Psalter (Textbuch)
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Ein Psalter (Psalterium) ist ein mittelalterliches, liturgisches Textbuch, welches den Text der 150 Psalmen in lateinischer Sprache enthält.
Die Anordnung der Psalmen kann nach dem reinen Psalmentext (Psalterium non feriatum), nach liturgischer Einteilung des Stundengebets (Psalterium feriatum) oder mit eingeschobenen Texten (Antiphonen, Hymnen) erfolgen. Meist ist auch mit dem Psalter ein Kalendarium mit den Festen der Heiligen sowie Vorreden zu den Psalmen verbunden.
Ein Psalter ist demnach nicht auf die Texte des biblischen Buchs der Psalmen beschränkt. Im Französischen beispielsweise bezeichnet psautier nicht in erster Linie das biblische Psalmenbuch, sondern das Buch der Mönche für das Stundengebet.
Die Psalter werden nach drei Textfassungen unterschieden:
- Psalterium Gallicum: griechische Übersetzung des Origines
- Psalterium Romanum
- Psalterium Hebraicum: direkte Übertragung der Psalmen aus dem Hebräischen ins Lateinische
Außerdem gibt es noch die mittelpersischen Psalter aus Bulayiq aus dem achten Jahrhundert.
Der Psalter hatte im Mittelalter eine große Bedeutung im religiösen Alltag, da eine Andachtsübung mit täglichem Rezitieren von Psalmen außerhalb des Gottesdienstes üblich war, sowohl beim Klerus als auch bei den Laien.
Viele Psalterien sind nicht nur für Geistliche angefertigt worden, sondern auch als prächtig illuminierte Handschriften für Adlige.
Bedeutende illuminierte Psalter sind:
- Ingeborg-Psalter (um 1200)
- Melisende-Psalter (um 1140)
- Utrecht Psalter (karolingisch)
