Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Radpanzer (Österreich) - Wikipedia

Radpanzer (Österreich)

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Schon im Vorfeld des Ersten Weltkrieges wurden in Österreich gepanzerte Radfahrzeuge entwickelt. Die Entwicklung dieser frühen Panzer wurde während des Ersten Weltkrieges und der Ersten Republik weitergeführt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Österreich-Ungarn

Die Firma Austro-Daimler entwickelte in dreijähriger geheimer Arbeit den ersten Radpanzer mit Allradantrieb der Donaumonarchie. Im März 1906 wurde dieses Fahrzeug bei einer vom Österreichischen Automobil-Club in den Räumlichkeiten der k.u.k. Gartenbaugesellschaft in Wien im Rahmen einer Internationalen Automobilausstellung das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt und beim Herbstmanöver der Heeresführung im Einsatz präsentiert.

Zur Präsentation der Leistungsfähigkeit des mit einem Maschinengewehr in einem händisch zu bewegenden Drehturm gehörte unter anderem auch eine Erkundungsfahrt. An nur einem Tag absolvierte der Radpanzer eine Strecke von etwa 160 Kilometern bei größtenteils schlechter Straßenlage.

Nach dem Ende des Manövers wurde das „Wunderfahrzeug“ zum Feldherrnhügel beordert, da es Kaiser Franz Joseph I. besichtigen wollte. Nach eingehender Erklärung des Straßenpanzers sollte noch einmal die Leistungsfähigkeit des Wagens vorgeführt werden. Beim Starten des Motors scheuten infolge des ungewohnten Lärms die Pferde der Offiziere. In dem folgenden Durcheinander grantelte der Kaiser von einer unbrauchbaren Erfindung.

Der unterschriftsreiche Kaufvertrag wurde daraufhin zu den Akten gelegt. Nach langen Bemühungen erlangte die Firma Austro-Daimler vom Reichskriegsministerium endlich die Genehmigung, das Fahrzeug ins Ausland zu verkaufen. Erworben wurde es von Frankreich.

Ein von Günther Burstyn 1911 vorgelegter Entwurf eines gepanzerten und bewaffneten Kettenfahrzeugs erschien dem Technischen Militärkomitee zu phantastisch und militärisch wertlos. Alles, was davon blieb, war ein Patent.

Schon um die Jahrhundertwende hatte der bei Škoda in Pilsen tätige Ingenieur Franz Klotz eine „Panzerglocke“ entwickelt und patentieren lassen. Auf einem Fahrgestell sollte die Panzerung vertikal beweglich aufgebaut werden. Wurde dieses Gefährt in ein Gefecht verwickelt, sollte die Panzerung auf Bodenniveau abgesenkt und der Feind mit Maschinengewehren bekämpft werden. Anschließend wurde die Panzerung wieder auf eine Höhe von etwa 30 Zentimeter über den Boden angehoben und die Fahrt fortgesetzt. Diese „Panzerglocke System Klotz“ fand aber keine Akzeptanz bei den Militärbehörden.

In den Ersten Weltkrieg zogen sowohl Österreich-Ungarn als auch das Deutsche Kaiserreich ohne Panzerfahrzeuge.

[Bearbeiten] Erster Weltkrieg

Aus heute wahrscheinlich nicht mehr nachvollziehbaren Gründen griff man nach Kriegsbeginn nicht auf die Konstruktionen der Vorkriegszeit zurück, auch wenn diese wie beim Austro-Daimler schon zehn Jahre alt waren.

  • „Romfell“-Panzerwagen
Am 30. Juli 1915 fragte das Automobil-Ersatz-Depot in Budapest bei Siemens & Halske um die Kosten eines Funkgeräts für ein Panzerauto an.
Etwa drei Wochen später wurde Bericht erstattet über den durch Hauptmann Romanic und Oberleutnant Fellner erfolgten Umbau eines Mercedes-PKW in einen Panzerkraftwagen. Der Name „Romfell“ ergab sich aus der Zusammenfassung der Konstrukteure: ROManic und FELLner.
1917/1918 wurde möglicherweise ein zweites Panzerfahrzeug System Romfell erbaut.
  • „Junovicz“-Panzerwagen
1915/1916 wurde nach den Plänen von Hauptmann Junovicz ein LKW-Fahrgestell mit einer Panzerung versehen und mit Maschinengewehren bewaffnet. Von diesem Straßenpanzer gab es vermutlich fünf Stück.
  • Beuteradpanzerwagen
Zu den wenigen selbst und nicht in Serie gebauten Panzerkraftwagen kamen noch einige wenige erbeutete russische und italienische Straßenpanzer.
So wurde an der russischen Front in Galizien ein Austin Panzerkraftwagen erbeutet. Ende 1917 gerieten an der Front gegen Italien ein Lancia- und ein Bianchi-Straßenpanzer in die Hände der k. u. k. Armee.
Der russische Austin Straßenpanzerwagen und ein österreichisch-ungarischer „Romfell“ wurden später auch im Kärntner Abwehrkampf eingesetzt.
  • Kettenpanzer
Nach dem ersten Einsatz von Kettenpanzern an der Westfront gegen das Deutsche Kaiserreich zeigte sich das Armeeoberkommando interessiert an derartigen Kampffahrzeugen, blieb aber weiterhin ablehnend gegen die Radpanzer.
Die vom Deutschen Kaiserreich entwickelten Kettenpanzer entsprachen nicht den österreichischen Vorstellungen. Eigene Entwicklungen und vor allem deren Produktion hätte aber die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Donaumonarchie überfordert und so blieb es bei den wenigen Radpanzern.

[Bearbeiten] 1. Republik

Auch während der 1. Republik wurden in Österreich keine Kettenpanzer konstruiert oder produziert. Es gab lediglich ein kleines und ungepanzertes Kettenfahrzeug, das mit einem Maschinengewehr bewaffnet war.

Aus Italien kamen 1935 die vom Bundesheer eingesetzten Kampfpanzer „Fiat-Ansaldo CV 33. Sie waren mit Maschinengewehren bewaffnet. Schon im März 1934 trafen in Österreich vier Lancia-Ansaldo II/M 30 Straßenpanzerwagen ein.

Für die Wiener Polizei wurden in der Tschechoslowakei drei Panzerautos der Firma Škoda angekauft. Diese wurden zum Beispiel während des Bürgerkriegs in Österreich eingesetzt.

Die Firma Steyr-Daimler-Puch konstruierte und produzierte für das Bundesheer einen Radpanzer der Type ADGZ, die nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht und dem Anschluss an das Dritte Reich für „Polizeieinsätze“ verwendet wurden.

[Bearbeiten] 2. Republik

Der erste Radpanzer des Österreichischen Bundesheeres der 2. Republik war der von der US-amerikanischen Armee zurückgelassene Radpanzer M8 Greyhound, der auch bei der Grenzsicherung während des Volksaufstands in Ungarn Verwendung fand.

Die Firmen Saurer und Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeuge widmeten sich der Entwicklung von Kettenpanzern (Schützenpanzer, Jagdpanzer „Kürassier“ und Bergepanzer „Greif“) sowie ungepanzerten Radfahrzeugen.

Um 1980 begann die Firma ÖAF aus Wien mit der Konstruktion eines 6 x 6 Aufklärungspanzers, für den zahlreiche Bauteile des ebenfalls von ÖAF stammenden sLKW verwendet wurden. Das Fahrzeug wurde aber nicht bis zur Einsatztauglichkeit und Marktreife entwickelt.

Derzeit international sehr gefragt ist der von Steyr entwickelte Radpanzer „Pandur“.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

Walter J. Spielberger: Kraftfahrzeuge und Panzer des österreichischen Heeres 1896 bis heute, Motorbuchverlag, ISBN 3-87943-455-7.

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