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Radiochirurgie

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Die Hochpräzisionsstrahlenbehandlung wurde erstmals 1968 von dem Schwedischen Neurochirurgen Lars Leksell zusammen mit dem schwedischen Physiker Börje Larsson mit Entwicklung und Einführung des Gamma Knife ermöglicht. Das Konzept einer einzeitlichen höchstpräzisen Bestrahlung unter Schonung der das Zielgebiet umfassenden Strukturen nannte Lars Leksell später "Radiosurgery", da es in idealer Weise erlaubte, die zumeist wenig strahlenempfindlichen Zielgebiete, bei Schonung kritischer Strukturen in enger Nachbarschaft, mit geradezu "chirurgischer Präzision" mittels Strahlung zu behandeln. Für dieses Bestrahlungskonzept werden heute synonym die Termini "Radiosurgery", auf Deutsch "Radiochirurgie", oder etwas formaler "stereotaktische Einzeldosiskonvergenzbestrahlung" verwendet. Wenn das Verfahren mit inzwischen über 350.000 Behandlungen auch weltweit seinen Siegeszug angetreten hat und aus der modernen Neurochirurgie nicht mehr wegzudenken ist, so haben sich die wesentlichen Behandlungsprinzipien, aber auch die technische Basis des Gamma Knife Systems, kaum verändert.

Die radiochirurgische Behandlung wird ambulant, oder im Rahmen eines kurzstationären Aufenthaltes durchgeführt. Als erster Behandlungsschritt wird ein stereotaktischer Rahmen mit vier kleinen Dornen von außen am Schädel befestigt. Nun werden hochauflösende kernspintomografische Aufnahmen angefertigt, die den Krankheitsprozess genau zeigen. Spezielle Markierungen am stereotaktischen Rahmen erlauben dem Computer die genaue Zuordnung von Bestrahlungsfeld und Krankheitsprozess zu berechnen. Je nach Art der zu behandelnden Erkrankung werden zusätzliche Untersuchungen wie Computertomografie (CT) oder eine Gefäßdarstellung (Angiografie, DSA) angeschlossen, wobei auch hier der stereotaktische Rahmen mit seinen speziellen Markierungen als Referenz dient. Anhand dieser Bilder wird nun für den Krankheitsprozess ein individueller Bestrahlungsplan berechnet. Im Idealfall wird die Form des Bestrahlungsfeldes exakt dem Krankheitsprozess nachgebildet und umhüllt diesen vollständig. Nun erfolgt die eigentliche radiochirurgische Behandlung. Hierbei werden Strahlenpunkt für Strahlenpunkt (Isozentren) aneinandergereiht, bis der gesamte Krankheitsprozess bestrahlt ist. Während die Einstellung solcher Isozentren, von denen durchschnittlich 10-20 Stück während einer Behandlung appliziert werden, früher von Hand erfolgte und sehr zeitraubend war, erfolgt dieser Behandlungsschritt heute vollautomatisch und mit höchster Präzision. Nach der Behandlung wird der stereotaktische Rahmen sofort wieder abgenommen. Da während einer radiochirurgischen Behandlung der Krankheitsprozess nicht einfach entfernt, sondern abgetötet wird ist es erforderlich den Verlauf in Abständen regelmäßig zu kontrollieren. Während Hirnmetastasen in der Regel schon nach sechs Wochen deutlich schrumpfen, benötigen Meningeome oder Akustikusneurinome hierfür deutlich länger, weswegen je nach Art der Erkrankung Kontrollintervalle zwischen sechs Wochen und einem Jahr festgelegt werden.

Mittels Radiochirurgie werden gutartige Tumore des Gehirns, der Hirnnerven und der Hirnanhangsorgane wie Menigeome, Akustikusneurinome und Neurinome anderer Hirnnerven sowie Adenome der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), um die häufigsten Indikationen zu nennen, behandelt.

Bei den bösartigen Erkrankungen wären zunächst bösartige intrakranielle (d. h. im Schädel gelegene) Tumore wie Chordome und Chondrosarkome sowie Metastasen (Tochtergeschwülste) bei Krebsleiden wie Brustkrebs, Lungen- und Bronchialkarzinom, Nierenzellkarzinom und malignem Melanom (Hautkrebs) zu nennen.

Weiterhin gehören Missbildungen der Hirngefäße wie arterio - venöse Malformationen (AVM), aber auch kavernöse Angiome (Cavernome) in bestimmten, chirurgisch nicht angehbaren Lokalisationen zu den radiochirurgisch behandelbaren Erkrankungen.

Aus dem augenärztlichen Bereich stellen derzeit die großen Melanome der Aderhaut des Auges (Aderhautmelanome, uveale Melanome) die wichtigste Behandlungsindikation dar, aus dem Bereich der funktionellen Erkrankungen stellt die Behandlung der Trigeminusneuralgie die wichtigste radiochirurgische Indikation dar.

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