Proctordichte
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Die Proctordichte ist ein Begriff aus Geotechnik, Bauwesen und Geologie. Die Proctordichte ρ,pr ist die größte Dichte eines Bodens, die nach genormtem Versuch (Proctorversuch nach DIN 18127) bei optimalem Wassergehalt erreicht werden kann.
Die verbleibende Verminderung des Porenanteiles bzw. die bleibende Erhöhung der Trockendichte eines Bodens wird Verdichtung genannt. Dabei wird kaum eine volle Sättigung erreicht und die Trockendichte bleibt unterhalb der Sättigungslinie Sr=1,0. Die Trockendichte, die bei einem vorgegebenen Boden erzielt wird, ist außer vom Wassergehalt w auch von der geleisteten Verdichtungsarbeit und einer bestimmten Verdichtungsart abhängig.
[Bearbeiten] Proctorversuch
Einer Bodenprobe, deren Trockenrohdichte ρ,d zuvor ermittelt wurde, wird in einem definierten Gefäß (Proctortopf oder Proctor-Verdichtungsgerät) nach einem festgelegten Arbeitsverfahren vordefinierte Energie über einen Proctorhammer (Fallgewicht) zugeführt und anschließend die erzielte Dichte ermittelt.
Der Versuch wird mindestens fünfmal mit unterschiedlichen Wassergehalten durchgeführt. Trägt man nun die erzielten Dichten über den zugehörigen Wassergehalt w auf, ergibt sich eine Kurve, die zunächst ansteigt, ein Maximum erreicht und dann wieder abfällt. Das Maximum dieser Kurve ist die Proctordichte ρ,pr des Bodens mit zugehörigem optimalen Wassergehalt w,pr. Hierbei wird ein deutlicher Zusammenhang zwischen Verdichtbarkeit und Wassergehalt deutlich.
Der Verdichtungsgrad D,pr lässt sich folgendermaßen ausdrücken:
Der Verdichtungsgrad wird also in Prozent der maximal möglichen Dichte angegeben. Er dient als Bezugswert für die Lagerungsdichte, die man auf einer Baustelle erreichen kann oder erreicht hat. - Der mindestens geforderte Verdichtungsgrad beträgt im Allgemeinen 95%.
Das Ziel dieses Prüfungsverfahrens ist, die dritte Phase des Dreiphasensystems eines Bodens (Luft, Wasser, Feststoff) den Anteil der Luft auf ein Minimum zu reduzieren. Dieses geschieht beim Verdichten durch eine Verringerung des Porenraums durch "Zusammenschieben (Verdichten)" der Feststoffteilchen und Füllen der verbliebenen Poren mit Wasser (stetige Erhöhung des Wassergehaltes).