Piazza Navona

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Fontana dei Quattro Fiumi

Die Piazza Navona ist einer der charakteristischen Plätze des barocken Rom. Ursprünglich stand an dieser Stelle ein Stadion von 240 x 65 Metern, das von Kaiser Domitian gebaut worden war. Im Mittelalter wurden nach und nach Häuser in die Unterbauten der Stadiontribünen eingebaut, die Arena wurde zu einem Platz, der für Pferderennen und als Markt genutzt wurde. Im Barock unter Papst Innozenz X. (1644-55) wurde der Platz durch Neubauten aufgewertet. An der Südwestseite des Platzes entstand durch Zusammenlegung dreier älterer Bauten der Palazzo Pamphili (heute brasilianische Botschaft). Die Fassade errichtete Girolamo Rainaldi, die angrenzende Galerie (Deckenfresken von Pietro da Cortona), den großen Saal und die Ovaltreppe schuf Francesco Borromini. Borromini verlängerte auch die antike Wasserleitung "Aqua Virgo" hierher, so dass Bernini 1649 in der Mitte des Platzes den Vierströmebrunnen (Fontana dei Quattro Fiumi) anlegen konnte. Vier kolossale männliche Figuren symbolisieren die größten Ströme der damals bekannten vier Kontinente (Donau, Nil, Ganges und Río de la Plata). Sie lagern zu Füßen eines Obelisks der aus dem Circus des Maxentius an der Via Appia herbeigeschafft wurde, um die Gesamtanlage einem antiken Circus anzugleichen. Der Platz besitzt zwei weitere Brunnen, die Fontana del Moro im Süden und der Neptunbrunnen im Norden. Von 1652 an wurde die Kirche Sant'Agnese in Agone errichtet. Architekten waren Girolamo und Carlo Rainaldi sowie Borromini, der 1653-57 Kuppel und Fassade schuf. Die beiden hohen, querovalen Türme und die machtvolle Kuppel bilden im Zusammenspiel mit dem skulpturalen Brunnen und der weiträumigen Platzanlage eines der schönsten Ensembles italienischer Stadtbaukunst. In der Barockzeit wurde die Piazza Navona zu festlichen Anlässen in einen künstlichen See verwandelt und zu Wasserspielen genutzt. Nicht weit vom Südrand des Platzes, an einer Ecke des Palazzo Braschi, befindet sich die berühmteste der sogenannten sprechenden Statuen Roms, der Pasquino.

Heute ist der Platz besonders bei Touristen beliebt. In der Nähe liegen u. a. das Pantheon (ca. 300 m östlich vom Platz) und der Trevi-Brunnen (ca. 700 m nordöstlich vom Platz).

[Bearbeiten] Siehe auch

Portal und Themenliste Rom
Plätze in Rom

[Bearbeiten] Literatur

Anton Henze, "Kunstführer Rom", Philipp Reclam GmbH, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010402-5, S. 303
Heinz-Joachim Fischer, "Rom. Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur der Ewigen Stadt", DuMont Buchverlag, Köln 2001, ISBN 3-7701-5607-2, S. 230-232