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Peter-Jürgen Boock

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Peter-Jürgen Boock (* 3. September 1951 in Garding, Nordfriesland, Deutschland) war ein Mitglied der Roten Armee Fraktion.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Nach Beendigung der Realschule 1968 begann Boock eine Lehre als Maschinenschlosser, die er jedoch nach wenigen Wochen abbrach.

Auch aufgrund von permanenten politischen Streitigkeiten mit dem Vater verließ er sein Elternhaus und zog im Juni 1968 in eine Kommune in den Niederlanden. Nach einer Festnahme wegen Drogenbesitzes und einem Selbstmordversuch wurde er nacheinander in diverse Erziehungsheime eingewiesen, so auch in das Jugendheim Beiserhaus in Rengshausen. Dort lernte er Andreas Baader und Gudrun Ensslin kennen, die Sozialarbeit leisten mussten.

Boock flüchtete aus dem Erziehungsheim. In Frankfurt am Main suchte er Kontakt zu Baader und Ensslin, die er offen bewunderte. Eine Mitarbeit in der RAF wurde dem 17jährigen jedoch wegen seiner Jugend verwehrt.

In Frankfurt lebend nahm Boock zeitweise harte Drogen, von denen er jedoch nach einer Drogentherapie 1972 loskam. 1973 heiratete er Waltraud Liewald.

Während der Stammheimer Prozesse nahm Boock erneut Kontakt zur RAF auf, diesmal erfolgreich. Seit spätestens 1975 war er im Untergrund tätig. Im Süd-Jemen erhielt er 1975 eine terroristisch-militärische Ausbildung, die unter anderem Geiselnahme und Flugzeugentführung beinhaltete.

Am 30. Juli 1977 fungierte Boock als Fluchtwagenfahrer bei der geplanten Entführung von Jürgen Ponto.

Als "Techniker der RAF" bereitete Boock den Anschlag auf die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am 25. August 1977 mit vor, indem er einen Raketenwerfer baute. Dieser versagte jedoch, weil vergessen wurde, einen Zünder zu aktivieren. Boock sagte später hierzu aus, dass ihm im Vorfeld Zweifel an der Aktion gekommen seien und er die Waffe absichtlich sabotiert habe.

Das Kommando Siegfried Hausner, dem auch Boock angehörte, entführte am 5. September 1977 in Köln den Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer, um die Freilassung der in Stammheim inhaftieren RAF-Mitglieder zu erzwingen. Boock gehörte 14 Tage lang zu Schleyers Bewachern, dann setzte er sich nach Bagdad ab, wo er die Entführung der Lufthansa-Maschine Landshut mit vorbereitete.

Im Februar 1980 sagte sich Boock von der RAF los. Im Januar 1981 wurde er in Hamburg verhaftet. Boock behauptete, bei der RAF nur ein "kleines Licht" gewesen zu sein und beteuerte seine Unschuld. Er wurde jedoch, u.a. wegen mitgliedschaftlicher Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung, der Beteiligung an der Ermordung von Jürgen Ponto und der Entführung und Ermordung von Hanns-Martin Schleyer, im Mai 1984 bzw. November 1986 zu einer mehrfach lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt.

In der Haft begann Boock, seine Erinnerungen an die RAF-Zeit niederzuschreiben.

Durch Aussagen der in die DDR geflohenen und nach der Wiedervereinigung 1990 verhafteten RAF-Terroristen erhob der Generalbundesanwalt im Juni 1991 erneut Anklage gegen Boock. Im Mai 1992 gestand Boock öffentlich, bislang das Ausmaß seiner Tatbeteiligung bei der Schleyer-Entführung verschwiegen zu haben. Er gilt heute als einer der Entführer, die mit Schnellfeuergewehren das Feuer auf Schleyers Begleiter eröffnet haben[1].

Nach 17 Jahren, einem Monat und 19 Tagen Haft wurde Boock am 13. März 1998 aus der Sozialtherapeutischen Anstalt Hamburg-Bergedorf entlassen, in welcher er zuletzt inhaftiert war. Die Entlassung auf Bewährung beruhte auf einem Beschluss des 2. Strafsenates des Oberlandesgerichtes Stuttgart vom 7. März 1995.

Peter-Jürgen Boock lebt heute als freier Autor in der Nähe von Freiburg.

[Bearbeiten] Werke

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. Stern 26/1997 vom 19.6.1997, Der Deutsche Herbst


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