Prislop
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Prislop ist ein Roma-Dorf in der Gemeinde Reschinar (rum. Răşinari) und liegt etwa 15 km von Hermannstadt (rum. Sibiu) entfernt.
Man erreicht Prislop über Reschinar vom Ortskern aus nach Südosten über eine steile Anhöhe. Es gibt auch einen Weg durch das Silberbachtal, von Michelsberg (rum. Cisnădioara).
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[Bearbeiten] Beschreibung
In Prislop gibt es eine Grundschule, ein öffentliches Telefon, einen Krämerladen, ein neugebautes Gemeindehaus, das noch nicht in Betrieb genommen ist (2006), eine Wasserstelle mit Gebirgswasser sowie Stromversorgung für 85% der Höfe. In Prislop gibt es weder Kanalisation, Wegebefestigung, fließendes Wasser, noch Straßenbeleuchtung.
Es leben rund 300 Menschen in Prislop. Nicht alle sind Roma. Der Grund ist öffentlich, und wird vom Bürgermeisteramt in Reschinar an Bedürftige zur Verfügung gestellt. Somit sind auch heimatlose Rumänen nach Prislop verwiesen worden.
[Bearbeiten] Geschichte
Es ist schwierig zu schätzen, wie alt diese Roma-Siedlung ist. Die typischen Blockhütten sind zumeist aus gebrauchten Balken erbaut, z.T. auch aus ausrangierten Bahnschwellen, und geben daher keinen Aufschluss auf ihr Alter.
Einige Gebäude sind aus Stein gebaut und mit Ziegeln gedeckt. Diese stammen aus der "Goldwäscherzeit", etwa Anfang des 20. Jahrhunderts, wo einige Bewohner sich einen Lebensstandard erlauben konnten, der vergleichbar mit dem der Rumänen aus den umliegenden Dörfern war.
Die Roma aus Prislop waren traditionell Besenbinder und Korbflechter, sind seit Menschengedenken rumänisiert, d.h. sie sprechen weder die traditionelle Sprache, noch tragen sie die typische Kleidung der Roma. Schon immer unterhielten sie lebhafte Handelsbeziehungen mit den umliegenden Dörfern, und ihre Arbeit war geschätzt.
Als nach dem 2. Weltkrieg viele Siebenbürger Sachsen aus Michelsberg ihre Häuser aufgeben mussten, wurde den Prislopern dort neue Unterkunft angeboten. Diese weigerten sich jedoch die Michelsberger auf diese Weise zu beschämen und zu verärgern, im Gedenken an die guten Beziehungen, die sie schon immer aufrecht erhalten hatten.
Im kommunistischen Regime waren die Prisloper voll beschäftigt, jeden Morgen zogen die Männer von der Anhöhe herunter um ihrer jeweiligen Arbeit nachzugehen. Erst Anfang der 1990er Jahre wurde die Lage der Dorfbewohner ungemein verschlechtert. [1]
[Bearbeiten] Prislop heute
Seit dem Jahre 2003 gibt es ein schmales Sozialgeld, wofür drei Tage gemeinnützige Arbeit geleistet werden muss, die vom Bürgermeister in Reschinar zugeteilt wird. Seitdem ist die Notlage in Reschinar nicht mehr so gravierend.
Trotzdem sind die Lebensbedingungen immer noch schwerstens bedrückt.
[Bearbeiten] Bildung
Die Erwachsenen verfügen durchwegs über eine grundlegende Schulbildung. Einige haben sogar Berufe gelernt.
Einige Jahre war die Dorfschule geschlossen, bei den jungen Erwachsenen und Jugendlichen zeigt sich ein erschreckendes Analphabetentum. Seit dem Jahre 2000 wird die Schule regelmäßig betrieben und die Kinder besuchen ab der fünften Klasse die Schule in Reschinar.
Je nach Sachlage in der jeweiligen Familie gibt es inzwischen einige gute Schülerinnen.
[Bearbeiten] Arbeit
Die Prisloper sind durchweg arbeitslos, und halten sich mit Besenbinden (im Herbst bis Frühling) und Beerenpflücken (im Sommer) über Wasser. Tagelöhnerarbeiten auf dem Feld und in umliegenden Orten sind auch üblich.
[Bearbeiten] Weblinks
- Fotos aus Prislop bei karpatenwilli.com
- Women in Europe for a Common Future: Hygiene in Roma village (engl.)
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