Pierre Levegh
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Pierre Levegh, ursprünglich Pierre Bouillin (* 22. Dezember 1905 in Paris; † 11. Juni 1955 in Le Mans) war ein französischer Formel-1- und Sportwagen-Rennfahrer.
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[Bearbeiten] Pseudonym eines "Herrenfahrers"
Pierre hatte seinen eigentlichen Nachnamen geändert, um seinem Onkel Levegh, der in den frühen Jahren des Motorsports mit dem legendären Mors Pioniertaten vollbracht hatte, gewissermaßen Respekt zu zollen. Der ausgesprochene Herrenfahrer bzw. "Gentleman"-Driver war überaus sportlich, er galt als exzellenter Schlittschuhläufer und konnte sogar auf internationale Einsätze im Eishockey oder beim Tennis verweisen.
[Bearbeiten] Rennkarriere
Seine Formel-1-Einsätze reduzierten sich jedoch auf sechs Rennen hinter dem Volant des klobigen 4,5-l-Talbot-Lago, dessen Design noch aus den Vorkriegsjahren stammte, in den ersten Jahren der Konkurrenz. Mit dem gegenüber der Dominanz von Alfa Romeo unterlegenem Material war das Erreichen eines siebten Platzes beim Grand Prix von Belgien, in dessen Verlauf alle Piloten der Talbots, wie Raymond Sommer oder Louis Rosier, auftrumpften, sein bestes Ergebnis. Bei allen weiteren drei Starts verhinderte meist ein technischer Defekt eine bessere Platzierung.
[Bearbeiten] Die Le-Mans-Katastrophe
Seine eigentliche Domäne war der Einsatz von Sportwagen und so lud Mercedes-Benz den ausgewiesenen Routinier ein, in jenem verhängnisvollen Jahr 1955 als Gastfahrer einen 300 SLR im 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu pilotieren.
Am Ende der 35. von etwa 300 Runden des Bewerbs, gegen ca. 18:20 Uhr, überrundet Mike Hawthorn (Jaguar D-Type) Levegh und Lance Macklin (Austin-Healey) auf der Zielgeraden in einem Zug. Juan Manuel Fangio (Mercedes), mit dem er sich seit dem Start ein hartes Duell liefert, sitzt ihm buchstäblich im Nacken. Am Ende des Überholmanövers lässt sich Hawthorn zu einer unvernünftigen Handlung hinreißen und schneidet bremsend vor den beiden Überholten quer über Piste, um zum Tanken die Boxen zu erreichen, die damals noch nicht baulich von der Rennstrecke getrennt waren.
Trotz seiner Vollbremsung kommt der Brite erst 80 m hinter seiner Boxenmannschaft zum Stehen, was den Unsinn seiner Tat veranschaulicht. Doch hinter sich hat er ein Drama ausgelöst: Lance Macklin kann ihm zwar mit einem ebenso waghalsigen Manöver noch ausweichen, nimmt damit aber dem alten Routinier Levegh den sprichwörtlichen "Raum zum Überleben".
Nach einer leichten Kollision mit dem Heck des Austin bei 240 km/h donnert Leveghs Wagen in die Balustrade, explodiert und nimmt im schwersten Unfall des Motorsports neben seinem Fahrer 80 Zuschauern das Leben. Levegh hat mit einem Handzeichen gerade noch Fangio gewarnt, sonst wäre auch dieser tödlich verunglückt. Die Mercedes-Teamleitung zieht daraufhin ihre Rennwagen aus dem weiterlaufenden Wettbewerb ab und verabschiedet sich zum Ende des Jahres als Hersteller für eine lange Zeit vom Rennsport.
Für heute unverständlich, bricht die Rennleitung das Rennen nicht ab und erklärt Levegh - im Gegensatz zur Auffassung der anwesenden Journalisten, der Fachpresse und des Publikums - zum "Sündenbock", was selbst von der englischen Öffentlichkeit anders gesehen wird. Doch der eigentliche Verursacher, Mike Hawthorn, kann das Rennen für sich entscheiden und erfasst selbst bei der Siegerehrung den Ernst der Situation nicht richtig, wie sein Lächeln auf den entsprechenden Siegerfotos beweist.
[Bearbeiten] Weblinks
- 1955 Le Mans Disaster Fotoreportage aus TIME vom 27. Juni 1955
Personendaten | |
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NAME | Levegh, Pierre |
ALTERNATIVNAMEN | Pierre Bouillin |
KURZBESCHREIBUNG | Formel-1-Rennfahrer |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1905 |
GEBURTSORT | Paris, Frankreich |
STERBEDATUM | 11. Juni 1955 |
STERBEORT | Le Mans, Frankreich |