Rekommandeur
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Ein Rekommandeur ist eine Person, die das Geschehen bei einem Fahrgeschäft mit lustigen Sprüchen untermalt und auf diese Weise bei den Fahrgästen und bei den wartenden Personen für Stimmung sorgt. Insbesondere bei schnellfahrenden Fahrgeschäften sind häufig Rekommandeure tätig.
Das Wort stammt aus dem Lateinischen recommendare und ist ein veraltete Form für Empfehler, Anbieter. Ist der Rekommandeur auch für die Steuerung des Fahrgeschäftes zuständig, (wie allgemein üblich) muss dieser eine Sonderprüfung für den Umgang mit "Fliegenden Bauten" absolvieren.
Ein Rekommandeur ist in aller Regel freischaffend tätig oder längerfristig bei einem Schausteller angestellt.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Beruf des Rekommandeurs stammt aus der Zeit der ersten Varieté-Theater. Damals machten sie vor jeder Vorstellung vorbeigehende Passanten auf das nahende Ereignis aufmerksam. Dies geschah auf verschiedene Art und Weise, je nach dem wie es sich als am erfolgreichsten herausstellte. Es wurde geschrien, übertrieben, gescherzt. Auf jeden Fall sollte die potentielle Kundschaft zum stehen bleiben gebracht werden, um sie anschließend zu einem Eintritt zu bewegen.
Diese Tradition setzte sich um 1900, als die ersten Kinos - vielfach aus einstigen Schaubuden - entstanden. Der Beruf des Rekommandeurs galt jedoch in den gehobenen Schichten - dem Bürgertum und dem Adel (in Monarchien und Klassengesellschaften, etwa der österreichischen Monarchie) - als unanständig. Daher verzichteten Kinos gehobener Kategorie, welche auf ebensolche Kundschaft ausgerichtet waren, auf Rekommandeure. In Berichten bürgerlicher Printmedien, aber auch in Erzählungen in Buchform, etwa der von Felix Salten über den Wiener Prater im Jahre 1911, wobei er auch von den Kinos und deren Rekommandeure erzählt, werden Ausrufer daher meist negativ bewertet, obwohl sie unter den einfachen Leuten hohes Ansehen genossen. Rekommandeure waren meist auch elegant gekleidet, in Anzug und mit Hut. Erfolgreiche Rekommandeure schafften gelegentlich auch den Sprung ins Theatergenre als Schauspieler. Häufig warben auch die Kinobesitzer selbst als Rekommandeure um Publikum.
