Paul Kahle
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Paul Kahle (* 21. Januar 1875 in Hohenstein, † 24. September 1964 in Bonn) war Orientalist.
In Ostpreußen geboren, studierte er ab 1894 in Marburg und Halle (Saale) Orientalistik und Theologie. Er wurde in Halle 1898 zum Dr. phil. promoviert und legte 1902 in Wittenberg sein 2. Theologisches Staatsexamen ab. Er trat in den Kirchendienst ein und ging als Pfarrer erst nach Breila in Rumänien und dann nach Kairo, wo er bis 1908 blieb. 1909 habilitierte er sich in Halle für semitische Philologie und wurde 1918 zum Ordinarius nach Gießen berufen. 1923 folgte er einem Ruf an die Bonner Universität, wo er das Orientalische Seminar ausbaute und um eine chinesische sowie eine japanische Abteilung erweiterte. Nachdem seine Frau Marie Kahle und sein Sohn jüdischen Geschäftsleuten nach der Reichspogromnacht geholfen hatten, ihr Geschäft aufzuräumen, wurde der Druck durch die Nazis immer stärker. Paul Kahle erhielt Verbot, die Universität zu betreten und wurde suspendiert. 1939 musste er mit seiner Familie nach England emigrieren. Nach dem Krieg kehrte er nach Bonn zurück und wirkte als Professor emeritus. 1963 siedelte er nach Düsseldorf über und starb in Bonn nach einem Unfall am Gehirnschlag.
[Bearbeiten] Literatur
Spies, Otto: Paul E. Kahle, aus: "150 Jahre Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn 1818–1968, Sprachwissenschaften", Ludwig Röhrscheid Verlag Bonn 1970
Paul E. Kahle: Bonn University in Pre-Nazi and Nazi Times (1929-1939). Experiences of a German Professor, London, 1945
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Paul Kahle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
Personendaten | |
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NAME | Kahle, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Paul Ernst Kahle |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Orientalist |
GEBURTSDATUM | 21. Januar 1875 |
GEBURTSORT | Hohenstein |
STERBEDATUM | 24. September 1964 |
STERBEORT | Bonn |