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Placidus Heinrich

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Placidus Heinrich (* 19. Oktober 1758 in Schierling, Landkreis Regensburg; † 18. Januar 1825 in Regensburg; gebürtig Joseph Heinrich) war ein deutscher Benediktinermönch im Kloster St. Emmeram, Regensburg. Er betätigte sich als Naturforscher mit besonderem Augenmerk auf Meteorologie und war Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Der Sohn eines Wollwirkers aus Schierling besucht das Bischöfliche Gymnasium in Regensburg und tritt mit 17 Jahren in das Kloster St. Emmeram ein (1775). 1776 legt er die Gelübde ab und erhält den Ordensnamen Placidus. 1782 wird er zum Priester geweiht. Unter der Anleitung seines Mitbruders Coelestin Steiglehner widmet er sich den Naturwissenschaften. St. Emmeram gilt zu dieser Zeit als ein Zentrum dieser Forschungen. Bald gibt Placidus Heinrich im Kloster Vorlesungen über Experimentalphysik, Mathematik und Logik. Schon 1789 erfolgt die Ernennung zum außerordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München; er ist 31 Jahre alt. 1791 übernimmt er als Professor für Naturlehre, physikalische Versuche, Stern- und Witterungskunde den Lehrstuhl seines Lehrers Coelestin Steiglehner, der von der Universität Ingolstadt zurück nach St. Emmeram berufen wird, um die frei gewordene Abtwürde zu übernehmen. In Ingolstadt arbeitet Placidus Heinrich vor allem an meteorologischen Themen.

1798 kann er nach Regensburg zurückkehren. Seine sich verschlechternde Gesundheit hatte in ihm den dringenden Wunsch entstehen lassen, sich nach St. Emmeram zurückziehen zu dürfen. Dort hält er aber weiter Vorlesungen über Philosophie (bis 1802) und baut die von Steiglehner eingerichtete Sternwarte weiter aus. Die Auswirkungen der Säkularisation, die das Kloster St. Emmeram erst 1810 in vollem Ausmaß treffen, bedeuten auch für Placidus Heinrich eine Umorientierung. Er muss das aufgelöste Kloster verlassen, bleibt aber trotz eines Rufes nach München in Regensburg und unterrichtet an der neuen Theologischen Hochschule in Regensburg Experimentalphysik, Chemie und Astronomie. Placidus Heinrich stirbt am 18. Januar 1825 vermutlich an den Folgen einer Quecksilber- und Schwermetallvergiftung, die durch seine Forschungsarbeiten verursacht worden war.

Placidus Heinrich war unermüdlich damit beschäftigt, physikalische Apparaturen und Geräte zu beschaffen. Einige der teilweise bedeutenden Instrumente fanden ihren Weg ins Deutsche Museum in München. Die 1771 von Coelestin Steiglehner begonnenen Wetteraufzeichnungen, die von Placidus Heinrich 40 Jahre lang (bis 1828) weitergeführt wurden, zählen zu den ältesten Europas. Die Wetterstation auf dem Hohenpeißenberg, die älteste, durchgängig besetzte Wetterwarte, begann mit ihren Aufzeichnungen erst 1781.

[Bearbeiten] Werke

  • Positiones mathematicae ac physicae
  • Abhandlung über die Wirkung des Geschützes auf Gewitterwolken (Preisfrage der Bayerischen Akad. d. Wiss.)
  • Kommt das Newtonsche oder das Eulersche System vom Lichte mit den neusten Versuchen und Erfahrungen der Physik mehr überein? (Preisfrage der Bayerischen Akad. d. Wiss.)
  • Abhandlung über die mittlere Kraft und Richtung der Winde, München ca. 1790 und 1797
  • Oscillationes Mercurii, München ca. 1790
  • Oscillationes Mercurii in tubo torricelliano ingruentibus procellibus et tempestatibus, München 1794
  • De Sectionibus conicis Tractatus analyticus, Ratisbona 1796

[Bearbeiten] Literatur

  • M. Lorenz: Im Turm, im Kabinett, im Labor. Streifzüge durch die Regensburger Wissenschaftsgeschichte, Regensburg 1995
  • K. Bauer: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. 5. Auflage. Regensburg 1997
  • Baumann, M.; Hausberger, K.; Knedlik, M.; Reidel, H.; Wilde, S.: 1803 - Die gelehrten Mönche und das Ende einer 1000jährigen Tradition. Kunstsammlungen des Bistums Regensburg. Diözesanmuseum Regensburg, Kataloge und Schriften 26. Regensburg 2003

[Bearbeiten] Weblinks

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