Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Planá u Mariánských Lázní - Wikipedia

Planá u Mariánských Lázní

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Planá (deutsch Plan) ist eine Stadt mit 5.450 Einwohnern (1. Januar 2004) in Tschechien. Sie liegt im Nordwesten Böhmens 10 km südlich von Mariánské Lázně in einer Höhe von 506 m ü.M. und gehört dem Okres Tachov an. Planá befindet sich an der Eisenbahnstrecke von Stříbro bzw Tachov nach Mariánské Lázně. Südwestlich der Stadt verläuft der Hammerbach (Hamerský potok).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung von Plania stammt aus dem Jahre 1251. Der Ort lag an der bedeutenden Handelsstraße von Nürnberg nach Eger. Der Ursprung der Stadt liegt unterhalb des Bohušov-Hügels um die Peter- und Pauls-Kirche, wo die ältesten Teile der Stadt zu finden sind, die vom Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts datieren.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war Plan eine große Stadt. Sie war umgeben von Gräben und Befestigungsanlagen. Im Südwesten dieser Wehranlagen entstand die Jungfrau Mariae Himmelfahrtskirche.

Plan war ein Herrschaftssitz, zu dessen Besitzern die Adelsfamilien von Dobrohoscht, Seeberg, Schlick gehörten. Ihnen folgten ab 1665 die Sinzendorf und schließlich ab 1822 die Nostitz und Nostitz-Rieneck. Die Grundherrschaft Gottschau wurde mit Plan zu einer gemeinsamen Herrschaft Plan-Gottschau vereinigt.

Ihre Blütezeit erlebte Plan unter der Herrschaft der Familie Schlick, zu dieser Zeit besaß die Stadt die Privilegien einer Bergstadt und das Münzrecht. Mehrere Pestepidemien schlugen die Stadt in ihrer Entwicklung zurück. Am Ende des 16. Jahrhunderts starb fast die gesamte Bevölkerung an der Seuche. Nach dem Plan, vor allem aus Bayern wieder besiedelt worden war, brachte der Dreißigjährige Krieg erneut Verheerungen durch plündernde und mordende Truppen. 50 Jahre nach Beendigung des Krieges hatte sich die Stadt wieder erholt, der Bergbau florierte und Handwerk und Handel blühten. Am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert war die Stadt zu einem Zentrum des Holz- und Kohlenhandels geworden.

Nach der Ablösung der Patriamonialherrschaften war Plan ab 1850 Bezirksstadt. Dies änderte sich zum 1. Mai 1939, als nach der deutschen Besetzung die unübersichtliche Bezirksstruktur geändert und der Bezirk Plan aufgelöst wurde. Bis 1945 war Plan, das 1939 4.110 Einwohner zählte, dann Teil des Landkreises Tachau. Am 6. Mai 1945 besetzten die amerikanischen Truppen die Stadt, die wieder Teil der Tschechoslowakei wurde.

Die deutsche Bevölkerung wurde aufgrund der Beneš-Dekrete 1945 vertrieben, bis zum 31. August 1947 mussten 35.959 Menschen aus dem Bezirk Plan ihre Heimat verlassen. Durch die Sowjetunion erfolgte bei Planá nach Kriegsende Bergbau nach Uran.

Nachdem der Bezirk Plan nach Kriegsende als Okres Planá wiederhergestellt worden war, erfolgte 1949 die erneute Auflösung. Bis 1960 gehörte Planá zum Okres Mariánské Lázně und seitdem zum Okres Tachov.

Nach der samtenen Revolution erfolgte in Planá eine Sanierung großer Teile der historischen Bausubstanz, die seit dem zweiten Weltkrieg stark vernachlässigt worden war.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Das bedeutendste Baudenkmal ist die romanisch-gotische Peter-und Paulkirche aus dem 13. Jahrhundert. Sie war die erste Pfarrkirche der Stadt und wurde mit dem Bau der Maria Himmelfahrtskirche zu deren Filialkirche. Während des Dreißigjährigen Krieges brannte sie teilweise aus. 1787 wurde sie entweiht und bis 1990 als Speicher genutzt. Nach ihrer Restaurierung ist sie wieder zugänglich, im Kircheninnern sind Fresken aus dem 13. Jahrhundert erhalten.
  • Die dreischiffige gotische Maria Himmelfahrtskirche erhielt im 18. Jahrhundert ihre heutige barocke Gestalt. Im Innern befinden sich Grabplatten der Besitzer der Herrschaft Plan. Darunter ist auch die für Matkéta von Seeberg, einer Schwester Georg von Podiebrads.
  • Ein weiterer Sakralbau ist die Wallfahrtskirche St. Anna. Sie war ursprünglich auch ein gotischer Bau. 1726 erfolgte ihre barocke Umgestaltung, und im 19. Jahrhundert wurde sie als Schloßkapelle genutzt. In ihr befindet sich eine Familiengruft der Grafen von Nostitz.
  • Am Marktplatz befinden sich mehrere Barockhäuser, darunter das Rathaus. Durch Umbau oder Abriss von Gebäuden hat sich das Bild des Platzes seit dem 19. Jahrhundert spürbar verändert. Entstandenes wurden nicht dem Charakter des Platzes angepasst. Weitere Zerstörungen oder Verschandelungen erfolgten nach dem 2. Weltkrieg. Im Zentrum des Platzes befindet sich eine 1721 geschaffenen Heiligengruppe, die Johannes Nepomuk, Barbara, Florian und Sebastian darstellen.
  • Westlich der Stadt befindet sich das Schloss Planá, dessen Ursprung auf eine 1395 erstmals erwähnte Burg zurückgeht. Um 1550 erfolgte durch die Schlicken der Umbau zum Renaissanceschloss. 1634 übernachtete Wallenstein im Schloss. Die Sinzendorfer, die seit 1665 Besitzer der Herrschaft waren, bauten es zum Barockschloss um. Unter den Grafen von Nostitz erfolgten in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts Umbauten im Empirestil. Nach der Enteignung diente es während der kommunistischen Zeit von 1948 bis 1991 als Kaserne für den tschechoslowakischen Grenzschutz am eisernen Vorhang. Das Schloss ist von einem englischen Landschaftpark umgeben.
  • Das Bergbaumuseum im Andreas-Schlick-Stolln zeigt eine Ausstellung zum früheren Erzbergbau bei Plan.

[Bearbeiten] Ortsteile

Zur Stadt Planá gehören die Ortsteile Boudy (Hüttenhäuser), Dolní Sedliště (Unterzetlisch), Karlín (Karolinenhof), Křínov (Gröna), Kříženec (Kiesenreuth), Otín (Ottenreuth), Pavlovice (Pawlowitz), Svahy (Hangendorf), Týnec (Thein), Vítovice (Wiedowitz), Vížka (Wieschka), Vysoké Sedliště (Hohenzetlisch) und Zliv (Schlief).

Das Stadtgebiet ist nach Osten und Süden sehr ausgedehnt und erstreckt sich südlich bis über die Mies, während das Umfand im Norden und Westen zu den Gemeinden Chodová Planá und Chodský Újezd gehört.

3 km östlich von Planá befindet sich der nichtöffentliche Sportflugplatz Kříženec (LKKC).

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann Baptist Weiß (* 1801), österreichischer Journalist
  • Hans Tropsch (1889-1935), Chemiker
  • Franz Ott (1910-1998), deutscher Vertriebenenpolitiker, geboren in Ottenreuth

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 49° 52′ 6" n. Br., 12° 44′ 26" ö. L.

Andere Sprachen

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -