Peter-und-Paul-Fest Bretten
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Das Peter-und-Paul-Fest in Bretten ist ein bekanntes Stadtfest, das immer am ersten Juliwochenende nach dem kirchlichen Feiertag Peter und Paul (29. Juni) stattfindet. Es geht zurück auf ein altes Schützenfest und erinnert an die erfolgreiche Abwehr der Stadtbelagerung Württembergischer Truppen unter Herzog Ulrich von Württemberg im Jahr 1504. Das Fest erfuhr im Sinne der nationalen Bewegung des 19. Jahrhunderts durch die Bürgerwehr eine neue Belebung, die Beschäftigung mit dem Mittelalter mündet dabei in das Nachempfinden historischer Kleidung, Bräuche und Sprache. Über 3000 Brettener leben so ihre Geschichte.
Im Jubiläumsjahr 2004 wurde als Rekonstruktion der Marsch des schwäbischen Heeres auf Bretten nachgestellt. Im Sinne der experimentellen Archäologie mussten sich über 300 Teilnehmer an Ausrüstung, Disziplin und militärische Regeln der frühen Neuzeit halten. Die historischen Ereignisse des Aufmarschs in Illingen, die Belagerung Maulbronns, die Einnahme Knittlingens sowie die Belagerung Brettens wurden auf diese Weise dargestellt. Das Buch "Der Tross" belegt diese einmalige Aktion in Bild und Text.
Das Peter-und-Paul-Fest dauert von Freitag bis Montag. Freitag Abend gibt es am Simmelturm die Schlacht zu erleben, am Samstag Abend findet das Feuerwerk statt, am Sonntag gibt es den historischen Umzug durch die Brettener Innenstadt und Montags gibt es neben dem Schwartenmagenumzug und dem Kinderfest allerlei spontanen Klamauk zu erleben. Die besondere Attraktion dieses Festes ist die Möglichkeit, mittelalterliche Volkstänze auszuprobieren und das Leben um 1504 hautnah von den über 3000 ehrenamtlichen Darstellern vorgelebt zu bekommen. Der Freitag steht nach der Neustrukturierung im Jubiläumsjahr 2004 unter dem Motto „Bretten rüstet sich“, der Samstag unter dem Motto „Bretten wehrt sich“, sonntags und montags steht „Bretten feiert“ auf dem Programm.
Das Peter-und-Paul-Fest geht ungewöhnlich lange in die Nacht hinein, die Sperrstunde ist an diesem Wochenende aufgehoben. Am Beispiel von Peter und Paul lässt sich die zentrale Rolle solch historischer Stadtfeste nicht nur in der Brettener Stadtpolitik, sondern in der "deutschen Kleinstadt" an sich aufzeigen.
Ebenso gilt das Peter-und-Paul-Fest als ältestes Volksfest Süddeutschlands und neben der Landshuter Hochzeit als authentischste mittelalterliche Veranstaltung in Europa.