Personalgutachterausschuss

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Zur Überprüfung der NS-Verstrickung zukünftiger Bundeswehrsoldaten wurde durch die Bundesregierung der Personalgutachterausschuss vorgeschlagen und vom Bundestag eingesetzt. Alle Offiziere vom Oberst aufwärts wurden überprüft.

Der Personalgutachterauschuss wurde 1955 per Gesetz als unabhängiger Ausschuss bestellt und arbeitete bis zum November 1957. Während seiner Tätigkeit wurden 600 Bewerber geprüft und 486 für die neue Bundeswehr angenommen.

Zum 7. Dezember 1956 hatten von 38 der bis dahin eingestellten Generale bereits 31 in der Wehrmacht als Generale gedient. Von 237 Obersten waren 100 bereits zuvor im Generalstabsdienst tätig gewesen. 7 der Generale bzw. Admirale der Bundeswehr waren durch die Alliierten als Kriegsverbrecher verurteilt worden oder standen auf alliierten Kriegsverbrecherlisten.

Angehörige dieses Gremiums aus 38 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung und nach Bestätigung durch den Bundestag ernannt worden waren, waren mit Annedore Leber, Fabian von Schlabrendorff, Philipp Freiherr von Boeselager und Helmuth von Grolman auch vier Überlebende des 20. Juli 1944 bzw. Angehörige von Mitverschwörern.

Am 13. Februar 1958 wurde dem Deutschen Bundestag mitgeteilt, dass die Überprüfungsakten vernichtet worden sind, um die Geheimhaltung zu wahren und „Missbrauch“ zu verhindern.

Parallel zum Personalgutachterauschuss wurde im Sommer 1956 der Bundespersonalausschuss gebildet. Er hatte über außerplanmäßige Beförderungen zu entscheiden. Ihm gehören an: Der Präsident des Bundesrechnungshofes als Vorsitzender, die Leiter der Personalabteilungen des Innen-, Finanz- und Verteidigungsministeriums sowie drei Berufssoldaten.

Bereits am 2. August 1956 beschloss der Bundespersonalausschuss (Nr. 365/56), dass ehemalige Angehörige der Waffen-SS bis zum Obersturmbannführer (Oberstleutnant) mit ihrem alten Dienstgrad eingestellt werden können.

Die Bundeswehr hatte zum Ende 1957 eine Stärke von ca. 118.000 Mann, Ende 1958 waren es 174.000, davon 45.000 Wehrpflichtige.