Refco

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Die Refco war ein in den USA und weltweit tätiger Derivatehändler, der 2005 in den Konkurs schlitterte.

In Europa bekannt wurde er durch hohe Kredite und Beteiligungen einiger Banken (unter anderem die österreichische Gewerkschaftsbank Bawag). Der letzte Kredit von über 350 Millionen Euro wurde Refco im Oktober 2005 gewährt, nur wenige Tage bevor der Refco-Chef Phillip Bennett wegen Bilanzfälschung verhaftet wurde und Refco Gläubigerschutz anmeldete. Als Sicherung akzeptierte die BAWAG von Bennett 34% der Refco-Aktien. Da der Kredit 10% des Grundkapitals der Bank betrug und die Einschaltung zuständiger Gremien unterblieb, führte dies zum sog. Bawag-Skandal, in dessen Gefolge die ÖGB-Spitze zurücktreten musste.

im April 2006 wurde bekannt, dass der BAWAG von den Gläubigern des zusammengebrochenen US-Brokers eine Milliardenklage wegen evt. Beihilfe zum Betrug bevorstünde. Die erste Klageschrift forderte 1,3 Mrd. Dollar, wozu noch weitere Schadenssummen kommen. Doch wird im Juni 2006 ein vergleich abgeschlossen, der für den ohnehin geplanten Verkauf der Bank Rechtssicherheit gegen allfällige Sammelklagen nach US-Recht bringt. Eine neuerliche Klage von Refco-Gläugigern vom 5.September 2006, die erst am 19.September 2006 in Europa bekannt wird, betrifft weitere Firmen in den USA, nicht mehr jedoch die Bawag.

Siehe auch: Bankenaufsicht, Bilanzfälschung, US-Rechtssystem