Platzpatrone
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Unter einer Platzpatrone versteht man eine Patrone, bei der beim Auslösen des Schusses kein Geschoss freigesetzt und abgefeuert wird. Lediglich der Knall der Explosion der Treibladung simuliert einen tatsächlich gefeuerten scharfen Schuss. Platzpatronen (eigentlich Manöver- oder Salutmunition) dienen aus Sicherheits- oder Kostengründen bei militärischen Gefechtsübungen als Ersatz für scharfe Munition oder werden im militärischen Zeremoniell bei Salutschüssen oder Ehrensalven verwendet. Beim Sport dienen sie als Startsignal. In sogenannten "Gas-Waffen" dienen sie zum Starten von Leuchtmunition und der Gefahrenabwehr.
Platzpatronen sind jedoch nicht gefahrlos. Durch die Pulvergase mitgerissene Patronenteile oder Fremdkörper sowie der Druck der austretenden Gase kann bei aufgesetzten Schüssen bzw. zu kurzem Abstand schwere Verletzungen verursachen.
Bei Gasdruck- und Rückstoßladern, wie zum Beispiel dem Gewehr G36, muss oft ein Manöverpatronengerät auf die Laufmündung geschraubt werden, um einen ausreichenden Druck zum selbsttätigen Laden der Waffe zu erzeugen. Außerdem vermindert das Manöverpatronengerät die Verletzungsgefahr.
In der Schweizer Armee nennt man diese Munitionsart Markiermunition. Sie wird hautptsächlich bei Gefechten mit dem Lasersimulator verwendet. Um Nachzuladen wird beim Sturmgewehr 90 ebenfalls die Laufmündung mit der Laserhalterung verschlossen. Da aber ein kleines Loch als Druckausgleich bleibt, darf man auch bei Lasergefechten sog. Simgefechten auf niemanden schiessen, der näher als 5m vor dem Gewehr steht. Ohne den Aufsatz, also bei offenem Lauf beträgt die Sicherheitdistanz sogar 30m. Es besteht die Gefahr, dass Pulverreste z.B. die Augen verletzen.