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Pipette

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Manuelle Mikroliterpipette / Kolbenhubpipette mit aufgesetzter Kunststoffpipettenspitze
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Manuelle Mikroliterpipette / Kolbenhubpipette mit aufgesetzter Kunststoffpipettenspitze
20 mL Messpipette
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20 mL Messpipette

(französisch, Saugröhre, auch als Saugheber oder Stechheber bezeichnet) ist ein Laborgerät zum Dosieren von Flüssigkeiten. Sie ist ein Glasröhrchen, das an der Spitze verengt ist und am anderen Ende entweder offen oder durch einen dickwandigen Gummiballon verschlossen ist.

Ist auf der Pipette eine Volumenskala angebracht, spricht man von einer Messpipette. Eine Pipette, die nur eine einzige Markierung für ein definiertes Volumen hat, heißt Vollpipette. Messpipetten sind für unterschiedliche Flüssigkeitsmengen geeignet und damit flexibler, aber auch ungenauer als Vollpipetten. Beide Pipettenarten sind auf Flüssigkeiten mit der Temperatur von 20°C und auf Ausfluß (Ex.) geeicht, Auslaufzeiten werden, wenn nötig, auf den Pipetten angegeben. Unter einer Pasteurpipette versteht man ein Glasrohr von ca. 5 mm Durchmesser, welches am oberen Ende mit einem Gummisauger versehen und am anderen Ende verjüngt ist. Sie dient zum tropfenweisen Dosieren von kleinen Flüsigkeitsmengen. Eine ebenfalls im Labor sehr gebräuchliche Pipette ist die Mikroliter- oder Kolbenhubpipette. Diese Pipetten werden benutzt, um kleine Volumina und sehr kleine Volumina (von 5 mL = 5000 µL bis 0,1 µL) zu dosieren. Kolbenhubpipetten arbeiten nach dem Verdrängungsprinzip. Ein beweglicher Kolben verdrängt beim Herunterdrücken die unter ihm liegen Luftsäule, bzw. zieht die Luftsäule in der Aufwärtsbewegung mit sich nach oben, und dadurch auch die zu pipettierende Flüssigkeit in die aufgesteckte Pipettenspitze. Wie bei Mess- und Vollpipetten gibt es auch Kolbenhubpipetten mit fest eingestelltem Volumen, sowie Kolbenhubpipetten, die im Volumen variabel sind. Hier lässt sich die gewünschte Mikroliterzahl mittels eines Stellwerks einstellen. Sie lösen Pipetten mit festem Volumen zusehends ab. Kolbenhubpipetten haben eine sehr geringe Abweichung, sowie den Vorteil von auswechselbaren Kunststoffpipettenspitzen, wodurch sie auch für sterile Arbeiten sehr gut geeignet sind.

Genauigkeitsklassen:

Die Handelsüblichen Größen der Vollpipetten sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Die Einteilung erfolgt in zwei Genauigkeitsklassen. Bei den Pipetten der Klasse A ist die Ablaufzeit für die Flüssigkeit durch Verengung der Ablaufspitzen verlängert, so daß während des Ablaufs bereits das Nachlaufen der Flüssigkeit an der Glaswandung erfolgt. Die Fehlergrenzen dieser Pipetten entsprechen den Vorschriften der Deutschen Eichordnung. Pipetten der Klasse B haben erheblich kürzere Ablaufzeiten aber auch doppelt so große Fehlergrenzen, wie die der Klasse A. Nach dem Ablauf der Pipetten der Klassen A und B sind keine Wartezeiten einzuhalten.

Mit verbesserten Fertigungsmethoden wurde die Herstellung von Pipetten möglich, die innerhalb der Eichfehlergrenzen (Klasse A) und dennoch kurze Ablaufzeiten aufweisen. Für solche Pipetten wurde die Klasse AS eingeführt. Sie erfordern nach dem Ablauf jedoch eine Wartezeit von 15 Sekunden. In der Praxis haben sich Pipetten der Klasse AS stark durchgesetzt und die der Klasse A mit längeren Ablaufzeiten fast verdrängt.

Fehlergrenzen von Vollpipetten
Nennvolumen
[ml]
Klasse A Klasse AS Klasse B
max. Fehler
[%]
Ablaufzeit
[s]
max. Fehler
[%]
Ablaufzeit
[s]
max. Fehler
[%]
Ablaufzeit
[s]
0,5 ± 1 10-20 ± 1 4 - 8 ± 2 4 -20
1 ± 0,7 10-20 ± 0,7 5 - 9 ± 1,5 5 -20
2 ± 0,5 10-25 ± 0,5 5 - 9 ± 1 5 - 20
2,5 ± 0,4 7 - 11
3 ± 0,33 7 - 11
4 ± 0,25 7 - 11
5 ± 0,3 15 - 30 ± 0,3 7 - 11 ± 0,6 7 - 30
6 ± 0,25 8 - 12
7 ± 0,21 8 - 12
8 ± 0,19 8 - 12
9 ± 0,17 8 - 12
10 ± 0,2 15 - 40 ± 0,2 8 - 12 ± 0,4 8 - 40
15 ± 0,13 9 - 13
20 ± 0,15 25 - 50 ± 0,15 9 - 13 ± 0,3 9 - 50
25 ± 0,13 25 - 50 ± 0,13 10 - 15 ±0,32 10 - 50
30 ± 0,12 13 - 18
40 ± 0,09 13 - 18
50 ± 0,1 30 - 60 ± 0,1 13 - 18 ± 0,2 13 - 60
100 ± 0,08 40 - 60 ± 0,08 25 - 30 ± 0,16 25 - 60

Meßpipetten gibt es ebenfalls in drei Genauigkeitsklassen: Klasse A, Klasse B und Klasse AS . Für schnell ablaufende Pipetten der Klasse AS ist nach dem Ablauf wieder eine Wartezeit von 15 Sekunden einzuhalten.

[Bearbeiten] Benutzung

Das Aufnehmen der Flüssigkeit wurde, im Fall der offenen Pipette, früher durch Ansaugen mit dem Mund durchgeführt. Da dies eine nicht unerhebliche Gesundheitsgefahr darstellen kann, wird heutzutage meistens eine Pipettierhilfe benutzt. Im Fall der geschlossen Pipette wird die Flüssigkeit durch Zusammenpressen des Ballons, Eintauchen der Spitze in die Flüssigkeit und anschließendem Einsaugen aufgenommen. Das Einsaugen ist möglich, da durch die beim Zusammenpressen des Gummiballons ausgeströmte Luft aus dem Inneren der Pipette ein Unterdruck entstanden ist.

Beim Transport der Flüssigkeit muss das obere Ende einer offenen Pipette (im Allgemeinen mit dem Zeigefinger oder einer aufgesetzten Pipettierhilfe) verschlossen gehalten werden.

Die Abgabe der Flüssigkeit erfolgt bei einer offenen Pipette durch das Öffnen des oberen Endes, im Fall der geschlossenen Pipette durch erneutes Drücken des Ballons.

Die Benutzung einer Pipette erlaubt eine gute Kontrolle der Flüssigkeitsmenge, im Allgemeinen ist eine tropfenweise Dosierung möglich. Vollpipetten zählen zu den genauesten Volumenmessgeräten im Laborbereich.

[Bearbeiten] Weitere Bedeutung

In der digitalen Bildbearbeitung ist die Pipette ein Werkzeug, mit der ein Farbwert aus einem bestehenden Bild entnommen werden kann, in dem mit der Spitze der virtuellen Pipette auf ein Pixel geklickt wird. Je nach Programm ist es auch möglich, einen Mittelwert der umgebenden Pixel zu ermitteln.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Pipette – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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