretroviral therapy“ (HAART) wird es mit anderen Wirkstoffen (NRTI, NNRTI) kombiniert, um deren Wirkstärke zu erhöhen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Ritonavir wurde von Abbott Laboratories entwickelt und im März 1996 von der amerikanischen FDA zugelassen. Es gehörte damit zu den ersten antiretroviralen Arzneistoffen dieser Klasse. Unter dem Handelsnamen Kaletra® wurde die Kombination der beiden Protease-Inhibitoren Lopinavir und Ritonavir zugelassen.
[Bearbeiten] Wirkungsmechanismus
In der chemischen Struktur von Ritonavir finden sich die beiden anderen Protease-Inhibitoren Saquinavir und Indinavir gleichsam vereinigt. Mit dieser Struktur vermag Ritonavir das körpereigene Leberenzym Cytochrom P450 CYP 3A4 zu hemmen, welches imstande ist, Protease-Inhibitoren zu unwirksamen Metaboliten umzuwandeln. Damit ist es möglich, Protease-Inhibitoren geringer zu dosieren. Allerdings ist die Hemmung von CYP 3A4 insofern problematisch, als dadurch auch der Metabolismus zahlreicher anderer Medikamente beeinflusst und deren Dosierung schwierig wird.
[Bearbeiten] Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Übelkeit, Diarrhöe; in Folge der Hemmung des Leberstoffwechsels kommt es zu zahlreichen Interaktionen mit anderen Arzneistoffen (Steroidhormone, Antihistaminika, Kalziumantagonisten, trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika, Antimykotika, Opioide). Außerdem ist ein Anstieg von Transaminasen zu beobachten.
[Bearbeiten] Weblinks
- PDFs/EPAR/Norvir/052796de2.pdf (EMEA-Zulassung)
- Norvir (Herstellerseite, englisch)