Pretzien
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Schönebeck | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Schönebeck (Elbe) | |
Koordinaten: | Koordinaten: 52° 3′ N, 11° 50′ O 52° 3′ N, 11° 50′ O | |
Höhe: | 53 m ü. NN | |
Fläche: | 5,83 km² | |
Einwohner: | 930 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 160 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 39245 | |
Vorwahl: | 039200 | |
Kfz-Kennzeichen: | SBK | |
Gemeindeschlüssel: | 15 3 67 020 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 14 39249 Barby (Elbe) |
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Bürgermeister: | Friedrich Harwig |
Pretzien ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Schönebeck in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schönebeck (Elbe) mit Sitz in der gleichnamigen Stadt.
Durch das Vorhandensein vieler Seen, unberührter Natur und vieler Sehenswürdigkeiten, wie das Pretziener Wehr und die St.-Thomas-Kirche, wird Pretzien jährlich von vielen Menschen besucht.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Pretziener Wehr
Das Pretziener Wehr wurde zwischen 1871 und 1875 erbaut. Es zählt zu den größten Schützentafelwerken Europas. Das Wehr ist 134 m lang, steht auf einem 163 m langen, 7,5 m breiten und 3,5 m hohen Fundament. Es hat 10 gemauerte Stützpfeiler und dazwischen neun Jochöffnungen, in denen sich je 36 Schutztafeln aus schweren Eisenplatten befinden. Heute werden die Platten bei Hochwasser mit Hilfe von Elektromotoren über Seilwinden hochgezogen, früher geschah das noch von Hand. Das Wehr wird bei einem Pegelstand von 5,92 m am Messpunkt Barby/Elbe geöffnet.
[Bearbeiten] Dorfkirche St. Thomas
Die Dorfkirche St. Thomas wurde um 1140 von Leitzkauer Prämonstratenser-Mönchen als einschiffiger romanischer Saalbau mit Querwestturm erbaut. 1151 verschenkte Markgraf Albrecht der Bär Ort und Kirche Pretzien an das Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg. Um 1740 erhielt die Kirche eine barocke Ausstattung, 1969 wurde auf den Westturm ein Fachwerkturm mit barocker Haube aufgesetzt. Berühmt wurde der Bruchsteinbau durch die erst in den 1970er Jahren wieder entdeckten, byzantinisch beeinflussten Wandmalereien, die nach 1220 entstanden und um 1300 übermalt wurden. Inzwischen wurden die Malereien mit viel Mühe und finanziellem Aufwand restauriert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Vorwiegend in den Sommermonaten werden hier Konzerte von internationalen Künstlern gegeben (Pretziener Musiksommer), die sehr viel Anklang finden.
Die Kirche ist eine der Sehenswürdigkeiten an der Straße der Romanik.
[Bearbeiten] Skandal
Ins Gespräch kam Pretzien Ende Juni 2006 durch Medienberichte über das Verbrennen einer Ausgabe des Tagebuches der Anne Frank anlässlich einer öffentlichen Sonnenwendfeier am 24. Juni. Die Ausführenden sollen Mitglieder des zwischenzeitlich aufgelösten „Heimatbund Ostelbien” gewesen sein. Dieser war bereits im Landes-Verfassungsschutzbericht erwähnt und durch einen NPD-Kader gegründet worden. Der Bürgermeister Friedrich Harwig (Linkspartei) hatte diesen Verein früher unterstützt; er war bei der fraglichen Feier anwesend, hatte dem Treiben zugesehen und nicht eingegriffen. Innenminister Holger Hövelmann bezeichnete diesen Akt als Angriff auf die menschliche Kultur. Sein CDU-Vorgänger im Amt hatte im Übrigen den Bürgermeister bei der Einbindung der heute als Neonazis auftretenden Jugendlichen in das Gemeindeleben unterstützt. Der Direktor des Anne Frank-Zentrums in Berlin reagierte ebenfalls empört. Er nannte es erschreckend, dass es keinen Aufschrei der Pretziener Bürger gegeben habe.
[Bearbeiten] Weblinks
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