Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Rössing-Mine - Wikipedia

Rössing-Mine

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Die Rössing Mine in Namibia ist die größte Uranmine der Welt. In ihr werden über 7% der Weltproduktion (2005) gefördert. Die Mine liegt am Khan Rivier (Trockenfluss), ca. 70km von der Küstenstadt Swakopmund entfernt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geologie

Die geschätzten Uranvorkommen belaufen sich auf 100.000 – 220.000 Tonnen. Der Urananteil im Gestein ist verglichen mit anderen Lagerstätten gering, er liegt im Schnitt unter 0,045%. Der Weltdurchschnitt liegt bei 0,15%.

Der Khan Rivier verläuft durch das Minengelände und führt sein Wasser unterirdisch nach Westen Richtung Atlantik.

Bei der Lagestätte handelt es sich um eine Migmatit-Zone mit uranführenden Alaskiten (Granitpegmatiten) und metamorphisiertem Grundgestein (Biotit-, Cordierit- und Pyroxengneise, Quarzite, Amphibolite, Biotit-Schiefer und Marmore). Die bis 18 m mächtige Pegmatitgänge haben faustgroße Glimmertafeln und riesige Orthoklasen. Das Erzgestein mit dem höchstem Urangehalt ist der alaskitische Granit [1].

Weitere Uranvorkommen in Namibia gibt es am Langen Heinrich, in Trekkopje, Aussinanis und Tubas.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Uranvorkommen wurde 1910 zufällig von einem Deutschen entdeckt. Damals wurde ein Urangehalt von 0,02% bis 0,04% gemessen.

Eine Prospektion fand erst in den 1960er Jahren statt, als Namibia noch Südwest-Afrika hieß und von Südafrika besetzt war. 1967 spülte der abgehende Khan das Prospektionscamp weg, seit 1976 wird das Uranerz durch „Rössing Uranium Limited“, einen Zweig der Rio-Tinto-Zinc-Bergwerksgruppe, abgebaut. Nachdem Südafrika nach dem Zweiten Welkrieg Namibia nicht in die Unabhängigkeit entlassen hatte, war es Südafrika durch die UN-Resolution Nr. 1 für Namibia untersagt, die Bodenschätze Namibias auszubeuten. Dazu gehörten neben Rössing auch die Kupfervorkommen in Tsumeb und die Zinklagerstätte in Uis. Deshalb stand die Rössing Mine unter strenger internationaler Aufsicht und war immer wieder Ziel von Protesten in der westlichen Welt [2]. Nach der Unabhängigkeit Namibias 1990 wurde bekannt, dass sich der Betreiber nicht an das Strahlenkontrollsystem der Internationalen Strahlenschutzkommission ICRP gehalten hatte.

Bei ihrer Gründung befand sich die Mine im Homeland Damara, deshalb wurden Damara bevorzugt eingestellt. Für die schwarzen Arbeiter wurde die 13 km entfernte Siedlung Arandis errichtet. Die höheren, meist weißen, Angestellten lebten in Swakopmund.

Die Mine beschäftigte 2004 über 800 Menschen, von denen 96% Namibier waren [3].

[Bearbeiten] Abbau

Der Abbau erfolgt im Tagebau in einer über 300m tiefen Grube. Auf dem 100 km² großen Werksgelände befinden sich außerdem eine hydrometallurgische Verarbeitungeanlage, die den Yellow Cake produziert, ein E-Werk, mehrere Pumpstationen und ein Abwassersee am Tailingsdamm. Der Abwassersee hat einen mit Beton versiegelten Boden, damit die radioaktiven Abwässer nicht in den Boden versickern.

Die Produktion liegt (2004) bei ca. 1 Million Tonnen Erz pro Woche. Das Erz wird zuerst gebrochen, zerkleinert, dann über mehrere Ionenaustausch-Lösungsmittel-Extraktionsprozesse und anschließendes Versetzen mit Ammoniak zu Ammoniumdiuranat, dem Yellow Cake, verarbeitet. Anschließend wird es getrocknet (dehydriert) und letztendlich als Uranoxid in Fässer abgefüllt.

Ursprünglich sollte die Ausbeutung der Lagerstätte nur 20 Jahre betragen, mit einem Ende des Abbaus ist aber erst in den nächsten Jahren zu rechnen.

[Bearbeiten] Einfluss auf die Umwelt

Durch die Sprengungen entsteht ein von weitem sichbarer Staubpilz über der Mine, der schwach radioaktiven Staub in der Umgebung ablädt. Um die Staubentwicklung zu dämpfen und für die Verarbeitung der Gesteins wird sehr viel Wasser benötigt, etwa 800.000 m³/Monat. Das entspricht dem Verbrauch der Landeshauptstadt Windhoek. Das Wasser wird durch Anzapfen der Grundwasservorräte der Riviere Khan, Swakop und Kuiseb gewonnen. [2]

[Bearbeiten] Jahresproduktionen [3]

Jahr Verarbeitetes Erz
(in 1000t)
Unverarbeiteter Abraum
(in 1000t)
Verhältnis Erz
zu Abraum
Gewonnenes Uranoxid
U3O8 (Tonnen)
1999 10463 15607 0,67 3171
2000 11039 9787 1,13 3201
2001 9084 12033 0,75 2643
2002 8769 13015 0,67 2751
2003 8347 10434 0,8 2401
2004 10972 8129 1,35 3582

[Bearbeiten] Wirtschaftliche Situation

Durch fallende Weltmarktpreise ist die Mine in den letzten Jahren in die Verlustzone gerutscht. Seit dem Allzeithoch von rund 86 US-$/kg im Jahr 1978 ist der Preis von Uranoxid zu Beginn dieses Jahrzehnts auf rund 14 $/kg gefallen. Im Jahr 2004 ist der Preis pro Kilogramm wieder auf 42 $ gestiegen, trotzdem schreibt die Mine noch rote Zahlen.

Namibia war 2004 mit 7,7% der drittgrößte Uranproduzent hinter Kanada (30%) und Australien (22%).

[Bearbeiten] Quellen

  1. Mineralienatlas
  2. a b Wenda Lund, Rössing und das illegale Geschäft mit dem Namibia-Uran, Pahl-Rugenstein, 1984, ISBN 3-7609-5169-4 (POV!)
  3. a b Rössing Uranium Mine

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 22° 29' 3" S, 15° 2' 56" O

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