Reiterattacke von Lagarde
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Die Reiterattacke von Lagarde stellt einen historischen Wendepunkt dar, weg von der Jahrtausende alten Kriegführung mit Kavallerietruppen hin zur modernen Kriegführung.
Gleich zu Beginn des ersten Weltkriegs am 11. August 1914 kam es bei Lagarde in Lothringen zu einem großen Gefecht zwischen Franzosen und Teilen der 42. Infanteriedivision, in dessen Verlauf 700 Franzosen in Gefangenschaft gerieten. Dabei griff eine bayerische Ulanenbrigade (Bamberger Ulanen) französische Stellungen mir einer seit Menschengedenken üblichen militärischen Maßnahme, der Reiterattacke, an. Zwar konnten die Stellungen erobert werden, die Verluste auf deutscher Seite waren aber so gewaltig, dass dies die letzte Reiterattacke deutscher Truppen war. Von 600 Ulanen fielen sieben Offiziere, 151 Soldaten sowie 149 Pferde. Fortan wurden Kavallerieeinheiten nurmehr für Aufklärungszwecke und vor allem an der Ostfront eingesetzt.
Der Rittmeister, Philipp Rudolph Graf von Ingelheim, erhielt für seine Aktionen in dieser Attacke als einer der ersten in diesem Kriege die Tapferkeitsauszeichnung "Pour le merite" die insgesamt 687 mal, davon 132mal an Flieger verliehen wurde. Auch dies erscheint als Kennzeichen für die sich ändernde Kriegführung.
Im zweiten Weltkrieg soll angeblich noch einmal polnische Kavallerie deutsche Panzer angegriffen haben, was mit einem noch größeren Blutbad endete. Dies wird allerdings von polnischer Seite als eine der deutschen Propaganda entstammende Legende bezeichnet, da es vielmehr so gewesen sei, dass deutsche Panzer eine in der Neuformation begriffene polnische Kavallerieeinheit überraschten und aufrieben.
