Polarfuchs
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Polarfuchs | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Alopex lagopus | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) | ||||||||||||
Verbreitungsgebiet des Polarfuchses |
Der Polarfuchs oder Eisfuchs (Alopex lagopus) ist ein arktischer Wildhund.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Die Gestalt des Polarfuchses ist typisch fuchsartig, allerdings ist er hochbeiniger als beispielsweise ein Rotfuchs. Er ist knapp 60 Zentimeter lang (Kopfrumpf), hinzu kommen 35 Zentimeter Schwanz. Bis zur Schulter steht er 30 Zentimeter hoch, sein Gewicht beträgt etwa 5 Kilogramm.
Es gibt zwei Farbvarianten des Polarfuchses, die im Sommerfell einander ähneln, im Winterfell aber vollkommen unterschiedlich aussehen. Man nennt diese Farbschläge "Weißfuchs" und "Blaufuchs". Blaufüchse sind im Sommerfell grau mit bläulichem Schimmer; im Winter sind sie meistens hellgrau, manchmal aber auch schwarz oder stahlblau. Dagegen ist der Weißfuchs im Sommerfell hellbraun, im Winterfell aber rein weiß. Die blaue Morphe scheint dominant zu sein. Trotzdem setzen sich unter extremen Bedingungen die Weißfüchse durch; dies geschieht wahrscheinlich durch Auslese, weil die Blaufüchse in Schneelandschaften häufiger Raubtieren zum Opfer fallen.
Da der Winterpelz zu etwa 70 Prozent aus Unterwolle besteht, sind seine wärmeisolierenden Eigenschaften besonders günstig. In Experimenten hat man festgestellt, dass der Polarfuchs Temperaturen von bis zu -80°C überleben kann.
[Bearbeiten] Verbreitungsgebiet
Das Verbreitungsgebiet des Polarfuchses liegt nördlich des Polarkreises und ist zirkumpolar. Er kommt in Skandinavien, Island, Spitzbergen, Sibirien, Kanada, Alaska und Grönland vor. Sein Habitat ist vor allem die Tundra. Einige Polarfüchse leben aber selbst auf dem Treibeis des Nordpolarmeers.
[Bearbeiten] Lebensweise
In seinem kargen Lebensraum kann es sich der Polarfuchs nicht leisten, bei der Ernährung wählerisch zu sein. Am liebsten fressen Polarfüchse Nagetiere wie Mäuse und Lemminge. Der Berglemming (Lemmus lemmus), der Halsbandlemming (Dicrostonyx torquatus), der Sibirische Lemming (Lemmus sibiricus), die Sumpfmaus (Microtus oeconomus) und die Graurötelmaus (Myodes rufocanus) stellen den Hauptanteil der Beutetiere dar. Ihre Nester kann der Polarfuchs mit Hilfe seines sehr guten Geruchssinnes auch noch durch eine dicke Schneedecke hindurch aufspüren, was für die Art im Winter überlebensnotwendig ist. Des Weiteren stellen Vögel, die in der Arktis brüten sowie deren Eier und Küken einen wichtigen Nahrungsbestandteil der Polarfüchse dar. Es gibt aber kaum einen tierischen oder pflanzlichen Stoff, den ein Polarfuchs in der Not verschmähen würde. So frisst er auch Insekten, Beeren und Aas. Die an der Küste lebenden Polarfüchse suchen die Strände nach angeschwemmten Kadavern ab. Wenn es Eisbären in der Nähe gibt, folgen Polarfüchse diesen manchmal in sicherem Abstand und machen sich über die Reste ihrer Mahlzeiten her. Ist die Not besonders groß, fressen sie sogar den Kot anderer Tiere.
Polarfüchse legen einen Bau in einem Lehm- oder Sandhügel an. Ist dies wegen Dauerfrost nicht möglich, begnügen sie sich mit einer Felsspalte. Große Fuchsbaue haben bis zu acht Eingänge und werden über Generationen hinweg genutzt. Bewohnt werden sie von einem losen Familienverband: einem Männchen, zwei Weibchen und den Jungen. Eines der Weibchen entstammt dem Wurf des Vorjahrs und hilft bei der Jungenaufzucht, ohne selbst zu werfen. Polarfüchse sind monogam und bleiben ein Leben lang als Paar zusammen.
Die Familienverbände haben ein erstaunlich großes Revier mit einer Fläche von 8 bis 60 km². Die Anzahl der neugeborenen Jungfüchse hängt stark vom Nahrungsangebot ab. In Jahren mit reichlich Nahrung gebiert das Weibchen bis zu 25 Jungen pro Jahr. In durchschnittlichen Jahren sind es dagegen meist 3 bis 6 Jungtiere. Die Paarung findet im März oder April statt und etwa 50 Tage später werden die Jungtiere geboren. Nach etwa 12 Wochen verlassen diese zeitweilig den Bau für kleine Erkundungstouren in die nähere Umgebung.
[Bearbeiten] Krankheiten
Viele Polarfüchse leiden an Scabies und sterben an den Folgekrankheiten. Bei Populationen in der hohen Arktis ist auch die Tollwut recht weit verbreitet. Der Polarfuchs ist ein Endwirt für den Fuchsbandwurm.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Schutz
Weil sein Pelz sehr begehrt ist, wurde und wird der Polarfuchs stark gejagt. Diese Jagd hat ihn in Skandinavien und Island sehr selten gemacht, während die Bestände in Nordamerika, Sibirien und Grönland nicht im geringsten bedroht sind.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Polarfuchs – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- professionelle Bilder von jungen Polarfüchsen
- Alopex lagopus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. eingestellt von: Angerbjörn et al, 2004. Version vom 11. Mai 2006
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Riepe: Füchse - Unsere heimlichen Nachbarn. Wagner Verlag (2006). ISBN 3938623683.
- Norbert Rosing: Polarbären, Tecklenborg Verlag, Steinfurt 1994 (mit Kapitel über Eisfüchse)