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Paul Guthnick

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Paul Guthnick (* 12. Januar 1879 in Hitdorf am Rhein, † 6. September 1947 in Berlin) war ein deutscher Astronom.

[Bearbeiten] Leben

Guthnick wurde bekannt als Spezialist für die Messung von Sternhelligkeiten mittels einer Photozelle auf der Basis der Arbeiten von Julius Elster und Hans Geitel. Dieses als lichtelektrische Fotometrie bekannte Verfahren war die erste objektive Methode für die Helligkeitsbestimmung von Sternen. Guthnick entwickelte dieses Verfahren zusammen mit Richard Prager ab 1913 an der Sternwarte Babelsberg, ab 1934 Universitätssternwarte Berlin-Babelsberg, zur Perfektion. Joel Stebbins beschritt in den USA einen ähnlichen Weg, ohne das er vor dem Jahr 1931-32 zu reproduzierbaren Ergebnissen kam. Die Techniken Guthnicks konnten erst in den 1950er Jahren durch den Einsatz entsprechend lichtempfindlicher Elektronenröhren wesentlich vereinfacht werden.

Nach seiner Ausbildung zum Astronom arbeitete er ab 1901 als Observator an der königlichen Sternwarte Berlin. Er beschäftige sich mit veränderlichen Sternen und schrieb auch seine Dissertationen über (Mira) Ceti.

Als die Beobachtungsbedingungen durch das rasche Wachstum der Großstadt dort immer schlechter wurden, führte er ab dem 9. Juni 1906 im Umkreis Probebeobachtungen durch und schlug daraufhin den Schloßpark Babelsberg als idealen Standort vor. Am 1. November 1906 wurde das Ergebnis dem Kultusministerium weitergeleitet, das den Vorschlag schließlich genehmigte.

Nach der Fertigstellung der Sternwarte Babelsberg wechselte er dorthin und arbeitete an der Untersuchung veränderlicher Stern mittels der lichtelektrischen Fotometrie. Dabei entdeckte er 1918 geringste Helligkeitsschwankungen der Vega (Stern). Bereits am 24. Januar 1916 erfolgte die Ernennung Guthnicks zum außerordentlichen Professor für Astrophysik der Berliner Universität.

Schließlich wurde er 1921 Direktor der Sternwarte Babelsberg. In den folgenden Jahren versuchte er in diesem Institut durch breit angelegte Forschung eine internationale Geltung zu erreichen, was ihm auch gelang. Gleichzeitig lehrte er an der Universität von Berlin Astronomie. Aus seiner Lehre gingen einige hervorragende Astronomen hervor, so zum Beispiel Bohumil Sternberk. Er schrieb Artikel für die Vierteljahrsschrift der Astronomischen Gesellschaft, in deren Vorstand er von 1924 bis 1929 Mitglied wurde. Danach zog er sich etwas zurück, blieb jedoch zeitlebens Mitglied der Gesellschaft.

Paul Guthnick entwickelte Anfang der 20er Jahre die Idee einer fotografischen Himmelsüberwachung zur systematischen Suche nach helligkeitsveränderlichen Sternen über einen langen Zeitraum. 1926 begann Cuno Hoffmeister an der Sternwarte Sonneberg damit, dieses Vorhaben zur Beobachtung des nördlichen Sternenhimmels im Rahmen der Sonneberger Himmelsüberwachung in die Praxis zu überführen. Dieses Projekt läuft bis heute.

1929 machte er eine Expedition nach Windhuk in Südafrika. Dort ergänzte er seine Forschungen mit den Sternen der Südhalbkugel.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 passte sich Guthnick den neuen Verhältnissen an. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Erfolge gelang es ihm jedoch immer wieder gegen die Machtstrukturen anzugehen. So verurteilte er in einem Gutachten die von Himmler favorisierte Welteislehre als bolschewistisch, ohne dass ihm daraus Konsequenzen erwuchsen. Auch gelang es ihm 1938 in Zusammenarbeit mit Cuno Hoffmeister, dass Paul Ahnert entgegen der Vorschriften wieder in den Staatsdienst übernommen wurde.

Im Jahre 1970 wurde ein Krater mit etwa 36 Kilometer Durchmesser auf dem Mond nach Prof. Dr. Paul Guthnick benannt.

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