Paul vom Rode

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten (Unterschied zur vorletzten Version).

Paul vom Rode, auch Paulus von Rode, und Paul von Rhoda (* 4. Januar 1489 in Quedlinburg † 12. Januar 1563 in Stettin) war ein lutherischer Theologe, Reformator und von 1535 bis 1563 Superintendent von Pommern-Stettin.

[Bearbeiten] Leben

Rode studierte 1513 in Wittenberg und wirkte dann als Prediger im brandenburgischen Jüterbog. Auf Martin Luthers Veranlassung ging er im März 1523 nach Stettin. Anfangs predigte er unter freiem Himmel. Herzog Bogislaw X. hörte seine Predigt am 4. Juni 1523 und beanstandete sie nicht. Rode erhielt die Nachmittagskanzel in St. Jacobi, bald unterstützt von Johannes Knipstro und vom Hofe.

Als Johannes Amandi ihn wegen seiner maßvollen Art angriff, wurde er als Anstifter zu Unruhen bis 1528 in Garz in den Turm gelegt, Rode aber als Pfarrer an St. Jacobi anerkannt. Mit der Durchführung der Reformation von 1534/35 in ganz Pommern ist Rode eng verbunden. Er war auch an der Abfassung der Kirchenordnung beteiligt. Nur die wirtschaftliche Sicherstellung war in Pommern für die Pastoren nicht erreicht worden.

Als Martin Luther Paul von Rode 1535 in Schmalkalden traf und dieser ihm seine Notlage schilderte, empfahl Luther ihn nach Lüneburg, das einen Superintendenten suchte. Rode sagte zu, während Herzog Barnim IX. ihn zur Rückkehr bewegen wollte und die Stadt Lüneburg veranlasste, ihren Superintendenten für drei Monate zu beurlauben, um die Visitation in Pommern zu Ende zu führen. Lüneburg gewährte den Urlaub, musste es aber erleben, dass Rode nicht wiederkam: er wurde Superintendent von Pommern-Stettin.

Seit 1541 hielt Rode mit den beiden anderen pommerschen Superintendenten für die Pastoren Generalsynoden ab, die jährlich stattfanden. Schon bei der ersten wurde die Agende verabschiedet. In seinen letzten Jahren wehrte Rode tapfer den Angriffen Andreas Osianders in Pommern ab.

Paul vom Rode bekleidete das Superintendentenamt bis zu seinem Tode. Sein Nachfolger wurde Fabian Timäus.

[Bearbeiten] Literatur

Allgemeine Deutsche Biographie, Band 29 Seite 7-10
Briefe zur Geschichte des Paul von Rode (Balt. Studien 21, 1866, Seite 128-147)
H. Franck: Paul von Rode. (Balt. Studien 22, 1868, Seite 59-120)
H. Franck: Das evangelische Kirchenlied in Pommern (Balt. Studien 28, 1878, Seite 87)
F. Bahlow: Reformationsgeschichte der Stadt Stettin. Stettin 1920
H. Heyden: Kirchengeschichte Pommerns. 2 Bde. Köln 1952
H. Heyden: Ein Brief des Reformators Paul von Rode an die Stadt Gollnow (Neue Aufsätze zur Kirtchengeschichte Pommerns). Köln 1965, Seite 35-40.
Robert Stupperich: Zur Geschichte des Superintendentenamtes der Stadt Lüneburg (1531-1540)
Briefwechsel der Stadt mit Urbanus Rhegius, H. Bonnus, Paul von Rode und Herzog Barnim von Pommern (Jahrbuch des Vereins für westfälische Kirchengeschichte 65, 1967, Seite 117-141)

[Bearbeiten] Siehe auch

Personendaten
NAME	Rode, Paul vom
ALTERNATIVNAMEN	Paulus von Rode
KURZBESCHREIBUNG	evangelischer Theologe und Reformator
GEBURTSDATUM	4. Januar 1489
GEBURTSORT	Quedlinburg
STERBEDATUM	12. Januar 1563
STERBEORT	Stettin