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Reichsarmee

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Als Reichsarmee oder Reichsarmatur (lateinisch: exercitus imperii) wurde das Heeresaufgebot des Heiligen Römischen Reiches bezeichnet, das anders als in fränkischer Zeit neben dem Vasallenheer erstmals ein Söldnerheer umfasste. Es diente sowohl als Instrument der Reichsexekution nach innen als auch zur Verteidigung des Reiches nach außen.

Mittels des „gemeinen Pfennigs“, der ersten allgemeinen Reichssteuer, wurde sie 1427 erstmals geplant und in den Reichsreformversuchen 1500 und 1521 erneut vorgeschlagen. Nach dem Aufkommen stehender Heere durch die Landesherren wurde erstmals 1630 während des Dreißigjährigen Krieges ein kaiserliches Heer gebildet und drei Jahre später gegen die Türken eingesetzt. Die Reichskriegsverfassung von 1681 bestimmte die Zusammensetzung dieses Reichsheeres für große das gesamte Reich betreffende Einsätze aus den Kontingenten der Reichskreise bzw. Reichsstände. Danach hatten die Territorien des Reiches zunächst eine festgelegte Anzahl (simplum) von Truppen für die Reichsarmee zu stellen und ständig unter Waffen zu halten. Bei Bedarf konnte das Reich auch das Doppelte (duplum) oder Dreifache (triplum) dieses Kontingents verlangen. In der Praxis erfüllten die Fürsten ihre Pflicht nicht selten nur durch Stellung unzureichend ausgestatteter und ausgebildeter Truppen, während gute Verbände (sofern vorhanden) für die eigene Machtpolitik eingesetzt oder gegen Subsidien an fremde Fürsten vermietet wurden. Die Verwendbarkeit der Reichsarmee litt zudem darunter, dass Duodezfürsten entsprechend der Staatsgröße nur Kleinstaufgebote entsenden mussten (das schwäbische Fürstentum Fürstenberg z.B. nur 191 Mann zu Fuß und 34 Reiter als simplum), die in Friedenszeiten nie miteinander übten und meist unterschiedliche Exerzierreglements hatten, was einen geschlossenen Einsatz mit anderen Kontingenten faktisch unmöglich machte. Für die offene Feldschlacht daher nur bedingt geeignet, wurden die Truppen daher oft für Sicherungs- und Besatzungsaufgaben eingesetzt, so z.B. die fränkische Kreisinfanterie bei der Sendlinger Mordweihnacht.

Nach den Angriffen Ludwig XIV. im Jahre 1688 versagte das Bündnis und erst beim Schutz der Rheingrenze 1697 verbündeten sich südwestdeutsche und westfälische Kreise. Während des Österreichischen Erbfolgekrieges 1740 fiel das Bündnis wieder auseinander.

Im Siebenjährigen Krieg wurde die Reichsarmee in der Schlacht bei Roßbach als geschlossener Verband unter französischem Kommando eingesetzt und von den Preußen entscheidend geschlagen. Obwohl sie sich dabei durchaus ordentlich gehalten hatte und die Niederlage primär auf fehlerhafte Planung durch den französische Oberkommandierenden Charles de Rohan zurückzuführen war, dichtete die preußisch-deutsche Geschichtsschreibung der Reichsarmee später den Spottnamen "Reißausarmee" an.

Mit dem Heiligen Römischen Reich ging auch die Reichsarmee unter. Der Rheinbund hatte keine einheitliche Heeresstruktur mehr, sondern sah nur die Stellung von Truppen unter französischem Kommando vor.

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