Plumploris
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Plumploris | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nycticebus | ||||||||||||
E. Geoffroy, 1812 |
Die Plumploris (Nycticebus) sind eine Gattung aus der Primatenfamilie der Loris. Die je nach Autor drei bis fünf Arten dieser Gattung leben in Südostasien, sie sind von Ostindien und Bangladesch über Vietnam und Thailand bis nach Borneo und die südlichen Philippinen verbreitet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Plumploris erreichen eine Körpergröße von 18 bis 38 cm und ein Gewicht von bis zu 2 kg. Der Schwanz ist verkümmert. Das Fell ist kurz, dick und kann eine Vielfalt von Farben haben, meistens grau-rötlich, oft mit weißlichem Einschlag. Sie haben gut entwickelte Daumen, die einen festen Griff an den Ästen ermöglichen und einen sehr biegsamen Rücken. Die Augen sind groß und nach vorne gerichtet, die Ohren klein und fast im Fell verborgen. Sie sind generell stärker gebaut als der Schlanklori.
[Bearbeiten] Lebensweise
Wie alle Loris sind Plumploris nachtaktive Baumbewohner, die sich vorwiegend in den Baumspitzen aufhalten. Wie alle Loris sind sie durch langsame Bewegungen, verbunden mit dem fast unlösbaren Griff um die Äste gekennzeichnet. Plumploris leben entweder einzelgängerisch oder in kleinen Familiengruppen, sie markieren ihr Territorium mit Urin.
Plumploris können einen Giftstoff produzieren, der mit Speichel vermischt, bei der Abwehr der Feinde hilft. Aus diesem Grund schleckt auch die Mutter ihr Jungtier ab, bevor sie es auf einen Ast legt, um auf Nahrungssuche zu gehen.
[Bearbeiten] Nahrung
Plumploris sind hauptsächlich Fleischfresser, die sich von Insekten, Vogeleiern und kleinen Wirbeltieren ernähren. Mit ihren bedächtigen Bewegungen schleichen sie sich an die Beute heran, um sie dann blitzartig einzufangen. Selten verzehren sie auch Früchte.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Nach rund 190-tägiger Schwangerschaft bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier (selten Zwillinge) zur Welt. Das Neugeborene klammert sich an den Bauch der Mutter oder des Vaters, wird aber später zur Nahrungssuche auf einem Ast "geparkt". Nach rund neun Monaten werden sie entwöhnt. Die Lebenserwartung der Plumploris kann bis zu 14 Jahre betragen.
[Bearbeiten] Plumploris und Menschen
Menschen in Südostasien verbinden eine Reihe von abergläubischen Vorstellungen mit den Plumploris: wenn das Fell auf eine Wunde gelegt wird, heile diese schneller und ein Schiff, das so ein Tier an Bord hat, gerate in keine Flaute.
Plumploris sind durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt. Hauptbedrohungen stellen die Zerstörung ihres Lebensraums, eine relativ niedrige Geburtenrate und der illegale Handel dar. Die IUCN listet eine Art, den Zwerglori, als gefährdet (vulnerable).
[Bearbeiten] Die Arten
- Der Bengalische Plumplori (Nycticebus bengalensis) ist im östlichen Indien und in Bangladesch beheimatet.
- Der Eigentliche oder Sunda-Plumplori (Nycticebus coucang) ist in ganz Südostasien einschließlich der Philippinen und des westlichen Indonesien verbreitet. Manche Arten sehen die Populationen auf Borneo (Nycticebus menagensis) und Java (Nycticebus javenensis) als eigene Arten an.
- Der Zwerglori (Nycticebus pygmaeus) ist mit einer Kopfrumpflänge von 18 bis 21 cm bei weitem die kleinste Art. Er lebt in Südchina, Vietnam, Laos und Kambodscha.