Pudentiana

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Pudentiana (auch Prudentia) ist eine römische Märtyrerin aus dem 1. Jahrhundert. Ihr lateinischer Name bedeutet Die kleine Sittsame, ihr katholischer Gedenktag ist der 19. Mai. Die neuere Forschung geht davon aus, dass es sich statt um eine reale Person lediglich um eine durch sprachliche Verschiebungen entstandene, legendenhafte Person handelt.

[Bearbeiten] Herkunft des Namens

Die heutige Kirche Santa Pudentiana ist seit dem späten 4. Jh. urkundlich belegt, sie wird zu dieser Zeit als "Ecclesia Pudentianae" bezeichnet. Dies wurde im Frühmittelalter zum Patrozinium der heiligen Pudentiana umgedeutet. De facto kann es jedoch als Ortsangabe bzw. Besitzangabe angesehen werden, da die korrekte Übersetzung auch "Kirche des Pudens" lauten kann. Ziegelfragmente belegen, dass das antike Gebäude, in dem die Kirche eingerichtet wurde, tatsächlich zum Besitz des Pudens gehörte. Dieser existierte in der Tat und war wohl bekehrter Christ.

[Bearbeiten] Biografie

Ecclesia ex Gentibus, Mosaik aus Santa Pudenziana

Über das Leben der Pudentiana ist so gut wie nichts überliefert. Laut ihren acta, veröffentlicht von den Bollandisten (aus dem 8. Jahrhundert) und der traditionellen Überlieferung soll sie zusammen mit ihrem Vater, dem römischen Senator Pudens, und ihrer ebenfalls jungfräulichen Schwester Praxedis, ihren Brüdern Timotheus und Novatus sowie ihrer Mutter Priscilla dem Apostel Petrus in Rom Gastfreundschaft gewährt haben. Außerdem soll sie sich mit ihrer Schwester um Arme gekümmert haben. Während der Christenverfolgungen sollen sie 3000 tote Märtyrer von den Richtstätten geholt haben, mit Schwämmen deren Blut gesammelt und sie im Haus ihres Vaters bestattet haben. Sie soll im Alter von 17 Jahren den Märtyrertod gestorben sein.

Einen Beleg für die reale Existenz von Pudentiana gibt es allerdings nicht.

[Bearbeiten] Nachleben

Die Titularkirche, Santa Pudenziana, wurde nicht ihr zu Ehren gestiftet, sondern war umgekehrt namensgebend für die Heilige (s.o.). Die Darstellungen in der Apsis dieser Kirche zeigt die Ecclesia ex gentibus und Ecclesia ex circumcisione (zwischen denen Christus steht). Diese wurden noch in der Spätantike zu Pudentiana und Praxedis umgedeutet. In der Apsis der Basilika Santa Prassede, die tatsächlich erst nach Aufkommen der Verehrung der beiden Schwestern errichtet wurde, sind beide Frauen jeweils zwischen zwei anderen Heiligen abgebildet und flankieren Christus. Diese Darstellungen können tatsächlich als Heiligenbilder angesprochen werden - im Gegensatz zu den Darstellungen in Santa Pudenziana. 1969 wurde Pudentiana zusammen mit ihrer Schwester Praxedis als frei erfunden von Papst Paul VI. aus dem allgemeinen Heiligenkalender gestrichen. Die St. Stephanus Kirche in Stadt Beckum beherberg einen Goldschrein in welchen die Gebeine liegen sollen.